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Lieferengpass-Jour fixe
Ibu-Engpass offiziell vorüber, Grippe-Impfstoffe hätten reichen müssen
Welche Lieferengpässe sind beendet?
Es gibt jedoch auch Positives zu vermelden. So kann das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte für manche Wirkstoffe Entwarnung zur Liefersituation geben: für Ibuprofen beispielsweise. Und in der Tat: Auch einige Apotheker berichten gegenüber DAZ.online, dass sich die Versorgungssituation bei Iburpfen wieder verbessert hat.
Auch das Zytostatikum Cytarabin, sowie das unter anderem zur Blutdrucksenkung Schwangerer eingesetzte Methyldopa, und die der Antibiose dienenden Wirkstoffe Ampicillin und Sulbactam und Pyridostigminbromid gibt es laut Jour-fixe-Protokoll wieder. Enstpannt sieht es wohl auch bei Paromomycin aus, das kaum gastrointestinal resorbierte Antibiotikum wird benötigt zur Therapie und Prophylaxe der portosystemischen Enzephalopathie und zur präoperativen Reduktion der Darmflora. Wobei es Alternativen gibt.
Weiter mit Engpässen ist allerdings bei Fludarabin zu rechnen. Auch Urokinase bleibt weiterhin kritisch und ein „Import nach § 73(3) AMG wird als angemessene Maßnahme eingeschätzt, um Patientenversorgung zu gewährleisten". Dies wurde bereits im Jour fixe am 4.07.2018 entschieden.
Full Inspection von Zhejiang Huahai geplant
Auch ein Update zu Sartanen gab es im letzten November. So differenzierten die Experten beim Jour fixe klar, dass – entgegen der Vereinigten Staaten, die einen vollumfänglichen Importstopp von Wirkstoffen des Herstellers Zhejiang Huahai Pharmaceutical Co. aus der Betriebsstätte „Chuannan“ verhängten – die Mitgliedstaaten der EU dies nicht tun. Man habe jedoch die „Kritikalität des
Wirkstoffherstellers berücksichtigt“, heißt es im Jour-fixe-Protokoll. Man habe die Betriebsstätte unter verstärkte Aufsicht der europäischen Behörden gestellt, um die Umsetzung korrigierender Maßnahmen engmaschig zu begleiten und zu kontrollieren. Und weiter: „Für Anfang 2019 ist eine sogenannte Full Inspection der gesamten Herstellungsstätte vorgesehen“.
Versorgungsengpass durch Brexit?
Sorge um die Arzneimittelversorgung im Falle eines Brexits machen sich die Jour-fixe-Teilnehmer nicht. Im sechsten Jour fixe im März 2018 wurde beschlossen, dass versorgungsrelevante Arzneimittel systematisch abgefragt werden sollten, um mögliche Risiken zu identifizieren. Die Experten kamen jedoch zu dem Schluss, „dass mit keinem Versorgungsengpass bei den als versorgungsrelevant eingestuften Arzneimitteln zu rechnen ist".
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EFPIA, BAH, BPI, VCI
Pharmaverbände läuten die Alarmglocken nach Brexit-Beschluss
Wie relevant diese Einschätzung aus dem November derzeit noch ist, nachdem das Parlament am gestrigen Dienstag Thereas Mays mit der EU verhandelten Brexit-Pläne abgelehnt hat, ist fraglich. Vor allem die pharmazeutische Industrie gibt sich heute wenig entspannt. So sieht der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) bei einem ungeordneten Brexit durchaus Gefahr, dass die Versorgung in Großbritannien und der übrigen EU „empfindlich“ gestört werden kann. Fast jedes vierte Arzneimittel für die EU werde in Großbritannien freigegeben und dort in den Verkehr gebracht. Und auch der BPI (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie) gibt sich besorgt: „Medikamente, die für ganz Europa in Großbritannien zugelassen wurden, dürfen von jetzt auf gleich nicht mehr in Europa vertrieben werden“, warnte auch der (BPI). Im Falle eines Brexits ohne Abkommen werde Großbritannien im Handel zum Drittstaat, inklusive damit verbundener Zölle und anderer Beschränkungen, sagte Vorstandschef Martin Zentgraf.
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