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Nach PHARM-CHF
Kardiologen für Apothekenhonorar für pharmazeutische Betreuung
In der PHARM-CHF-Studie konnte gezeigt werden, dass Herzinsuffizienz-Patienten von einer engmaschigen Betreuung durch die Apotheke zusätzlich zur ärztlichen Standardbetreuung profitieren. In einer Pressemitteilung anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie erklärt, dass sie eine derartige Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen und Apotheken befürworte. Zudem spricht sie sich dafür aus, eine sichere Rechtsgrundlage für die adäquate Vergütung dieser Leistungen der Apotheken zu schaffen.
Die randomisierte Interventionsstudie PHARM-CHF beweist, dass pharmazeutische Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten die Adhärenz in der Langzeittherapie signifikant verbessert. Die Ergebnisse wurden vor kurzem auf dem europäischen Herzinsuffizienz-Kongress „ESC-Heart Failure“ vorgestellt.
Neben der Apothekerschaft hat auf die Deutsche Kardiologische Gesellschaft dazu eine Pressemitteilung herausgegeben, in der sie die Ergebnisse kommuniziert und kommentiert: „Die Intervention und intensive Betreuung zeigte eine beeindruckende Wirkung“, heißt es dort. Weiter erklärt die DGK, dass sie nach den eindeutigen Ergebnissen der interdisziplinären PHARM-CHF-Studie eine Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen und Apotheken, wie sie in der Studie erprobt wurde, befürworte. Und nicht nur das: Weiter sprechen sich die Kardiologen dafür aus, eine sichere Rechtsgrundlage für die adäquate Vergütung dieser Leistungen der Apotheken zu schaffen. „Kardiologen und Hausärzte würden eine solche pharmazeutische Dienstleistung begrüßen, da sie den Patienten hilft, die mit dem Arzt vereinbarte Therapie optimal umzusetzen, vor allem ihre Arzneimittel langfristig in der richtigen Dosierung einzunehmen“, wird Prof. Dr. Ulrich Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie des Universitätsklinikums Leipzig, zitiert, der zusammen mit Prof. Dr. Martin Schulz von der ABDA die Studie leitete.
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Was wurde eigentlich gemacht? Insgesamt 237 Patienten, die durchschnittlich 74 Jahre alt waren
und im Mittel neun Medikamente einnahmen, wurden im Rahmen der von der ABDA initiierten
Studie durch den behandelnden Arzt rekrutiert und per Zufallsprinzip in zwei
Gruppen eingeteilt. Geplant waren eigentlich 2060 Patienten, also fast die
zehnfache Anzahl. Doch die Rekrutierung verlief schleppend, weshalb die ABDA
ihr ursprüngliches Ziel nach unten korrigiert hatte. Eine Gruppe erhielt eine
Aufklärung über ihre Medikation in der Arztpraxis und nahm – wie gemeinhin
üblich – ohne weitere Begleitung die Präparate ein. Die zweite Gruppe wurde
zusätzlich durch Apotheker vor Ort intensiv betreut: es wurde die
Gesamtmedikation der Patienten überprüft und ein dezidierter Medikationsplan
aufgestellt. Dessen Einhaltung wurde durch die Verwendung von in der Apotheke
hergerichteten Medikamentendispensern unterstützt.
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