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Generationenwechsel beim AV Saarland
Berger: „Die Neue könnte meine Tochter sein“
Vier Kinder, zwei Apotheken, ein Amt – Apothekerin Susanne Koch ist seit einem Monat neue Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins. Mit ihren 34 Jahren ist sie zudem deutlich jünger als ihre Vorgängerin Claudia Berger, die das Amt seit 2007 inne hatte. Auf der gestrigen Mitgliederversammlung in Saarbrücken wurde der Generationenwechsel vollzogen. Einziger Wermutstropfen: Mit nur 15 anwesenden Mitgliedern war die Versammlung nicht beschlussfähig. Geschäftsführer Carsten Wohlfeil zeigte sich von dem mangelnden Interesse der Apothekeninhaber enttäuscht – vor allem im Hinblick auf die politisch turbulenten Zeiten.
Zwölf Jahre lang war Claudia Berger Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins. Zeitweise engagierte sich die Apothekeninhaberin sogar auf höchster Ebene: 2013 hatte sie die Mitgliederversammlung des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Berger war die einzige Frau im DAV-Vorstand, kandidierte Ende 2016 aber nicht mehr erneut. Seitdem besteht das Gremium wieder nur noch aus Männern.
Da sie vor sechs Wochen ihre Apotheke verkauft hat, musste sie satzungsgemäß aus dem Vorstand scheiden. Eine Nachfolgerin war schnell gefunden: Susanne Koch, Apothekerin und Inhaberin zweier Apotheken, wurde in der Vorstandssitzung am 10. April 2019 als Nachfolgerin Bergers ins Amt berufen. Die 34-Jährige hat vier Kinder und sammelte nach ihrem Pharmaziestudium in Saarbrücken zunächst Erfahrung in der pharmazeutischen Industrie. Nach Tätigkeit als Filialleiterin machte sie sich selbstständig und leitet nun die Glückauf Apotheke sowie die Süd-Apotheke in Saarbrücken-Dudweiler.
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Am gestrigen Mittwoch bedankte sich Koch im Rahmen der Mitgliederversammlung bei ihrer Vorgängerin: „Der Saarländische Apothekerverein ist immer ein verlässlicher Partner von Politik und Kostenträgern gewesen. Diese Konstante gilt es fortzuführen und weiterzuentwickeln.“ Im Hinblick auf das Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission und auf das Urteil des EuGH zur Nicht-Geltung der Rx-Arzneimittelpreisverordnung zeige sich, dass EU-Institutionen die Freiberuflichkeit immer mehr zugunsten von Kapitalgesellschaften zurückdrängen wollen. „Diesem Ansinnen gilt es entgegenzutreten“, machte Koch deutlich.
Für ihre Vorgängerin, Claudia Berger, war es ein emotionaler Abschied von einer langen Amtszeit. Seit 2007 leitete sie den Vorstand des Saarländischen Apothekervereins: „Rückblickend konnten wir viel bewegen, doch für die Apotheker waren es eigentlich immer turbulente Zeiten.“ Zur Erinnerung: Damals, unmittelbar nach dem Amtsantritt Bergers, kam es im Saarland zu einer für die ganze Apothekenlandschaft in Deutschland brenzligen Situation. DocMorris eröffnete in Saarbrücken die erste (und einzige) Fremdbesitzapotheke. Ermöglicht wurde dies durch einen Rechtsbruch des damaligen Gesundheitsministers und heutigen Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses Josef Hecken, gebilligt durch den damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Verfassungsrichter Peter Müller. Das EuGH-Urteil von 2009 bestätigte das deutsche Apothekenfremdbesitzverbot und beendete damit diese systembedrohende Entwicklung.
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