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Bei der anstehenden Generalversammlung
Zur Rose Group will sich erneut frisches Geld besorgen
Der Expansionshunger der Schweizer Versandapotheke Zur Rose Group ist offenbar noch nicht gestillt. Auf der anstehenden Generalversammlung will sich die Muttergesellschaft von DocMorris unter anderem das Okay der Aktionäre einholen, durch eine Kapitalerhöhung bis zu 39 Millionen Franken an frischem Geld generieren zu dürfen. Die Millionen sollen für weitere Zukäufe und Finanzierungen verwendet werden.
Nach mehreren Akquisitionen in den vergangenen Jahren und verschiedenen Finanzierungsrunden steht bei der Schweizer Zur Rose-Gruppe die nächste Kapitalmaßnahme bevor. Wie das Unternehmen in seiner Einladung zur Generalversammlung am 23. Mai mitteilt, will sich der Vorstand von den Aktionären die Zustimmung für eine Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 39,27 Millionen Franken einholen. Dazu sollen mehr als 1,3 Millionen Namensaktien im Wert von je 30 Franken ausgegeben werden. Das Geld soll nach eigenen Angaben für „Finanzierungen, Akquisitionen und andere Zwecke“ verwendet werden. Die Summe entspreche 15 Prozent des gegenwärtigen Aktienkapitals der Zur Rose Group AG und bewege sich damit im Rahmen vergleichbarer Unternehmen, so der Konzern.
Die angepeilte Summe setze allerdings voraus, dass die Generalversammlung – das Pendant zur deutschen Hauptversammlung - einer Nennwerterhöhung von derzeit 5,75 Franken auf 30 Franken pro Aktie zustimme. Sollte die Generalversammlung die Nennwerterhöhung ablehnen oder der Verwaltungsrat den Antrag auf Nennwerterhöhung zurückziehen, entsprächen die 1,3 Millionen neuen Aktien einem bedingten Aktienkapital von höchstens 7,5 Millionen Franken.
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Die Nennwerterhöhung der Aktien wiederum ist für den Fall vorgesehen, dass eine geplante Steuerreform in der Schweiz und die Stärkung der Schweizer Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) umgesetzt werden, über die die Schweizer am 19.Mai 2019 abstimmen werden. In dem Zusammenhang ist geplant, dass jährliche Dividendenausschüttungen künftig nurmehr zu 50 Prozent aus verrechnungssteuer- und einkommenssteuerfreien Kapitaleinlagereserven gespeist werden dürfen. Die übrigen 50 Prozent müssen demnach aus Gewinnreserven stammen.
Darauf will das Unternehmen reagieren, indem durch die Nennwerterhöhung bestehende Kapitalreserven teilweise in Aktien umgewandelt werden. Es handelt sich also um eine Kapitalerhöhung ohne Ausgabe von neuen Aktien. Später soll das Kapital dann durch schrittweise Nennwertrückzahlungen an die Aktionäre sukzessive wieder abgesenkt werden. Damit will Zur Rose erreichen, auch nach Inkrafttreten der geplanten Reform steuerfreie Dividenden ausschütten zu können.
Aktien für die Mitarbeiter
Nicht zuletzt möchte die Gesellschaft die Mitarbeiter mit Aktien an der Entwicklung des Unternehmens teilhaben lassen. Wie aus der Einladung zur Generalversammlung weiter hervorgeht, soll dazu das bedingte Aktienkapital für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme um 176.643 Namensaktien auf künftig 200.000 Aktien erhöht werden.
Sofern die Generalversammlung der Nennwerterhöhung der Aktien zustimmt, entspräche dies einem bedingten Aktienkapital von bis zu sechs Millionen Franken, andernfalls wären es laut Zur Rose 1,15 Millionen Franken.
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„Aggressiver“ Wachstumskurs der Versandhändler
Auch im Verwaltungsrat des Versandhändlers soll es wie Anfang März berichtet Veränderungen geben. Die bisherigen Mitglieder Heinz O. Baumgartner und Vanessa Frey stellen sich nicht mehr zur Wiederwahl. „Dieser Schritt steht im Zusammenhang mit unterschiedlichen Auffassungen über Art und Geschwindigkeit der Umsetzung der Wachstumsstrategie“, hatte Zur Rose im März mitgeteilt. Die Schweizer Handelszeitung berichtete daraufhin, dass die Familie Frey gut zehn Prozent der Zur Rose-Aktien hält. Frey und Baumgartner vertreten im sechsköpfigen Verwaltungsrat die Corisol Holding, in der die Beteiligung gebündelt ist. „Es scheint so, dass den beiden Verwaltungsräten das forsche Wachstum mit den vielen Akquisitionen, Kapitalerhöhung und Fremdkapitalaufnahme zu schnell ging und sie nun die Konsequenzen daraus ziehen und aus dem Verwaltungsrat ausscheiden“, sagte Analystin Sibylle Bischofberger von der Zürcher Kantonalbank der Zeitung.
Drei neue Mitglieder
An die Stelle von Frey und Baumgartner sollen drei neue Mitglieder in den künftig sieben- statt bislang sechsköpfigen Verwaltungsrat einziehen: Tobias Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Scout24; Christian Mielsch, Vorstandsmitglied und Finanzchef der Kölner Rewe Group sowie Florian Seubert, einst Mitgründer und Finanzvorstand von Zooplus und heute Partner und Privatinvestor bei Maxburg Capital Partners in München.
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