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Windpocken / Gürtelrose
Varicella zoster – ein Virus, zwei Gesichter
Herpes zoster – das endogene Rezidiv
Bei Herpes zoster (Gürtelrose) handelt es sich um ein endogenes Rezidiv einer VZV-Infektion. Es kann bei Personen auftreten, die eine Infektion durchgemacht haben oder mit einem Lebendimpfstoff gegen Varizellen geimpft wurden. Allerdings erkranken geimpfte Kinder drei- bis zwölfmal seltener an Herpes zoster als die, die an Windpocken erkrankt sind. Auch sind die Verläufe bei den Geimpften oft milder.
Wie kommt es zu dem Rezidiv? Der Erreger persistiert nach der Infektion in den Spinal- bzw. Hirnnervenganglien des Organismus. Wird er reaktiviert, kommt es zu einem Herpes zoster. Betroffen sind vor allem Ältere sowie Immungeschwächte. Aber auch bei Immunkompetenten und jüngeren Erwachsenen sowie bei Kindern und Jugendlichen kommt es spontan zu Ausbrüchen.
Charakteristische Manifestation
Charakteristisch sind einseitige Bläschen innerhalb eines Dermatoms, also einem Hautbereich, der von den sensiblen Fasern einer Spinalnervenwurzel autonom versorgt wird. Herpes zoster kann mit starken Schmerzen einhergehen. Tritt er bei Kindern auf, verläuft die Erkrankung meist gutartig. Bei Erwachsenen sorgt eine akute Neuritis oft für starke Schmerzen. Bei Immundefizienz kann der Zoster generalisieren und lebensbedrohlich sein. Zudem sind auch ZNS-Manifestationen möglich. Ansteckungsfähig sind Patienten vom Auftreten des Exanthems bis zur vollständigen Verkrustung der Bläschen. Das ist in der Regel fünf bis sieben Tage nach deren Auftreten der Fall.
Bei Immunkompetenten mit Gürtelrose ist eine orale antivirale Therapie, z. B. mit Aciclovir, indiziert. Bei Immungeschwächten muss Aciclovir parenteral verabreicht werden – das gilt übrigens auch für Windpocken. Immunsupprimierte erwachsene Patienten mit Herpes zoster können zudem mit oralem Famciclovir behandelt werden.
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