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Video-Format „Frag‘ Spahn“
Spahn: „Die Apotheker wären ohne PTAs aufgeschmissen“
Im Rahmen seines Video-Formates „Frag‘ Spahn“ hat sich
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit der PTA Iris Priebe unterhalten.
Im Fokus des Gesprächs stand die von Spahn geplante PTA-Ausbildungsreform, an der
das Bundesgesundheitsministerium schon seit einigen Monaten werkelt. Spahn
äußert sich aber auch zur Rollen- und Aufgabenverteilung zwischen PTA und
Apothekern, empfiehlt den Apothekenangestellten mit ihren Forderungen mutiger
aufzutreten und kritisiert die Apotheker indirekt für ihren Umgang mit den
Angestellten.
Vor einigen Monaten traf sich Jens Spahn mit dem bayerischen Apotheker Philipp Kircher, um im Rahmen des BMG-Video-Formats „Frag' Spahn“ über den Apothekenmarkt zu sprechen. Kircher schlug sich gut und lieferte sich ein spannendes Rede-Duell mit dem Minister, unter anderem zum Versandhandelskonflikt. Nachdem Spahn sich auch mit Vertretern aus anderen Berufsgruppen vor der Kamera unterhielt, war nun die PTA Iris Priebe aus Nordrhein-Westfalen an der Reihe, dem Minister ihre Fragen zu stellen.
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Priebe: Patient soll das Präparat bekommen, das er gerne möchte
Das Gespräch dreht sich zunächst um die alltägliche Arbeit in der Apotheke, schnell landen die beiden bei den Rabattverträgen und Lieferengpässen. Priebe beschwert sich, dass „kaum noch Zeit bleibt, um die Kunden zu bedienen“. Ihr Vorschlag: Der Kunde solle das Präparat erhalten, das er gerne möchte. Sollte es einen Preis haben, der höher ist, als die Kasse erstattet, solle der Patient aufzahlen. Das verbessere die Zufriedenheit der Kunden und die Compliance, weil Rabattverträge oft dazu führten, dass Kunden (aufgrund des unterschiedlichen Aussehens der Tabletten) ihre Medikamente doppelt einnähmen, so Priebe.
Spahn sieht hier aber offenbar keinen Änderungsbedarf. Er verweist auf die milliardenschweren Einsparungen, die „an anderer Stelle eingesetzt werden“ könnten. Allerdings würden künftig digitale Prozesse dabei helfen, Dokumentationen zu reduzieren. Was die aktuelle Gesetzgebung betrifft, will der Minister von PTA Priebe wissen, wie ihre Erwartungen an das E-Rezept seien. Die PTA antwortet: „Ich hoffe, dass es erleichternd wirkt. Aber technische Neuerungen sorgen oft auch erstmal für Probleme.“
Das geplante Apotheken-Stärkungsgesetz streifen die beiden nur. Spahn stellt fest, dass die Apotheke vor Ort die Regelversorgung sein soll, der Versandhandel nur eine Ergänzung. Durch „mehr Aufgaben“ sollten die Apotheken zudem gestärkt und besser vergütet werden, so der Minister.
Was die Rollenverteilung zwischen Apothekern und PTA betrifft, wünscht sich Iris Priebe, dass ihr Beruf künftig mehr „herausgestellt“ werde. Spahn macht der PTA Mut. Aus seiner Sicht sind die PTA aus der Apotheke nicht wegzudenken, ohnehin seien sie die größte Gruppe innerhalb der Apothekenangestellten. Etwas plakativ stellt Spahn dann fest: „Die Wahrheit ist doch: Die Apotheker wären ein Stück weit aufgeschmissen, wenn sie die PTA nicht hätten.“
Spahn: Vier Wochen mehr Zeit für die PTA-Reform
Im Gespräch über die aktuell geplante PTA-Ausbildungsreform kommt dann etwas Stimmung in das Gespräch. Zur Erinnerung: Das BMG hatte einen ersten Entwurf eingebracht, auch eine Verbändeanhörung im Ministerium fand bereits statt. Im Entwurf war keine Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre vorgesehen, wie es beispielsweise die Adexa und der BVpta gefordert hatten. Allerdings sollen die PTA in einigen Bereichen selbstständiger arbeiten können. Zuletzt war es jedoch etwas ruhig geworden um das geplante Gesetz: Eine Kabinettsvorlage gibt es weiterhin nicht.
Spahn erklärt den Status quo so: „Wir haben auf den Entwurf hin sehr viele Rückmeldungen und Kritik bekommen, wir überarbeiten ihn jetzt. Da es die erste Überarbeitung seit 50 Jahren ist, wollen wir es aber gut machen. Ich nehme mir daher lieber vier Wochen länger Zeit.“ Mit den Neuregelungen solle der PTA-Beruf dann aber gestärkt werden, so Spahn. Auf Nachfrage von Iris Priebe, wie ihr Beruf für den Nachwuchs attraktiver gemacht werden solle, erklärt der Minister, dass erstens die Inhalte überarbeitet werden sollen: „Beratung, Kundenkontakt und Digitales“ müssten eine größere Rolle spielen. Außerdem solle das Schuldgeld abgeschafft werden. Hier verspricht Spahn, dass Ende dieses Jahres ein erster Vorschlag aus der Bund-Länder-Arbeitsgruppe kommen soll, der dann im nächsten Jahr ins Parlament wandern soll.
Was die Ausbildungslänge betrifft, liegen Spahn und Priebe auseinander. Priebe weist darauf hin, dass sich die Aufgabengebiete erweitert hätten. Spahn erklärt, es sei „kein Selbstzweck, es auf drei Jahre zu verlängern“. Er kündigte im neuen Entwurf aber Änderungen an und deutete darauf hin, dass eventuell alte Ausbildungsinhalte gestrichen werden könnten. „In meiner Bankausbildung hätte es auch ein, zwei Punkte gegeben, die man hätte reduzieren können“, so der Minister.
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Beim Thema Weiterbildung lässt Spahn dann auch noch einen Halbsatz fallen, in dem er die Apothekeninhaber und deren Umgang mit PTA kritisiert. Konkret geht es um die Frage von Priebe, ob es einen Weiterbildungsfonds geben sollte, aus dem die PTA ihre Weiterbildungen finanzieren könnten. Spahn weist darauf hin, dass der Arbeitgeber das idealerweise „mitfinanzieren“ sollten, schließlich habe er ein Interesse an einer guten Qualifikation seiner Beschäftigten. Er verweist auf den Fachkräftemangel: Die Rolle der PTA gegenüber dem Arbeitgeber werde sich mit Blick darauf eher verstärken. Und weiter: „Der kluge Arbeitgeber weiß, dass seine PTA morgen bei einem Kollegen anfangen kann und kümmert sich darum, dass sie sich wohlfühlt (…). Manche Dinge müssen bei Arbeitgebern noch im Kopf ankommen. Der Fachkräftemangel erfordert, dass man mit seinen Arbeitnehmern anders umgeht als noch vor 15, 20 Jahren.“
7 Kommentare
Aussagen H.Spahn
von Dr.Diefenbach am 12.07.2019 um 14:10 Uhr
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PTA
von Uschneid am 12.07.2019 um 12:55 Uhr
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PTA - Bezahlung
von Markus Junker am 12.07.2019 um 10:22 Uhr
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Blah, blah
von Fritz Klein am 12.07.2019 um 7:05 Uhr
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AW: Blah, blah
von Fritz Klein am 12.07.2019 um 12:46 Uhr
Ist da auch mal
von Stefan Haydn am 11.07.2019 um 19:32 Uhr
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Hallo?
von Christoph Stackmann am 11.07.2019 um 18:47 Uhr
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