Video-Format „Frag‘ Spahn“

Spahn: „Die Apotheker wären ohne PTAs aufgeschmissen“

Berlin - 11.07.2019, 17:50 Uhr

PTA Iris Priebe und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Gespräch. (Bild: YouTube / Bundesministerium für Gesundheit)

PTA Iris Priebe und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Gespräch. (Bild: YouTube / Bundesministerium für Gesundheit)


Spahn: Vier Wochen mehr Zeit für die PTA-Reform

Im Gespräch über die aktuell geplante PTA-Ausbildungsreform kommt dann etwas Stimmung in das Gespräch. Zur Erinnerung: Das BMG hatte einen ersten Entwurf eingebracht, auch eine Verbändeanhörung im Ministerium fand bereits statt. Im Entwurf war keine Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre vorgesehen, wie es beispielsweise die Adexa und der BVpta gefordert hatten. Allerdings sollen die PTA in einigen Bereichen selbstständiger arbeiten können. Zuletzt war es jedoch etwas ruhig geworden um das geplante Gesetz: Eine Kabinettsvorlage gibt es weiterhin nicht.

Spahn erklärt den Status quo so: „Wir haben auf den Entwurf hin sehr viele Rückmeldungen und Kritik bekommen, wir überarbeiten ihn jetzt. Da es die erste Überarbeitung seit 50 Jahren ist, wollen wir es aber gut machen. Ich nehme mir daher lieber vier Wochen länger Zeit.“ Mit den Neuregelungen solle der PTA-Beruf dann aber gestärkt werden, so Spahn. Auf Nachfrage von Iris Priebe, wie ihr Beruf für den Nachwuchs attraktiver gemacht werden solle, erklärt der Minister, dass erstens die Inhalte überarbeitet werden sollen: „Beratung, Kundenkontakt und Digitales“ müssten eine größere Rolle spielen. Außerdem solle das Schuldgeld abgeschafft werden. Hier verspricht Spahn, dass Ende dieses Jahres ein erster Vorschlag aus der Bund-Länder-Arbeitsgruppe kommen soll, der dann im nächsten Jahr ins Parlament wandern soll.

Was die Ausbildungslänge betrifft, liegen Spahn und Priebe auseinander. Priebe weist darauf hin, dass sich die Aufgabengebiete erweitert hätten. Spahn erklärt, es sei „kein Selbstzweck, es auf drei Jahre zu verlängern“. Er kündigte im neuen Entwurf aber Änderungen an und deutete darauf hin, dass eventuell alte Ausbildungsinhalte gestrichen werden könnten. „In meiner Bankausbildung hätte es auch ein, zwei Punkte gegeben, die man hätte reduzieren können“, so der Minister.

Beim Thema Weiterbildung lässt Spahn dann auch noch einen Halbsatz fallen, in dem er die Apothekeninhaber und deren Umgang mit PTA kritisiert. Konkret geht es um die Frage von Priebe, ob es einen Weiterbildungsfonds geben sollte, aus dem die PTA ihre Weiterbildungen finanzieren könnten. Spahn weist darauf hin, dass der Arbeitgeber das idealerweise „mitfinanzieren“ sollten, schließlich habe er ein Interesse an einer guten Qualifikation seiner Beschäftigten. Er verweist auf den Fachkräftemangel: Die Rolle der PTA gegenüber dem Arbeitgeber werde sich mit Blick darauf eher verstärken. Und weiter: „Der kluge Arbeitgeber weiß, dass seine PTA morgen bei einem Kollegen anfangen kann und kümmert sich darum, dass sie sich wohlfühlt (…). Manche Dinge müssen bei Arbeitgebern noch im Kopf ankommen. Der Fachkräftemangel erfordert, dass man mit seinen Arbeitnehmern anders umgeht als noch vor 15, 20 Jahren.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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7 Kommentare

Aussagen H.Spahn

von Dr.Diefenbach am 12.07.2019 um 14:10 Uhr

Ich gehe davon aus,dass die Zitate SO zutreffen:Gott,ist dieser Mann arrogant und eingebildet."DER ARBEITGEBER" muss also umlernen,alles ist "anders als noch vor "15 bis 20 Jahren".Ich frage diesen Minister,ob DER POLITIKER noch nicht begriffen hat,dass alles" anders ist als vor 15 bis 2o Jahren"?Die Art mit dem VOLK insgesamt umzugehen,DIE hat sich nämlich grundlegend gewandelt.Vor allem dieses unverschämte Verhalten gegenüber den Selbständigen,das gab es SO nie.Und dass man in seinem Betrieb heute viel sensibler als früher mit MitarbeiterInnen umgeht,siehe ua. auch gesetzliche Rahmenbedingungen,DAS ist Herrn S. wohl gar nicht bewusst?!Oder zitiert man einfach ein paar Abweichler,denen soziale Kompetenz abgeht?Die gibt es doch bei Arbeitgebern wie Arbeitnehmern.Herr S. vergisst auch,dass die Selbständigen WIE auch die MitarbeiterInnen das Geld erwirtschaften,was dann von Staats wegen nur zu oft verplempert wird.Dass man ohne PTAs "aufgeschmissen " sei,das stimmt.Aber was soll diese Aussage?? Herr Spahn ist sicher einer der Letzten,die das beurteilen können.DAS können die Arbeitgeber wohl am BestenUnd was das Sozialverhalten betrifft:DA hat sich die Koalition doch selbst alles andere als im Griff,man betrachte das unwürdige Geschacher über die Juncker-Nachfolge.Immer mehr realisiert der Bürger(!),dass Politik und Wähler weiter weg voneinander sind "als vor 15-2o" Jahren.

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PTA

von Uschneid am 12.07.2019 um 12:55 Uhr

Was bitte sind PTA?

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PTA - Bezahlung

von Markus Junker am 12.07.2019 um 10:22 Uhr

Reform des PTA-Berufsbildes? Ja bitte! Er wurde als Ersatz des "Vorexaminierten"-Berufs geschaffen. Aber ohne die Kompetenzen dieses Berufsbildes zu übernehmen; Vertretungsberechtigung für vier Wochen im Jahr war die Messlatte. Das wurde einfach mal so eben einkassiert. Das sollte wieder eingerichtet werden. Ausserdem würde ich meinen PTA gerne mehr Lohn zahlen. Aber das würde auch bedeuten, daß sich die Vergütung für die Apotheken verbessern müßte.
Zum Beispiel sollten die GKV dafür bezahlen, daß sie von den apothekenfinanzierten Rechenzentren die Daten für alle ihre Rabatte abgreifen dürfen. Oder die Einsparungen durch die AMP-Reform 2004, oder die Einsparungen durch die Rabattverträge. Da käme einiges zusammen, wofür die Apotheken nur arbeiten dürfen, aber keinen Heller sehen.
Da kann ich mir nicht helfen, krieg ich schon mal die Wut.

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Blah, blah

von Fritz Klein am 12.07.2019 um 7:05 Uhr

Unverbindliches Geschwätz. Da will mal wieder einer wissen, wie es in der Apotheke so zu geht. Keine Ahnung von nix, (Politiker eben) aber Apotheker kritisieren. Mit ein paar Allgemeinplätzen gut da stehen wollen und Interesse heucheln.
Ich bezahle jederzeit die FoBi meiner Mitarbeiter. Hier noch ein bisschen Schmutz über die Apotheker schütten, dabei sind die Schmutzigen andere.
Diejenigen zum Beispiel, die eben den Beruf der PTA weiter degradieren und schamlose Förderung von Versand und Konzernen. Was verdient eine PTA dann noch? Bekommt sie überhaupt eine Arbeitsstelle? Es sind ja nicht alle bereit, nach Venlo zu ziehen, um dort unter Mindestlohn zu arbeiten.
Vielleicht wird es wie in der USA, wo viele Leute in Vans leben, von einer Arbeitsstelle zur nächsten wandern, ohne Rechte, kaum Verdienst. Arbeitsnomaden, denen nichts anderes mehr übrig bleibt.
Schaut Euch an, was Leute wie Spahn für die Zukunft bedeuten! Öffnet die Augen! Lasst Euch nicht von scheinheiligem Gelaber blenden. Spahn will nichts gutes, es sei denn für sich persönlich.
Die Digitalisierung ist nichts weiter als eine Förderung der IT Industrie. Die Krankenkassen werden gemolken, um für billige Apps in Zukunft viel Geld zu bezahlen - zu Gunsten eines weiteren Konzerns, die sich alle geschworen haben, ihre Rendite aus den Beiträgen der Versicherten zu erzielen. Ein weiteres Einfallstor zur Veruntreuung der Beiträge.
Die Krankenversicherung wird immer teurer, ohne Vorteil für den Versicherten.
Beispiel Pflegeversicherung. Um angeblich die Löhne der Pflegekräfte zu finanzieren, sollen die Beiträge schon wieder steigen. Ratet mal, wo das Geld dann an kommt. Bestimmt nicht bei den Pflegern, sondern den Investoren.
Das Volk wird ausgenommen. Überall.
Spahn und seine Kollegen sind die Wegbereiter dafür. Wählt sie ab!

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AW: Blah, blah

von Fritz Klein am 12.07.2019 um 12:46 Uhr

Im Gegensatz zu den "Trägern" und "Investoren" der Krankenhäuser und Pflegeheimen,( die von Spahn soo gefördert werden), die ihre Angestellten ausbeuten, ein unmögliches Arbeitsumfeld bieten, Arbeit bis zum körperlichen Ruin, sind Apotheker die guten Arbeitgeber.
Wenn Spahn von sich auf andere schließt, ist das nicht nur seine Sache.
Spahn sorgt aber auch bei uns für zu geringe Bezahlung. Nicht unsere Schuld - nur SPAHNS

Ist da auch mal

von Stefan Haydn am 11.07.2019 um 19:32 Uhr

von der PTA die Frage nach einer vernünftigen Bezahlung der Angestellten in den Apotheken gefallen, wenn doch dem Minister die PTA so wichtig sind? Und wie er gedenkt diese Missstände vernünftig zu regeln?
Oder ist dies, man möge mir verzeihen, mal wieder typisch weiblich nicht relevant gewesen?

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Hallo?

von Christoph Stackmann am 11.07.2019 um 18:47 Uhr

Hier irrt Herr Spahn m. E. gewaltig. Zumindest wenn er mit Apotheker diejenigen meint, die das ganze Risiko tragen müssen.
Und wenn er sagt, PTA sollten mutiger auftreten, sehe ich das als Aufforderung, dass die gesundheitsrelevanten Berufe eigentlich eine bessere Behandlung bzw. eine bessere Bezahlung verdient hätten.

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