Substitution

Immer mehr Patienten erhalten Levomethadon

Bonn / Stuttgart - 14.02.2019, 14:30 Uhr

Levomethadon ersetzt zunehmend Methadon in der Substitutionsbehandlung Opiodabhängiger. (Foto: b / imago)

Levomethadon ersetzt zunehmend Methadon in der Substitutionsbehandlung Opiodabhängiger. (Foto: b / imago)


Buvidal: Substitution nur einmal pro Woche oder Monat

Buvidal® enthält Buprenorphin. Das Besondere an Buvidal®: Es enthält Buprenorphin als subkutan zu injizierende Depotlösung – für eine Woche oder einen Monat. Das würde die Substitutionstherapie in der Tat erleichtern, da die tägliche Einnahme des Substituts entfällt, was nicht zuletzt auch den Patienten einen normaleren Alltag ermöglicht. Der pharmazeutische Hersteller hinter Buvidal® (Camurus) gab am 13. Februar 2019 bekannt, dass das buprenorphinhaltige Arzneimittel nun auch in Deutschland verfügbar ist.

In Apotheken ist Substitution meist nicht sehr beliebt

Seit 2002 existiert die Meldepflicht für das Substitutionsregister. Damals waren 46.000 Patienten, seit 2010 (77.400) ist die Zahl der im Betäubungsmittelsubstitutionsprogramm registrierten Patienten relativ konstant – auch wenn mit 89.600 An-, Ab- und Ummeldungen 2018 durchaus Bewegung im System war. Die hohe Fluktuation ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Patienten aus dem Programm fliegen, umziehen, in Haft genommen werden beziehungsweise durch Klinikaufenthalte oder Arztwechsel umgemeldet werden müssen. Dass die Substitution ein schwer zu beackernder – und häufig ungeliebter – Bereich für die öffentlichen Apotheken ist, erzählte ein Substitutionsapotheker vor einem knappen Jahr in einem Interview mit DAZ.online.

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Der 50 Substitutionspatienten betreuende Apotheker vertritt eine sehr vehemente Position – und unterstützt die Idee dahinter: „Unsere Erfahrung ist, dass das ambulante Substitutionsprogramm eine Resozialisierung oder überhaupt eine Sozialisierung – mit einem ganz normalen Arbeitsprozess und Familienleben – erst ermöglicht.“ Wenig Verständnis zeigte er jedoch für Kollegen, die die Substitution meiden. Seiner Ansicht nach gehört Substitution zum Portfolio einer vollversorgenden Apotheke. Und weiter: „Wenn die schwierigste Aufgabe einer Apotheke im Verleihen einer Milchpumpe oder eines Gehstockes besteht, dann reicht das nicht.“

Sichtbezug wird in Apotheken meist nicht honoriert

Allerdings ist die Arbeit der Apotheker beim Sichtbezug in der Substitutionsversorgung meist nicht üppig entlohnt. In Baden-Württemberg erhalten die Apotheken hierfür 3,24 Euro pro kontrollierter Versorgung, in den übrigen Bundesländern sieht es noch dürftiger aus: Hier erhalten die Apotheker keinen Cent für die Versorgung Betäubungsmittelabhängiger im Sichtbezug der Apotheke.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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