Fertigarzneimittelseminar der Uni Frankfurt

Krätze – jetzt geht`s unter die Haut

Frankfurt am Main - 08.02.2019, 07:00 Uhr

Wie entsteht Krätze? Und wie wird man sie los? (s / Illustr.: Sebastian Kaulitzki | Foto: ryanking999 / adobe.stock.com)

Wie entsteht Krätze? Und wie wird man sie los? (s / Illustr.: Sebastian Kaulitzki | Foto: ryanking999 / adobe.stock.com)


Ivermectin einziges orales Krätzemittel

Rezeptfrei stehen Apothekern topische Arzneimittel mit den Wirkstoffen Benylbenzoat oder Crotamiton (Crotamitex®) zur Verfügung. Bei beiden Wirkstoffen ist der Wirkmechanismus laut Leitlinie unbekannt, auch die Fachinformationen beschreiben diesen nicht. Nachteilig im Vergleich zu Permethrin ist die erforderliche mehrtägige Anwendung. Bei Benzylbenzoat erfolgt die Anwendung an drei aufeinanderfolgenden Tagen und erst an Tag vier wird der Wirkstoff abgeduscht.

Als orales, verschreibungspflichtiges Präparat gibt es das ivemectinhaltige Scabioral®. Ivermectin-Tabletten sind erst seit Mai 2016 auf dem deutschen Markt, zuvor musste orales Ivermectin aus dem EU-Ausland importiert werden. Doch auch mit der Zulassung durch Infectopharm war die Versorgung nicht stets gewährleistet. Das Heppenheimer Unternehmen musste in den vergangenen Jahren immer wieder Lieferengpässe melden. Zum 15. Januar 2019 hat Infectopharms Tochterfirma Pädia ein ivermectinhaltiges Generikum des firmeneigenen Präparats Scabioral® eingeführt.

Fertigarzneimittelseminar der Uni Frankfurt

Das Fertigarzneimittelseminar ist ein seit vielen Jahren etabliertes „Projekt“ des jeweiligen Abschlusssemesters. Ursprünglich hatte es der seit Langem emeritierte Professor Ernst Mutschler ins Leben gerufen, seit 2011 belohnt die Apothekerkammer Hessen die fortbildungseifrigen Zuhörer mit Punkten.

Jedes Semester widmet sich einem großen Bereich der Pharmakotherapie – in diesem Jahr war es die Haut. Zuhören darf jeder, wobei neben Studenten und Dozenten wohl hauptsächlich Apotheker zum Frankfurter FAS ins Biozentrum am Riedberg pilgern. Die einzelnen Studenten stellten ihre Themen nicht nur in 15- minütigen Vorträgen frontal vor, sondern stellten sich anschließend auch gern den Fragen des Auditoriums. Somit entsteht eine interaktive Fortbildung, aus der sowohl Vortragende als auch Zuhörer viel neues Wissen mit nach Hause nehmen können.

Die Gruppen werden jeweils von Lehrenden der Pharmazeutischen Institute unterstützt, wobei jedoch Eigeninitiative groß geschrieben wird. Die Studenten setzen sich intensiv mit ihren Themen auseinander, lernen vor großem Publikum zu referieren und dies alles in einem würdigen Rahmen zu präsentieren.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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