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Fertigarzneimittelseminar der Uni Frankfurt
Krätze – jetzt geht`s unter die Haut
Wohl alle Studenten der Uni Frankfurt kennen es: das Fertigarzneimittelseminar im achten Semester – die letzte Hürde vor dem Lernmarathon des zweiten Staatsexamens. Die derzeitigen Achtsemester hatten am Mittwoch das größte menschliche Organ auf der Agenda, die Haut. Und zwar von Psoriasis über Melanom bis hin zu parasitären Erkrankungen – wie die Scabies. Was merzt Krätzmilben aus? Andreas Fey gab einen Überblick.
Allein das Wort schafft bei den meisten Menschen einen Hauch von Ekel und Schüttelfrost: Krätze. Verursacht wird Scabies durch die Krätzmilbe, und zwar ist die Wurzel allen Übels hier weiblich. Denn lediglich das Milbenfrauchen sorgt für den bestialisch-unangenehmen Juckreiz. Wie? Die weibliche Milbe verkriecht sich nach der Paarung in die oberen Schichten der Epidermis, legt dort ihre Eier ab und hinterlässt Kot. Die Paarung zuvor vollziehen die Milben noch auf der Hautoberfläche, für den männlichen Part ein eher frustrierender Akt, er stirbt hinterher.
Dass die weiblichen Krätzmilben ausschließlich in den oberen Hautschicht persistieren, hat seinen Grund. Denn der obligate, auf den Menschen spezialisierte Parasit (Sarcoptes scabiei var. hominis) nimmt den benötigten Sauerstoff via Diffusion über die Körperoberfläche auf, so dass der Parasit nicht tiefer als eben in die oberste Hornschicht (Stratum corneum) oder allenfalls in das darunterliegende Stratum granulosum eindringen kann.
Krätze auf dem Vormarsch
Mit diesen „Basics“ zur Scabies startete Andreas Fey, Pharmaziestudent im Abschlusssemester der Goethe-Universität Frankfurt am Main, beim Fertigarzneimittelseminar (FAS) am vergangenen Mittwoch seinen Ausflug in diese wichtigen parasitäre Erkrankungen beim Menschen. In jedem Semester veranstalten die Studenten des jeweiligen achten Semester das sogenannte FAS (siehe Infobox Kapitel drei), die Teilnahme ist Pflicht, da der Klinische-Pharmazie-Schein daran gekoppelt ist.
Doch ist Krätze überhaupt so wichtig, dass man ihr besondere Aufmerksamkeit schenken sollte? Das ist sie in der Tat, der Student erklärt: „Krätze ist auf dem Vormarsch“. Belegen kann er seine Hypothese mit dem Arzneiverordnungsreport der Barmer Krankenkasse. So ist laut Barmer die Verordnung wichtiger Arzneimittel zur Behandlung der Scabies von Jahr 2016 (38.127) nach 2017 (61.255) um 60 Prozent gestiegen.
Die Diagnose von Scabies ist für Ungeübte nicht ganz einfach, denn „meist sieht man nur die Folgen des Juckreizes“, so Fey. Die Linien, die durch das Gängegraben der weiblichen Krätzmilben entstünden, seien sehr klein, weswegen auch zur diagnostischen Abklärung ein Arzt konsultiert werden solle. Dieser könne mittels Dermatoskop die Diagnose stellen.
Der Student erinnert: „Für Scabies besteht eine Meldepflicht für Gemeinschaftseinrichtungen“.
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