ADKA-Kongress 2019

Der Medikationsprozess im Krankenhaus – eine runde Sache

Berlin - 14.05.2019, 09:00 Uhr

Closed Loop Medication Management und sicherer Arzneimittelprozess im Krankenhaus: Man hat schon viel erreicht, aber es bleibt gerade bei elektronischen Verordnungen und flächendeckenden Stationsapothekern noch einiges zu tun, findet Prof. Dr. Frank Dörje, ADKA-Präsident, beim ADKA-Kongress in Berlin. (m / Foto: ADKA / Peter Pulkowski)

Closed Loop Medication Management und sicherer Arzneimittelprozess im Krankenhaus: Man hat schon viel erreicht, aber es bleibt gerade bei elektronischen Verordnungen und flächendeckenden Stationsapothekern noch einiges zu tun, findet Prof. Dr. Frank Dörje, ADKA-Präsident, beim ADKA-Kongress in Berlin. (m / Foto: ADKA / Peter Pulkowski)


Der geschlossene Medikationsprozess ist das beste Instrument, um den Hochrisikoprozess der Arzneimitteltherapie im Krankenhaus wirksam und sicher zu gestalten – davon ist der Bundesverband der Deutschen Krankenhausapotheker (ADKA) überzeugt. „Closed Loop Medication Management“ – wo stehen die deutschen Krankenhäuser? „Haben wir bereits genug getan, um die Arzneimitteltherapiesicherheit in Krankenhäusern auf hohem Niveau systematisch zu gewährleisten?“, fragte ADKA-Präsident Prof. Frank Dörje. „Wir meinen: Wir können und müssen mehr tun“.

„Medikationsprozess im Krankenhaus – eine runde Sache?“ oder „Medikationsprozess im Krankenhaus – eine runde Sache!“? Wo stehen die Krankenhausapotheken beim Medikationsmanagement? Professor Dr. Frank Dörje, amtierender ADKA-Präsident, gab beim 44. Wissenschaftlichen Kongress der Krankenhausapotheker in der vergangenen Woche in Berlin einen Überblick.

„To err is human“, diese US-amerikanische Studie hatte bereits vor 19 Jahren „einigermaßen erschreckt“, so der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Krankenhausapotheker (ADKA) gleich zu Beginn des diesjährigen und 44. ADKA-Kongresses letzte Woche in Berlin. Bei „To err is human“ standen Behandlungsfehler laut Dörje damals an achter Stelle der Todesursachen. 2013 reklamierten die Amerikaner Behandlungsfehler gar als dritthäufigste Todesursache, so Dörje – was sicherlich mit präziseren Obduktionsmethoden zusammenhängt, die auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen als Todesursache heutzutage besser zutage fördern. Dennoch ist der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Krankenhausapotheker überzeugt: „Das müsste so nicht sein“. Und weiter: „Wir halten fest: Wir haben ein Problem!“. Und das wohl nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch hierzulande.

Apotheker: unabdingbarer Teil des Medikationsprozesses

„Haben wir in Deutschland bereits genügend getan, um die Arzneimitteltherapiesicherheit in den Krankenhäusern auf hohem Niveau systematisch zu gewährleisten? Wir meinen: Wir können und müssen mehr tun“, zeigte sich der ADKA-Präsident überzeugt. Medikationsfehler gehören laut Dörje zu den „häufigen Behandlungsfehlern“. Seiner Ansicht nach ist es unabdingbar, dass sich Apotheker um den Medikationsprozess im Krankenhaus kümmern. Bereits 2014 erklärte die ADKA in ihrem nationalen Zielepapier, „dass Apotheker Teil des Medikationsprozesses sind und werden müssen und auch Teil des therapeutischen Teams werden“, erinnerte Dörje. Closed Loop Medication Management hatten sich die Krankenhausapotheker 2018 als ambitioniertes Ziel gesetzt, das bis 2021 erreicht sein soll. Dieses strategische Ziel beinhaltet auch den „regelhaften Einsatz von Stationsapothekern im Medikationsmanagement“. Dieser Einsatz sei nun mit der Novellierung des niedersächsischen Krankenhausgesetzes in „spürbare Nähe“ gerückt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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