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ZDF-Reportage
Prozess in Rumänien: Wurden Arzneimittelstudien manipuliert?
Pharmaunternehmen geben sich unwissend
Der japanische Pharmakonzern, der an Podeas Klinik rund 180.000 Euro für die Durchführung der Studie gezahlt hatte, will davon nichts gewusst haben. Eine Unternehmenssprecherin erklärte gegenüber DAZ.online, man sei erst durch den Fernsehbeitrag auf die zweifelhaften Vorgänge in Rumänien aufmerksam geworden. „Individuelle Vorwürfe können wir nicht kommentieren. Otsuka bekennt sich weiterhin zu qualitativ hochwertiger Forschung, die nach den höchsten ethischen Standards und in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Gesetzen, Vorschriften, Richtlinien und Branchenkodizes durchgeführt wird.“
In den Akten der Ermittler tauchen die Namen weiterer Pharmakonzerne auf wie beispielsweise Pierre Fabre, Minerva, Ferrer International und Orion sowie Vertreter der europäischen Forschungsprojekte Eulast und Optimise. Gegenüber dem Sender geben sich die Unternehmen jedoch unwissend. Interessanterweise treten drei Unternehmen in dem Prozess als Nebenkläger auf.
Hätten Studien abgebrochen werden sollen?
Ein weiterer Telefonmitschnitt weist darauf hin, dass sich Podea möglicherweise von dem Forschungsunternehmen Clinrix, das in Rumänien Studien koordiniert, unter Druck setzen ließ. Bei dem Gespräch hatte Podea Bedenken wegen lebensbedrohlicher Nebenwirkungen geäußert und ein Clinrix-Mitarbeiter soll dazu gesagt haben: „Wir sollten jetzt sehen, dass wir die, die in der Studie geblieben sind, halten. Es kann sein, dass Rumänien vollständig aus der Studie rausfliegt. Wir bringen damit die gesamte Studie in Gefahr.“
Ein ehemaliger Clinrix-Manager erklärte in der Sendung: „Wir sind zuständig dafür, dass die Studien schnell über die Bühne gehen. Das ist unsere Aufgabe. Wir können nun einmal nicht überprüfen, ob die Unterschriften echt oder gefälscht sind.“
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