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Aufklärungskampagne AK Nordrhein
Apotheken: Strategien im Umgang mit Psoriasis vermitteln
Die neueste Aufklärungskampagne der Apothekerkammer Nordrhein zum Thema „Schuppenflechte“ stellt mögliche Strategien gegen die chronische – und häufig zudem seelisch belastende – Hauterkrankung in den Mittelpunkt. Interessierte Apotheken aus dem Kammerbereich erhalten von der AK Nordrhein spezielles Informationsmaterial. Die Apotheken sollen sich auf diese Weise als ein kompetenter, vertrauenswürdiger und einfühlsamer Begleiter der Erkrankung präsentieren können.
Die Psoriasis – auch als Schuppenflechte bekannt – ist eine körperlich und seelisch belastende chronische Erkrankung der Haut. Gerade die seelischen Folgen sollten bei der Behandlung der Psoriasis nicht übersehen werden. Diesen Aspekt stellt auch Lutz Engelen, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, in einer Pressemitteilung heraus. Er verweist auf die Möglichkeit, dass sich bei Betroffenen Folgeerkrankungen bis hin zu Depressionen entwickeln könnten: „Umso wichtiger ist es, Strategien im Umgang mit der Krankheit zu finden und sich nicht zu isolieren“, so Engelen.
Motto: „Schuppenflechte, Du beherrschst mich NICHT“
Jährlich lädt die Apothekerkammer Nordrhein ihre Mitglieder zu seiner großen Fortbildungsveranstaltung in den Kölner Gürzenich ein. Die letzte Veranstaltung fand im November 2018 unter dem Oberthema „Autoimmunerkrankungen“ statt. Einen Themenschwerpunkt stellten die Psoriasis und ihre Folgen für die Betroffenen dar. Der Titel des Vortrages von Apothekerin Dr. Verena Stahl „Psoriasis – nicht nur eine Hauterkrankung“ führte dem Auditorium bereits zu Beginn vor Augen, dass die Psoriasis nicht nur auf der Haut Spuren hinterlässt, sondern auch in der Seele.
Wie schon in vorherigen Jahren entwickelte sich aus der Fortbildungsveranstaltung eine entsprechende Aufklärungskampagne der AK Nordrhein, an der sich interessierte Apotheken beteiligen können. Unter dem Motto „Schuppenflechte, Du beherrschst mich NICHT“ ging die neueste Kampagne an den Start. Die Apotheken des Kammerbereichs Nordrhein können das spezielle Informationsmaterial auf Bestellung bei der AK Nordrhein erhalten.
Apotheken: Info-Material – und geeignete Pflegeprodukte
Die Darstellung einer in sich gekehrten jungen Frau im Zusammenspiel mit dem Motto-Spruch solle die Aufmerksamkeit publikumswirksam auf das Thema lenken. Die AK Nordrhein möchte mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machen, dass sich viele Betroffene für ihre durch die Erkrankung angegriffene Haut schämten und das müsse nicht sein. Apotheken erhielten durch Teilnahme an der Kampagne die Möglichkeit, ihre Beratungskompetenz zu präsentieren – insbesondere auch bei komplexeren und nicht alltäglichen Erkrankungen.
Die an der Kampagne interessierten Apotheken können das von der Kammer vorgehaltene Informationsmaterial kostenlos mittels entsprechenden Bestell-Fax-Formular ordern. Es besteht aus einem DIN A2 Plakat, einer Info-Flyer-Box mit 200 Info-Flyern mit Coupon zur Terminvereinbarung – immer mit dem Motto und Kampagnen-Motiv versehen. Außerdem sollen Patienten auf den Wert einer kontinuierlichen Hautpflege mit geeigneten Produkten hingewiesen werden – auch in symptomfreien Zeiten.
Psoriasis – seelische Belastung groß
Die seelische Belastung der Betroffenen ist neben den körperlichen Auswirkungen groß. Die WHO hat im Jahr 2014 mit einer Resolution anerkannt, dass die Schuppenflechte „eine schwerwiegende, nichtübertragbare Erkrankung (noncommunicable disease, NCD)“ sei. Weltweit seien mindestens 100 Millionen Menschen betroffen, die häufig nicht adäquat behandelt würden und zudem gesellschaftlich Stigmatisierungen ausgesetzt seien. Das Bewusstsein für die Erkrankung und ihre Auswirkungen für die Betroffenen sei zu schärfen, so der WHO-Entschluss.
Ungefähr zwei Millionen Menschen sind in Deutschland an Psoriasis erkrankt. Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung geht mit überschießender Hautzellenneubildung einher und zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Eine erbliche Veranlagung wurde festgestellt.
Die in Schüben verlaufende Krankheit kann nicht geheilt werden, ist jedoch gut behandelbar. Dabei kommt der Anwendung von entzündungshemmenden, aber auch pflegenden, Cremes und Salben eine hohe Bedeutung zu. Patienten mit mittelschweren und schweren Verläufen benötigen häufig zusätzlich eine systemische Therapie.
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