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Apokix-Umfrage
Apotheker erwarten nicht viel von Securpharm
Nicht einmal jeder zweite Apothekenleiter denkt, dass das neue Fälschungsschutzsystem Securpharm die Arzneimittelsicherheit verbessern wird. Zwar könne es helfen, gefälschte Arzneimittel in der Lieferkette auszumachen. Doch die meisten Apotheker hätten sich Maßnahmen gewünscht, die verhindern, dass Fälschungen überhaupt in diese Lieferkette gelangen. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung.
Am 9. Februar 2019 wurde das europaweite Fälschungsschutzsystem für Arzneimittel in der legalen Lieferkette scharf gestellt. Die Apotheker in Deutschland nehmen es eher gespalten wahr, wie die im März durchgeführte Apokix-Umfrage unter rund 230 Apothekenleitern zeigt. Gefragt, wie stark Securpharm ihrer Meinung nach die Arzneimittelsicherheit verbessern werde, sagen nur 5 Prozent der Teilnehmer, es werde sie „deutlich verbessern“. Weitere 38 Prozent meinen, Securpharm werde die Sicherheit „etwas verbessern“. 57 Prozent gehen davon aus, dass es zu gar keinen Verbesserungen kommen werde.
Dennoch meinen 54 Prozent der Befragten, es sei wichtig, dass mit Securpharm eine europaweite Lösung zur Verbesserung der Arzneimittelsicherheit implementiert wurde. 50 Prozent sagen, dass es ein „ein wichtiger Schritt ist, um die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten“ – allerdings halten sie noch weitere Maßnahmen erforderlich. So helfe Securpharm zwar dabei, gefälschte Arzneimittel in der Lieferkette zu identifizieren, aber knapp neun von zehn Apothekern befürworten Maßnahmen, damit gefälschte Arzneimittel gar nicht erst in die Lieferkette gelangen.
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Im Vorfeld des Securpharm-Starts fühlte sich der Umfrage zufolge nur jeder vierte Apotheker gut informiert. Weitere 48 Prozent konnten bestehende Informationslücken aber durch eigenständige Recherchen schließen. Geholfen haben dabei vor allem die Softwarehäuser (87 Prozent), aber auch die Landesapothekerkammern und -verbände (44 Prozent) und Securpharm selbst (36 Prozent). 27 Prozent der Apokix-Teilnehmer erklärten allerdings, es gebe noch immer offene Fragen.
Was die ersten Praxiserfahrungen betrifft, gaben vier von zehn Apothekern an, dass es in der Anfangsphase zu vielen Fehlermeldungen gekommen sei. Nur 37 Prozent sagen, dass die Prüfung der Verpackungen einfach, schnell und unkompliziert sei. 86 Prozent halten es für sinnvoll, schon am Wareneingang die Packungen zu verifizieren. Und 61 Prozent finden es gut, dass es künftig Updates und Erweiterungen des Systems geben soll.
Im Verhältnis zu den Kunden gibt es offenbar keine großen Veränderungen. Nur 12 Prozent der Apokix-Teilnehmer erklären, sie würden von Kunden auf Securpharm angesprochen. Immerhin 36 Prozent stimmten der Aussage zu, Securpharm gebe ihnen ein gutes Gefühl, sichere und wirksame Arzneimittel an Patienten abzugeben
Mäßige Stimmungslage stabilisiert sich
Bei der allmonatlichen Nachfrage, wie die Apothekenleiter ihre Geschäftslage im Moment und in den kommenden zwölf Monaten einschätzen, zeigte sich im März wenig Bewegung. Die ermittelten Indizes für die Apothekenkonjunktur veränderten sich nur minimal. So sank der Index für die aktuelle Geschäftslage um 0,8 Punkte auf einen Wert von 88,5 – bei einem Wert von 100 halten sich die positiven und negativen Einschätzungen die Waage. Verglichen mit dem Vorjahreswert entspricht dies allerdings einem Minus von gut 17 Punkten. Der Index für die erwartete wirtschaftliche Lage hält sich bei 65,7 Punkten. Insgesamt rechnet etwa die Hälfte der Apokix-Teilnehmer damit, dass die Umsätze in den kommenden zwölf Monaten stabil bleiben.
Apokix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt Apokix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.
3 Kommentare
Securphar-"Beitrag"
von Don Corleone am 26.03.2019 um 8:35 Uhr
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Keine Verbesserung der Qualität
von Thomas Kerlag am 25.03.2019 um 20:13 Uhr
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dazu ein Bericht im RBB
von Karl Friedrich Müller am 25.03.2019 um 9:47 Uhr
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