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FSME, HPV und Gürtelrose
ABDA: Deutsche lassen sich mehr impfen
Vor allem Impfungen gegen Humane Papillomaviren (HPV), FSME und Gürtelrose treiben die Impfausgaben der Krankenkassen in die Höhe. Erfreulich, denn dann lassen sich Menschen gegen diese Infektionskrankheiten offenbar auch impfen. Wodurch kommt die Steigerung der Impfzahlen? Die ABDA informiert.
„Die Menschen in Deutschland lassen sich immer öfter gegen Infektionskrankheiten impfen“, informiert die ABDA aktuell. Die ABDA macht den Impfzuwachs an den Ausgaben der Krankenkassen für Impfstoffe fest. So stiegen die Ausgaben der Krankenkassen für Impfstoffe im Jahr 2018 bereits um 4,5 Prozent (1,284 Milliarden Euro). Im ersten Quartal 2019 waren es bereits 13,7 Prozent (292 Millionen Euro), und im Mai 2019 betrug der Anstieg sogar 38,4 Prozent (137 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahresmonat (bei zwei zusätzlichen Arbeitstagen). Die Zahlen hat der Deutsche Apothekerverband (DAV) anhand von Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) ermittelt.
FSME- und HPV-Impfungen und Shingrix
Drei Impfungen scheinen besonders zu dem Ausgabenanstieg der Krankenkassen beizutragen: Impfungen gegen Humane Papillomaviren (HPV), Varicella Zoster (Gürtelrose) und FSME. Warum ausgerechnet diese Impfungen? Die ABDA begründet den Impfboost bei HPV damit, dass die Impfempfehlung für Cervarix®, Gardasil® oder Silgard® 2018 auf Jungen erweitert wurde. Zuvor hatte die STIKO die HPV-Impfung ausschließlich neun- bis maximal 17-jährigen Mädchen empfohlen. Mit Änderung der Schutzimpfungsrichtlinie, die nach Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 29. November 2018 in Kraft trat, gilt ein Schutz vor einer HPV-Infektion als Standardimpfung für alle Personen im Alter von neun bis 14 Jahren.
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Auch bei Herpes zoster (Gürtelrose) hat sich etwas geändert. Nach Zulassung von GSKs Shingrix (adjuvantierter Subunit-Totimpfstoff) 2018 ist der Gürtelrose-Impfstoff seit Mai 2019 Kassenleistung. Bereits vor dem G-BA-Beschluss erklärten sich jedoch schon manche Krankenkassen bereit, die Impfkosten für ihre Versicherten zu tragen. Die Nachfrage nach Shingrix scheint so groß, dass GSK mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat. Der Anstieg der FSME-Impfungen dürfte nach Ansicht der ABDA auf die verstärkte öffentliche Wahrnehmung von Zeckenpopulationen und Erkrankungszahlen im abgelaufenen Jahr 2018 zurückzuführen sein.
Impfcheck – auch in der Apotheke
„Die Ferien- und Reisezeit ist eine gute Gelegenheit, den eigenen Impfpass zu prüfen und alle Impflücken zu schließen“, sagt Stefan Fink, Apotheker aus Weimar und Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des DAVs. „Gegen Tetanus oder Masern sollte natürlich jedermann geimpft sein. Darüber hinaus gibt es je nach Alter, Saison oder Region weitere Impfungen, die unbedingt empfehlenswert sind. Jeder Nah- und Fernreisende sollte sich vorher informieren, welche Impfungen er braucht, welche Gesundheitsrisiken bestehen und wie man sich dagegen schützt."
Niedersachsens Apotheken prüfen Impfstatus
Südliche Bundesländer wie Sachsen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg seien traditionelle Verbreitungsgebiete der FSME, doch sollten Reisende in Skandinavien oder im Baltikum nicht vergessen, dass es auch in Nordeuropa infizierte Zecken gebe, so Fink: „Auch die Reiseapotheke sollte individuell bestückt werden. Die Apotheke um die Ecke kann dazu wertvolle Tipps geben.“ Bundesweit bieten viele Apotheken eine reisepharmazeutische Beratung als zusätzlichen Kundenservice an.
Auch beim Impfcheck können Apotheken helfen. Jüngst startete in Niedersachsen mit „Impfen-Klar“ eine Impfkampagne, die Bürger informieren und erinnern soll, ihren Impfschutz regelmäßig zu überprüfen. Auch Apotheken sind fester Bestandteil und sollen Anlaufstelle für die Patienten sein.
2 Kommentare
Zahlenspiele
von Reinhard Rodiger am 12.07.2019 um 14:46 Uhr
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.......
von Karl Friedrich Müller am 12.07.2019 um 9:49 Uhr
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