Stiftung Warentest

Helfen Online-Programme bei Depressionen?

Stuutgart - 22.07.2019, 11:30 Uhr

Stiftung Warentest hat sich Online-Programme bei leichten Depressionen angeschaut und findet vier empfehlenswert. (Foto: m / That Stock Company / stock.adobe.com)

Stiftung Warentest hat sich Online-Programme bei leichten Depressionen angeschaut und findet vier empfehlenswert. (Foto: m / That Stock Company / stock.adobe.com)


Wie funktionieren Online-Depressionsprogramme?

Laut Stiftung Warentest liegt Onlinehilfen bei Depressionen meist die kognitive Verhaltenstherapie zugrunde – Patienten sollen strukturierte Techniken lernen, um verzerrte Gedanken zu erkennen und diese umzulenken, oder Verfahren, um Probleme zu lösen oder zu entspannen. Wichtig findet Warentest hierbei auch „Fragebögen zur Stimmung“, diese helfen Gefühle zu verstehen und Fortschritte zu erkennen.

Vier Online-Depressionsprogramme empfehlenswert

Das Fazit der Verbraucherschützer ist ganz gut. Von den acht getesteten Programmen – Deprexis 24, Get.On Depression Akut und Get.On Depression Prävention, iFight Depression, Moodgym, Novego, Selfapy und TK-DepressionsCoach – findet Stiftung Warentest immerhin die Hälfte „empfehlenswert“. Dieses Urteil trifft auf Deprexis 24, die beiden Get.On-Programme und Moodgym zu. Sie überzeugten beim Konzept, außerdem belegten Studien ihre Wirksamkeit, so Stiftung Warentest. iFight Depression, Novego und Selfapy können die Verbraucherschützer „eingeschränkt empfehlen“, für den TK DepressionsCoach erhalten nur Versicherte Zugang, weswegen Stiftung Warentest keine Bewertung erstellen konnte.

Jedes Programm hat Vor- und entsprechend auch Nachteile. Auch bei den Testsiegern war nicht alles einwandfrei. Bei Deprexis 24 läuft viel über ein Frage-Antwort-System, der Patient bekommt mehrere Auswahlantworten und wählt sodann die passendste. Die Wirksamkeit ist laut Warentest sehr gut belegt, die Kosten von 298 Euro übernehmen manche Krankenkassen. Abzug gibt es für Deprexis 24 dafür, dass die Android-App die Identifikationsnummer des Endgerätes an den Betreiber des Programmes übermittelt. Das bemängeln die Verbraucherschützer auch bei den Get.On-Depressionsprogrammen. Die Wirksamkeitsbelege bewertet Warentest bei beiden – Akut und Prävention – wie auch bei Deprexis 24 mit „hoch“. Die Kosten (bis zu 359 Euro) tragen ebenfalls manche Krankenkassen – die Variante für die Akut-Therapie wird von einem Psychotherapeuten begleitet.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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