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Kommunalwahl Baden-Württemberg
Apotheker Stefan Noé kandidiert für die FDP in Karlsruhe
„Der Zug Rx-Versandverbot ist abgefahren“
Auch als Kommunalpolitiker positioniert sich Noé zu den politischen Forderungen seiner Partei auf Bundesebene – insbesondere im Bereich Gesundheitspolitik. Zur Erinnerung: Noés Partei hatte im Wahlkampf zur Bundestagswahl gefordert, das Fremd- und Mehrbesitzverbot zu lockern. Zu den Fragen hinsichtlich der Deregulierungsforderungen der Bundes-FDP im Apothekenmarkt stellt sich auch der Karlsruher Apotheker: „Das Thema Gesundheit ist in der FDP eng verwurzelt. In Frage der Liberalisierung – und zwar im Sinne von Fremdbesitzverbot aufheben und so weiter – werden sehr viele Sachen publiziert und es wurde auch sehr viel diskutiert in den letzten Jahren. Was man klar sagen muss, innerhalb der FDP gibt es deutlich unterschiedliche Ausrichtungen. Was ich aber auch sagen muss – und ich habe auch gerade nochmal mit der Partei gesprochen – mir ist persönlich kein Gesundheitspolitiker in der FDP bekannt, der wirklich für die Aufhebung des Fremdbesitzverbotes ist.“
Vielmehr scheine es so zu sein, dass sich die Gesundheitspolitiker beim Programmparteitag vor der letzten Bundestagswahl nicht ausreichend Gehör verschaffen konnten. Auf der anderen Seite sei die FDP in Baden-Württemberg eine der ersten Parteien, die nach dem EuGH-Urteil den Dialog mit den Apothekern gesucht hätte und die auch bemüht sei, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Auch zu den Versandapotheken hat Noé eine klare Meinung: „Es liegt natürlich nahe, dass sich eine liberale Partei mit Verboten schwer tut. Das sehe ich auch so. Ich denke, wir haben den Versand seit vielen Jahren und er ist beim Kunden auch akzeptiert. Was wir brauchen, sind die viel zitierten gleichlangen Spieße. Ich denke, das Paket, was der Bundesgesundheitsminister jetzt auf den Tisch gelegt hat, das eine Verankerung der Gleichpreisigkeit im Sozialrecht schafft, ist ein gangbarer Weg. Das sind Inhalte, die ich in den letzten Wochen auch in Gesprächen mit unseren Europapolitikern geführt habe und die dort auch Gehör finden.“ Für ihn persönlich ist aber auch eines ganz deutlich: „Der Zug Rx-Versandverbot ist für mich abgefahren. Den halte ich für politisch nicht durchsetzbar.“
„Apotheker engagieren sich zu wenig in politischen Parteien“
Stefan Noé hat als Apotheker natürlicherweise Verständnis für die Nöte der Apothekerschaft. Für ihn ist es aber auch eine Frage des politischen Engagements, sich ausreichend Gehör zu verschaffen – und Fragen zum Beispiel nach der Zukunft der Vor-Ort-Apotheken auf der politischen Agenda zu halten: „Bei der Frage, warum so etwas vielleicht bei der Entscheidungsfindung nicht immer durchdringt, das ist ein Thema, wo ich der Meinung bin, dass wir Apotheker uns teilweise auch an die eigene Nase fassen müssen, da wir uns zu wenig in Parteien engagieren. Es ist auch ganz egal, in welcher Partei das ist.“
So sei unter anderem die Vertretung von Apothekern in Expertengremien wichtig: „Alle Parteien in Deutschland haben Expertengremien, haben Landesfachausschüsse. Ich bin Mitglied im Landesfachausschuss Soziales und Gesundheit in Baden-Württemberg. Dort wird über Ideen und über Zukunftsperspektiven diskutiert – für das Gesundheitswesen, für die Rentenversicherung und so weiter. Da müssen wir Apotheker uns mehr einbringen, wenn wir wollen, dass unsere Meinung gehört wird.“
4 Kommentare
Apotheker Noe‘
von Heiko Barz am 24.04.2019 um 12:02 Uhr
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FDP
von Conny am 23.04.2019 um 12:39 Uhr
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Kandidatur
von Roland Mückschel am 23.04.2019 um 11:59 Uhr
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AW: Kandidatur
von Stefan Noé am 23.04.2019 um 14:25 Uhr
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