WBA-Chef Stefano Pessina

„Das schwierigste Quartal seit Gründung von Walgreens Boots Alliance“

München - 03.04.2019, 15:00 Uhr

Stefano Pessina, Chef von Walgreens Boots Alliance, hat derzeit wirtschaftliche Probleme in seinem Unternehmen. (R / Foto: Imago)

Stefano Pessina, Chef von Walgreens Boots Alliance, hat derzeit wirtschaftliche Probleme in seinem Unternehmen. (R / Foto: Imago)


Der US-Apothekenkonzern und Pharmahändler Walgreens Boots Alliance steht unter Druck: Der Wettbewerb nimmt zu, das Apothekengeschäft in Großbritannien schwächelt und das Kundenverhalten ändert sich. Konzernchef Stefano Pessina musste eine Gewinnwarnung aussprechen, der Aktienkurs rauschte in die Tiefe. Nun tritt der Manager auf die Kostenbremse.

Der Aktienkurs des Pharmahandelskonzerns Walgreens Boots Alliance (WBA) macht schon seit Dezember 2018 keine gute Figur: Seitdem hat das Papier in mehreren Etappen insgesamt 33 Prozent an Wert verloren. Jetzt kommt ein weiterer Schub nach unten dazu: Mit Vorlage der Geschäftszahlen zum zweiten Quartal (bis Ende Februar) sackte das Papier nochmal deutlich ab. Grund war eine Absenkung der Gewinnprognose für das laufende Jahr. Während der Konzern bislang noch mit einem Plus von 7 bis 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet hatte, erwartet das Unternehmen nun für 2019 nur noch einen Gewinn auf Vorjahresniveau. Börsianer reagieren auf solche Meldungen üblicherweise verschnupft.

Auch der Verlauf des zweiten Quartals konnte nicht überzeugen. Zwar hat die Drogerie- und Apothekenkette ihren Umsatz im zweiten Quartal um knapp fünf Prozent auf 34,5 Milliarden Dollar gesteigert. Der Nettogewinn ging jedoch um 14 Prozent auf 1,16 Milliarden Dollar zurück. Vor Zinsen und Steuern fiel der Rückgang mit 23 Prozent noch deutlicher aus. Analysten hatten im Schnitt mit deutlich mehr Gewinn gerechnet.

Internationales Geschäft schwächelt

Während das Apothekengeschäft in den USA im zweiten Quartal ein Umsatzplus von 7,3 Prozent auf 26,3 Milliarden US-Dollar verzeichnete und der Marktanteil durch die Übernahme der Rite Aid-Geschäfte auf 22,3 Prozent gesteigert werden konnte, musste das internationale Apothekengeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal einen Umsatzrückgang um 7,1 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar hinnehmen.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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