Interpharm 2019 Stuttgart

Wie kriegt man Arzneimittel ins Kind?

Stuttgart - 16.03.2019, 12:00 Uhr

Dr. Wolfgang Kircher erklärte bei der Interpharm, wie man Kindern die Einnahme von Arzneimitteln erleichtern kann. (m / Foto: mb)

Dr. Wolfgang Kircher erklärte bei der Interpharm, wie man Kindern die Einnahme von Arzneimitteln erleichtern kann. (m / Foto: mb)


„Neiiiiin, ich will diese Medizin nicht!“, quengelt das ein oder andere Kind, wenn es Antibiotika oder Fiebersäfte mit Ibuprofen oder Paracetamol bekommen soll. Wie bekommen Eltern dennoch die Arzneimittel ins Kind? Wackelpudding eignet sich laut Apotheker Dr. Wolfgang Kircher ziemlich gut. Und wie können Apotheker und PTA trotz Rabattverträgen bei Ibuprofen-Säften den vielleicht vom Kind einzig tolerierten Nurofensaft mit Erdbeergeschmack abgeben? Das Stichwort hier: Benzoate.

Wenn Kinder Arzneimittel einnehmen sollen, kann das schnell in Tränen und Theater enden. Die kleinen Patienten pressen die Lippen fest zusammen, der Kopf wird bockig zur Seite gedreht oder der antibiotische Saft einfach ausgespuckt – vielleicht weil das Arzneimittel eklig aussieht, riecht oder schmeckt. Neben flüssigen Darreichungsformen stellen auch die festen, wie Kapseln oder Tabletten, wahre Herausforderungen dar. Sie sind zum Schlucken für Kinder teilweise schlicht zu monströs oder das Kind ist noch zu klein, zuverlässig zu schlucken. Wie also kommt der Fiebersaft ins Kind? Dr. Wolfgang Kircher, Apotheker und Autor beim Deutschen Apotheker Verlag, weiß – wie stets – kompetenten Rat.

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In den meisten Apotheken ist es sicherlich gang und gäbe: das Zubereiten antibiotischer Trockensäfte durch die Pharmazeuten. Dennoch ermuntert Kircher, der gemeinsam mit seinem Sohn Philipp Kircher die St- Ulrich-Apotheke in Penzberg betreibt, seine Kollegen dazu: „Wir sollten grundsätzlich Säfte in der Apotheke zubereiten“, um Fehler bei der Herstellung zu vermeiden. „Nicht immer ist so eindeutig aus der Anweisung der Hersteller ersichtlich, welche Markierung auf der Flasche gemeint ist – ist es die Glasrille oder vielleicht doch der Strich auf dem Etikett? Damit diese pharmazeutische Dienstleistung möglichst flott geht, schlage ich Ihnen vor, eine Liste aller gängigen Trockensäfte in Ihrer Apotheke zu erstellen und dort die Wassermenge zu vermerken, die zugeführt werden muss", rät Kircher. Sinnvoll ist nach Ansicht des Apothekers auch, das jeweils enthaltene Aroma zu dokumentieren.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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