Auch Spahn sorgt sich

Brexit: Apotheker sollen sich auf „No Deal“ einrichten

Remagen - 28.03.2019, 09:45 Uhr

Richtung immer noch unklar: Einen Tag vor dem offiziellen Austritt gibt es immer noch keine politische Lösung zum Brexit in Großbritannien. Die Apotheker sollen sich nun auf einen ungeregelten Austritt vorbereiten. ( r / Foto: Imago)

Richtung immer noch unklar: Einen Tag vor dem offiziellen Austritt gibt es immer noch keine politische Lösung zum Brexit in Großbritannien. Die Apotheker sollen sich nun auf einen ungeregelten Austritt vorbereiten. ( r / Foto: Imago)


Keine Arzneimittel horten

Die Vorgaben für die öffentlichen Apotheken bleiben unverändert: So sollen die Vertragsapotheken über die übliche Vorratshaltung hinaus keine zusätzlichen Medikamente horten und auch weiterhin aktuelle Lieferengpässe melden. Mitglieder von Apotheken-Teams aus anderen europäischen Ländern werden beruhigt, dass sie nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU die gleichen Rechte (einschließlich der aktuellen Registrierung beim General Pharmaceutical Council) behalten. Die Apotheken sollten entsprechende Mitarbeiter über das „EU Settlement Scheme” Großbritanniens informieren, mit dem sie ihr Aufenthaltsrecht in UK absichern können. Das Pharmaceutical Services Negotiating Committee unterhält in seinem Webauftritt eine eigene „Brexit“-Seite, auf der die Offizin-Apotheker sich weiter informieren können.

Produktion auch am Wochenende

Weiterhin stellt die britische Arzneimittelbehörde auf ihrer Webseite für den Fall eines No Deal-Szenarios einen umfangreichen Fundus von Informationen und Empfehlungen bereit, die sich vornehmlich an die pharmazeutische Industrie richten. Sie erstrecken sich auf die Aufrechterhaltung und weitere Pflege der Arzneimittelzulassungen, Fragen zum Import und Export, Pharmakovigilanz-Aktivitäten usw. Die Leitlinien werden fortlaufend aktualisiert. Auch für die britischen Pharmaunternehmen ist der Brexit seit Monaten zwangsläufig Thema Nr. 1. Man tue alles, um die Versorgung aufrechtzuerhalten, wie auch immer der Austritt sich gestalte, sichert der Branchenverband ABPI zu.

Die Lager würden aufgestockt, Prozesse in UK und in der EU dupliziert, alternative Wege geplant, Distributionswege überprüft und die Produktion bis hin zum Wochenendbetrieb hochgefahren. Leider habe man aber nicht jede Station auf dem Weg des Arzneimittels zum Patienten unter Kontrolle, wie z. B. etwaige Zollformalitäten bei der Einfuhr. So müsse vor allem im Falle eines Austritts ohne Abkommen mit Lieferunterbrechungen gerechnet werden. 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Die Katastrophe nimmt ihren Lauf

von ratatosk am 12.11.2019 um 18:33 Uhr

Die Apotheker sollen sich vorbereiten !? selten so gelacht, ja wie denn? wenn seit Jahren durch völlig falsche Politik die europäische Produktin geziehlt vernichtet wurde ! Durch inkompetente Vorgaben wurde die Wertschöpfung zerstört, sol daß es volkswirtschaftlich negativ ausgeht. Nur die GKV kann so weiter im Geheimen Verträge schließen. Das ist die deutsche Transparenz im Gesundheitswesen, aber alles zum höheren Wohl von Funktionären. Zu Recht lacht hier die ganze Welt über uns Vollpfosten !
Nicht zu vergessen die Märchensteuergeschenke an die NL , aber hier gehts ja um die 2. Hätschelgruppe des Großkapitals

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.