Bericht von Europol/EUIPO

Handel mit gefälschten Arzneimitteln nimmt zu

Remagen - 13.06.2019, 10:15 Uhr

Viagra gilt als eines meistgefälschten Arzneimittel. ( r / Foto: imago images / photothek)

Viagra gilt als eines meistgefälschten Arzneimittel. ( r / Foto: imago images / photothek)


Zahlreiche Todesfälle durch gefälschtes Xanax

Organisierte kriminelle Gruppen finden immer mehr kreativere Möglichkeiten, um gefälschte Arzneimittel möglicherweise als Reaktion auf die wachsende Sensibilisierung der Zoll- und Strafverfolgungsbehörden zu schmuggeln. Während der Operation Pangea XI fanden polnische Behörden gefälschte empfängnisverhütende Pillen in DVD-Boxen versteckt, während die irischen Behörden gefälschte Schlaftabletten in einem ausgehöhlten Buch entdeckten. 

Europol / EUIPO verweist in dem aktuellen Report auf einen Jahresbericht des Pharmaceutical Security Institute (PSI), wonach es zwischen 2016 und 2017 außerdem eine erhöhte Anzahl von Vorfällen in der legalen Lieferkette gegeben haben soll. Dabei wird auch Deutschland beispielhaft angeführt. Die möglichen gravierende Auswirkungen von Arzneimittelfälschungen auf die Gesundheit der Verbraucher wird am Beispiel von Xanax (Alprazolam) festgemacht, das zur Behandlung von Angst- und Panikattacken eingesetzt wird. In Großbritannien soll die verstärkte Verwendung gefälschter Versionen von Xanax in den letzten Jahren zu zahlreichen Todesfällen geführt haben. Durch eine Verknappung des Medikaments hatten Kriminelle selbst eigene „Pillen“ mit einem Pulver hergestellt, das aus China importiert worden war, 

Gefälschte Steroide aus Bulgarien 

Als häufigste Herkunftsländer für Arzneimittelfälschungen werden China und Indien genannt, während Singapur zunehmend als wichtiger Durchgangsort von Gruppierungen der organisierten Kriminalität für den Versand von gefälschten Arzneimitteln dienen soll. Darüber hinaus hätten russische und ukrainische kriminelle Gruppen vor allem westeuropäische Zielländer mit einer Reihe verschiedener gefälschter Medikamente ins Visier genommen. Innerhalb der EU soll Bulgarien ein führendes Herkunfts- und Transitland für gefälschte Steroide und hormonelle Produkte sein, die oft in das System des gesetzlichen Parallelhandels mit einer bulgarischen Verpackung in andere Länder gelangen. 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Unübersehbare AM-Fälschungen im Weltmarkt!

von Heiko Barz am 13.06.2019 um 21:41 Uhr

Sind denn dem Herrn Spahn diese besorgniserregenden Umstände der kriminellen Arzneimittelpanscher und vor allem Fälscher nicht bekannt? Wer kann denn überprüfen, was Versender wie DOMO an Ware bestellen und vor allem von wem? Da können wir Securpharm herauf und runter deklinieren, beim Patienten, der sich dieser AM- Belieferungskette über die Auslandsversender anvertraut, müßte wesentlich mehr über diese Machenschaften bekannt sein. Aber diese Patienten haben ausschließlich das $ -Zeichen im Auge und verfahren am Liebsten nach dem Media-Markt „Geiz ist geil“ Prinzip. Normalerweise ist doch aber „nur das Beste für mich“ deren Grundeinstellung.
Alles hat mit den Rabattverträgen begonnen. Eine Billigpreisspirale nach unten und damit verbunden ein unübersehbarer Qualitätsverlust bei AM ist eine rein wirtschaftspolitische Folge. Da uns das mittlerweile allen bekannt ist, außer möglicherweise einem gutgläubigen Spahn, wäre die einzige und notwendige Folge, dass ausschließlich Deutsche Qualitätsfirmen die Herstellung der Rabattarzneimittel vornehmen müßten. Leider müssen diese AM dann aber sicher teurer werden, da das Deutsche Lohnniveau wesentlich höher liegt als das indonesische. Die Situation der Import AM spreche ich hier noch gar nicht an, da wird dann das Saarland „kopfstehen“ - Wetten Das -!!

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Contra,... Reh,....Bock-shorn

von Bernd Jas am 13.06.2019 um 10:23 Uhr

Wie gut dass wir für Milliardenbeträge Securpharm eingerichtet haben, da kann uns ja nichts mehr passieren?

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