Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

18.08.2019, 08:00 Uhr

Wann lernt es unsere ABDA: mehr Offenheit, mehr Souveränität?! (Foto: Andi Dalferth)

Wann lernt es unsere ABDA: mehr Offenheit, mehr Souveränität?! (Foto: Andi Dalferth)


15. August 2019 

Jetzt ist es in Kraft getreten, das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV). Ein Auslöser für dieses Rezept war der Valsartan-Skandal. Das neue Gesetz regelt nun eine bessere Zusammenarbeit der Bundes- und Länderbehörden bei Arzneimittelrückrufen großen Ausmaßes. Liest sich positiv: Die Krankenkassen werden verpflichtet, bei Rabattverträgen künftig die Vielfalt der Anbieter zu berücksichtigen, um Lieferengpässen bei Medikamenten entgegenzuwirken. Allerdings geht der Branchenverband Pro Generika davon aus, dass dieser Gesetzespassus die Krankenkassen zu nichts verpflichtet, sondern nur einen Appell an die Krankenkassen richtet. Mein liebes Tagebuch, und somit wird sich bei den Lieferengpässen nichts verbessern! Da hat man eine echte Chance nicht genutzt. Außerdem enthält das Gesetz einen Fahrplan zur schrittweisen Einführung des elektronischen Rezepts: Innerhalb von sieben Monaten muss die Selbstverwaltung zu Potte kommen und die notwendigen Regelungen fürs E-Rezept schaffen. Das bedeutet auch für die ABDA: ein bisschen Tempo beim E-Rezept, bitte. Was das GSAV allerdings auch mitbringt: die Modifizierung der unsäglichen Importförderklausel. Mein liebes Tagebuch, irgendwie ist es wie beim Soli: Beim Abschneiden alter Zöpfe tut sich unsere Regierung schwer. 


Zum Urteil des Bundesgerichtshofs im Zugabenstreit um Brötchen- und Ein-Euro-Gutscheine liegt nun die Begründung des Urteils vor. Also, bei der Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln müssen zwingend die Vorschriften des Arzneimittelpreisrechts beachtet werden, d. h.: Für die Kunden darf es keine Zuwendungen geben, die gegen die Preisvorschriften verstoßen. Brötchen und Ein-Euro-Gutscheine sind unzulässig! Schluss, aus. Aber es gibt Ausnahmen und Schlupflöcher: Kundenzeitschriften sind weiterhin erlaubt. Und was das Päckchen Papiertaschentücher und das Traubenzuckerchen betrifft: Der BGH musste das zwar nicht explizit prüfen, aber sie dürften wohl unter die handelsüblichen Nebenleistungen (wie es Kundenzeitschriften sind) fallen. So, mein liebes Tagebuch, und dann hätten wir ja noch den Fall, dass der Kunde neben der Einlösung eines Rezepts auch Rezeptfreies erwirbt – und dann dürften wohl der Traubenzucker und die Papiertaschentücher keine Störfaktoren sein. Na ja, bisher jedenfalls haben die Gerichte das noch nicht entschieden. 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Rückblick auf das Jahr 2019

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Rückblick auf das Jahr 2020

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

20 Kommentare

Ab-da!

von Horst Wycisk am 19.08.2019 um 17:48 Uhr

Sehr geehrte Kollegenschaft, damit wir uns gleich richtig verstehen:
Ich teile die Sorgen und Bedenken und Meinungen und Enttäuschungen die hier gemailt werden.
ABER
ich habe selbst vor einigen Jahren (und dieses Kritisieren über Ab-da! und Konsorten geht seit einigen Jahren so!!) hier in DAZ-online Kommentare geschrieben. Jetzt verfolge ich dies nur noch lesend.
DENN
Wenn alleine die Kolleginnen die hier kommentieren,(sind so ziemlich immer die Gleichen), sich mal zusammensetzen würden und statt Leserbriefen eine ordentliche Oppositions-Veranstaltung organisieren würden, ich wäre dabei!!
Aber immer nur Auskotzen und sich dann bis zum nächsten Leserbrief zurücklehnen, wird uns wohl auf Dauer auch nicht weiterbringen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Flops und Versager

von Dr.Diefenbach am 18.08.2019 um 18:41 Uhr

Ich rege mal an.Wir installieren jetzt auch noch die Rubriken "Flop der Woche" und "Versager oder Versagen der Woche".In der letzten gab es gleich zwei Fälle.:Die Peinlichkeit der INTERNEN Diskussion(wenn es überhaupt eine gab) mit Herrn Bühler im ABDA Haus und die Sachlage mit dem NEUbezug der ABDA -Kommandozentrale mit 35-----bis MIo Euro .Ich frage mich eigentlich täglich,OB überhaupt noch ein Interesse besteht ,irgendwelche Einlassungen der KollegInnen durch die GF zur Kenntnis zu nehmen.Ach so:Es wird auch beim diesjährigen Apotag die hier immer wieder angesprochenen Klatsch-Strukturen geben,auch 2019 wird als "einer der harmonischsten Apothekertage" in die Annalen eingehen,"mann" ist sich einig und es geht immer weiter.Wenn ich in der DAZ diese Woche lese,dass allein in Bayern weitere NEUN Apotheken aufgegeben haben,sicher alles "Buden" die ohnehin überflüssig sind im oberen Jargon,dann kann man über Häuser für die nächsten " 3o Jahre" noch viel mehr Wut bekommen.Ich habe jetzt schon einen deutlich über NORMAL angesiedelten Blutdruck wenn ich an unsere nächste Kammer DV mit der Position ABDA Beitrag denke.Ich wäre so gerne mal wieder entspahnt....

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Selber Schuld !

von Conny am 18.08.2019 um 17:44 Uhr

Ich war beim letzten Apothekertag beim spahnischen Auftritt. Das Schmidt ihm nicht in den Arsch gekrochen ist war alles. Ich habe viele Videos gedreht vor seiner Ansprache zum begeisternden Publikum—-klatsch, Klatsch—,der unangenehme Fragensteller aus Montabauer wurde als Depp hingestellt. Es waren aber eigentlich die Klatscher die Deppen. Jedenfalls sind auf dem Videos Schmidt, Spahn und Herr Becker im Kreis stehend bester Laune und lachen über jeden Kalauer. Man kann diese drei auch als Totengräber der Inhaber geführten Apotheke bezeichnen. Das Motiv bei Spahn ist mir klar, aber bei Schmidt und Becker bin ich noch am forschen. Bis zur Löschung einen schönen Sonntag. Ps : die Maus ist aus !

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Was ist schon ein Apotheken – Stärkungsgesetz wert ....

von Gunnar Müller, Detmold am 18.08.2019 um 17:34 Uhr

.... das seinem Namen in nichts gerecht wird: Nichts!
Wenn die nunmehr im 16ten Jahr bestehende und auf Werten von 2003 (!) fußende Regelung zum Apothekenhonorar letztlich unterm Strich nur dazu geführt hat, dass der völlig unökologische Versandhandel zum einen – und hier vor allem der im Ausland angesiedelte und von noch ausländischerem Fremdkapital künstlich am Leben gehaltene – immer fetter wird und die vor-Ort-Apotheken im eigenen Lande zum anderen Stück für Stück vor die Hunde gehen, dann sollte nun doch auch dem Letzten klar werden, dass es SO nicht weitergehen KANN.
Ein Paradigmenwechsel muss her, der die vielen, in den systemrelevanten traditionell arbeitenden Apotheken vor Ort erbrachten Leistungen endlich gerecht honoriert und im Verhältnis zu den von den Versendern erbrachten „Leistungen“ geraderückt.

Unser Vorschlag eines „Plans C“ korrigiert dieses seit 2004 bestehende und mit jedem neuen Reformgesetz zunehmende Ungleichgewicht und erhält gleichzeitig einheitliche Apotheken-Abgabepreise.

Was also spricht dagegen?

Und falls jemand einen besseren Vorschlag hat: Nur raus damit…!

Jens Spahn hat seine Chance gehabt.
Wer ihm im September in Düsseldorf beim DAT (ICH lege anders als im letzten Jahr eigentlich keinen Wert mehr auf seine Anwesenheit dort…) wider besseres Wissen zuapplaudiert oder sich wie in München geschehen taten- und ahnungslos neben ihn stellt, sollte wissen, was er/sie tut.

Vom angehenden Kollegen Benedikt Bühler lernen heißt:
Tun, was getan werden muss – auch ohne oder sogar manchmal gegen unsere sog. Standesvertreter!

Wir BasisApotheker werden das auch weiterhin tun.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Am armseligsten wäre: Self Fulfilling Prophecy

von Wolfgang Müller am 18.08.2019 um 17:04 Uhr

Die Inhaber-geführte Apotheke am Ende? „Rx-Gleichpreisigkeit spätestens in zwei Jahren auch in der GKV erledigt“? Schnell die Läden verkaufen, wo es noch einigermaßen geht (wo soll das eigentlich sein?), oder sich bei einem Heavy-Franchiser zur GKV-Rx-Selektivvertrags-Aushandlung einordnen (falls ich Sie richtig verstehe, Kollege Herzog, denn „Dem DAV“ werden Sie das ja wohl genau wie ich nicht zutrauen)?

Nein nein, dieser Drops ist noch gar nicht gelutscht. Die Argumentation, die dahin führt, ist ungefähr so wie "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf" oder - ebenfalls auf das DDR-System bezogen - "Vorwärts immer, rückwärts nimmer".

Auch für die Zwangsläufigkeit eines in Armseligkeit und Irrsinn eskalierenden, disruptiven Pseudo-“Digitalisierungs“-Versand- und Überall-Nur-Noch-Mega-Gesichtslos-Ketten-Kapitalismus, dominiert von smarten „Dealmakern“, könnten sich diese Sprüche glücklicherweise als voreilig erweisen. Genau wie der auch heute wieder hier zelebrierte, entsprechende Fatalismus .......

Sogar Trump hat letztens festgestellt, dass die "Amazon-Gesellschaft" dringend zu kontrollieren und einzubremsen ist, weil sie massiv zivilisatorische Errungenschaften in Frage stellt. Denn genau DARUM geht es gerade, wahrlich nicht nur bei „Uns Apotheker/innen“: Um die endgültige Entsorgung einiger wesentlicher zivilisatorischer und kultureller Errungenschaften. Das könnte GERADE mit einer Schwarz-Grünen Regierung auch ganz schnell ins Positive kippen, das wird hier oft viel zu pessimistisch gesehen.

Wahnsinn, wenn "Die Deutsche Apothekerschaft" sich einmal hilflos winselnd voreilig geopfert haben sollte, weil das mit der Aufrechterhaltung des bestehenden, bestmöglichen Systems vermeintlich sowieso alles keinen Sinn mehr gehabt hat, wirklich Wahnsinn.

Wirklich deprimierend fatal und anscheinend hoffnungslos ist in diesem Zusammenhang eigentlich nur, dass unsere nach dem aktuellen, skurrilen ABDA-System aufgestellte eigene, angebliche "Inhaber"-Standesführung schon SELBER seit langem Politik macht, die nur "für die Zeit danach" geeignet ist. Also, für die Zeit, nachdem dann wirklich die letzte Inhaber-geführte Apotheke verschwunden wäre, weil die ABDA selber alles möglichst Dämliche dafür getan hat. Also eine Berufspolitik, die eben gerade nicht die Inhaber-Apotheke um jeden Preis bestmöglich verteidigt, sondern "den Beruf als solchen irgendwie möglichst interessant" gestaltet, für die Zeit, wenn dann sowieso ALLE Angestellte sind.

Ist doch eine irre Vorstellung: Dass entsprechend desorientierte oder sogar verräterische Standesfürst*innen es dann selbst maßgeblich mit herbeigeführt haben könnten, dass normale Apotheker dann nicht mehr als Selbständige arbeiten können. Und eine/r von denen dann in ca. 5 Jahren in einem Interview dreist sagen könnte:

"Na sehen Sie mal, wie ungemein weitsichtig es war, dass wir die Neuen Pharmazeutischen Dienstleistungen und die Stations-Apotheker-Pficht eingeführt haben, statt die Rx-Gleichpreisigkeit unbedingt erhalten zu wollen! Das hält doch die Kolleg/innen jetzt wenigstens alle noch einigermaßen interessant beschäftigt!"

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Zitat DAZ 33

von Karl Friedrich Müller am 18.08.2019 um 15:11 Uhr

Holger Seyfarth, HAV:
Äußert die Befürchtung, dass AM, die Kunden selbst bezahlen, dann im Internet zum „Abschusspreis“ verkauft werden. 120 Mio Packungen mit ca 6 Mrd € Umsatz.
Auch hier mal rechnen, wieviel Gewinn auf dem Spiel steht. Ich denke, das sind im Schnitt 60.000€ pro Apotheke oder ca 1 Mrd für alle.
Wie hoch ist nochmal die „Honoraranpassung“? Nur 10% davon.
Spahns Stärkungsgesetz führt schnurstracks in den Abgrund, liebe ABDA. Und das ist nur der Anteil der Privatrezepte. Von wegen „Gleichpreisigkeit“. Das ist so eine Riesenlüge.
Es wird Zeit, den Tatsachen ins Auge zu sehen und das RxVV umzusetzen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Zitat DAZ 33

von Anita Peter am 18.08.2019 um 15:20 Uhr

Natürlich ist es eine große Lüge. Die ABDA weiss das. In 24 Monaten wird es auch keine Preisbindung mehr bei GKV geben. Wetten?

Eben

von Karl Friedrich Müller am 18.08.2019 um 14:24 Uhr

Einen wunderbaren Satz gelesen:
„Für Pessimismus ist es zu spät“
Das passt auf so Vieles in dieser Zeit und auch herrlich auf unsere Situation.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Eben

von Anita Peter am 18.08.2019 um 14:58 Uhr

Der Drops inhabergeführte Apotheke ist gelutscht. Dauert nur noch ein wenig bis das alle begriffen haben. Aber die Strohhalme, an die man sich klammern kann, knickt J€ENS $PAHN alle ab.

Nebenkriegsschauplatz Impfen in der Apotheke

von Andreas Grünebaum am 18.08.2019 um 13:24 Uhr

Wer hier, wie Sie Herr Ditzel, beim Impfen auf die USA verweist, sollte aber auch die Kosten für einen "shot" in der Pharmacy nennen: "For those paying cash, pharmacies generally charge $20 to $45 per shot, but the price can vary based on which drugstore you visit. "
Da sieht man schon an der Bandbreite, dass es einigen Drugstores offensichtlich nur um die Kundenaquisition geht, denn mit $20 (vor Steuer) wird eine Impfung kaum kostendeckend möglich sein. Genau das ist in Deutschland auch zu befürchten: eine neue defizitäre Dienstleistung ähnlich wie das Blutzuckermessen!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Missverhältnis

von Reinhard Rodiger am 18.08.2019 um 11:32 Uhr

Solange vermieden wird, die Bilanz zwischen Nutzen und Kosten zu bilden, wird alles nach Darwin ablaufen.
Es gibt einen Auftrag des Staates, der offenkundig im Widerspruch steht zu seinen Absichten.Sicherheit der Verbraucher und angemessene Versorgung der Patienten
sind nicht via Verdrängungswettbewerb mit Preiskämpfen zu lösen. Bleibt es dabei, wird nur gemacht, was auch bezahlt wird. Dann überleben 5-7000 Apotheken und das Land bekommt weitere Krisengebiete. Das ist die neue Wirklichkeit .

Hier greift die Fürsorgepflicht des Staates, die fälschlicherweise immer als Schutzmassnahme für Apotheken betrachtet wird.
Es ist die Sicherung vor Ausplünderung und 2-Klassen- Behandlung.

Die Marktentwicklung ist vorgezeichnet.Deshalb ist zu quantifizieren, wieviel des Auftrags noch erfüllbar ist.
Das bedeutet Auseinandersetzung mit den gewollten Risikoquoten. Wieviel Fehler werden vom Staat akzeptiert?
Wie hoch darf die Verbraucherschädigung ausfallen?
Wie hoch sind die Mehrkosten nach Zerstörung?

Alles Hausaufgaben zur Existenzsicherung.Nicht nur der Apotheken auch der Verbraucher.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Sonstiges

von Karl Friedrich Müller am 18.08.2019 um 11:26 Uhr

Spahn plant auch ein Reha-und Intensivpflege Stärkungs- Gesetz (RISG). Es ist wie bei uns, „Stärkung“ steht drauf, drin ist das Gegenteil. Es bestimmt zum Beispiel, dass bestimmte Pflegebedürftige zwangsweise in ein Heim müssen und nicht mehr zu Hause gepflegt werden dürfen. Auch da gibt es eine Petition. Evtl. kann sich jemand anschließen:
https://www.change.org/p/lasst-pflegebed%C3%BCrftigen-ihr-zuhause-stoppt-das-intensivpflegest%C3%A4rkungsgesetz-jensspahn-bmg-bund?recruiter=false&utm_source=share_petition&utm_medium=twitter&utm_campaign=psf_combo_share_initial&utm_term=psf_combo_share_message&recruited_by_id=d365af00-c0de-11e9-b19e-3dad5f051f85&pt=AVBldGl0aW9uAK1XBwEAAAAAXVbDI5PG6mhkNzZiN2VmYw%3D%3D
- Dann stehen heute in de SZ 2 interessante Artikel. Einer von Prandl über die Zentralisierung von Krankenhäusern. Auch so ein Unding, der nur Konzernen helfen wird, die Infrastruktur außerhalb größerer Städte aber zerstört. Treibende Kraft ist wohl die Bertelsmann Gruppe, die wohl auch weitgehend bei der TI (Telematik Infrastruktur bevorzugt wird). Zufall? Oder hat dieser Konzern ihre Finger weit in der Regierung und ihren Entscheidungen? Ein Datenkrake? Ist hier die treibende Kraft zur Zerstörung des Gesundheitswesens aus Gewinnsucht?
- dann ist in der SZ noch eine Art Porträt von Spahn. Auch interessant. Warum es ihm egal sei, wenn er mit Vorhaben scheitert. Ich denke, dass ihm das nicht egal ist. Egal ist ihm aber der Bürger.
- Schließlich will ich mal auf die ZDF Mediathek hinweisen. 37 Grad. Darüber, wie das Land unter dem Ärztemangel leidet. Mangel ist schon sehr positiv ausgedrückt. Es gibt keine Ärzte mehr. Oder eine Kinderarzt Praxis soll einige Tausend Leute betreuen. Nicht machbar. Die Verzweiflung. Die Regierungspolitik hat es geschafft, weite Landstriche von der Infrastruktur abzuhängen. Und dann wundert man sich. Dann kommen so blöde Modelle wie Busse. Der Medibus hat kaum Patienten, weil die Leute das nicht annehmen. Man glaube doch nicht, dass ein Internetversender Apotheken ersetzen können. Die Leute wollen mehr, außer ein paar egoistische Sparfüchse. Ein Umdenken ist dringend erforderlich.
Aufs Land muss Infrastruktur zurück! Läden, Banken, KiGa, Schulen, Arzt , Apotheke, muss lebenswert sein, das geht!
Man muss aufhören, aus jedem Ding noch den letzten Euro Gewinn rauszuquetschen. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen! Nicht der Konzern. Wobei diese endlich mal adäquat am Steueraufkommen zu beteiligen wären. Die Menschen brauchen mehr als eine sterile „Versorgung“, wie im Mastbetrieb, friss oder stirb. Die Pläne der Regierung sind unmenschlich und verfassungswidrig. Die Würde des Menschen und so. Wird mit den Füßen getreten.
Es ist herzzerreißend, was so gespielt wird. Den Regierungen ist es egal. Dan wird so ein Schrott geredet wie bei den anstehenden Wahlen in den NBL.
Herr Herzog hat es schon schön beschrieben: die Apotheken werden geschlachtet. Es ist belämmernd, wie ignorant eine Standesvertretung (der 34!) sein darf. Und die MV. Mit dem Rechnen haben die es jedenfalls nicht so, obwohl für den Beruf Abitur Voraussetzung ist und ein Studium. Und auch nicht mit dem logischen Denken.
Hilfe.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Unser Land der Dichter und Denker ...

von Reinhard Herzog am 18.08.2019 um 10:47 Uhr

... oder eher das Land der Märchenerzähler und Fantasten. Das passt zwar in die Zeit (und in die Politik), aber nicht an die Spitze ergebnis- und erfolgsorientierter Organisationen.

Aber was soll man erwarten, wenn man offenbar noch nicht mal seinen eigenen Markt und die eigene Position zu kennen scheint?

Nur so in die Runde geworfen:

Jeder Prozentpunkt Marktanteil, welcher künftig der (Auslands-)Versand den Vor-Ort-Apotheken allein bei den Privat-Rx-Verordnungen abknöpft (die werden ja offiziell freigegeben), kostet rund 13 Mio. € jährlich - Ertrag, nicht Umsatz.

So, und nun rechne man das mit den paar Quietschern für NNF, Btm und Dienstleistungen (diese abzüglich Kosten zu rechnen!) gegen, dann weiß man, was unter dem Strich bleiben dürfte:

Nichts - oder gar rote Zahlen!

20% oder mehr Marktanteil sind rasch erreicht (bei Non-Rx ist es ja schon so zu Apotheken-Listenpreisen), wenn die Versender gezielt z.B. an die Beamten und deren Kassen (Debeka und Co. sowie die Beihilfestellen ...) herangehen. Überschaubare Zielgruppe, hohes Ertragspotenzial.

Und wenn es dort läuft, greift man nach der GKV.
Zwischenstufe dürfte die Klage deutscher (Versand-)Apotheken auf ebenfalls freie Preiskalkulation bei den Privat-Rx sein.

Das ist doch alles absehbar.

Das Glashaus bzw. die Ökosphäre Rx-Preisbindung - und andere "Ökosphären" auch - haben demnächst einen nicht kittbaren Sprung. Um dann bald zu zerbrechen.

Das ganze Thema Rx-Preise muss neu gedacht werden. Solange noch ein proaktives Denken möglich ist und nicht die Sachlage die Apotheken zu Getriebenen macht, die dann quasi jedes Angebot der Kassen annehmen müssen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Unser Land der Dichter und Denker

von Christiane Patzelt am 18.08.2019 um 11:25 Uhr

nur wer, Herr Herzog, wer soll das für uns neu denken? Wem trauen Sie zur Zeit zu, hier mit Weitsicht und Sachverstand an der Neuorientierung heranzugehen? Wer vollzieht für uns vor-Ortler diese Operation am offenen ( Betriebs-) Herzen. Solange wir uns professionellen Kräften in den Verhandlungen verwehren, werden wir der Kauknochen der markttreibenden Kräfte bleiben.
Das Arzneimittel als „Ware der besonderen Art“ hat seinen Status verloren. Werden wir folgen?

Zum Schweigen der ABDA fällt mir nur ein:

....Is mir zu teuer, kann ich mir nicht mehr leisten...

Schmidt

von Conny am 18.08.2019 um 10:27 Uhr

Rücktritt !

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Kurze Woche ...

von Christian Timme am 18.08.2019 um 9:35 Uhr

Bühler-Petition 390.000, 30 Jahre Haus-Scham, vertane DAT-Anträge, wieder mal Lieferengpässe, was ist das ... Sympathie, Offenheit, Transparenz?, FDP in Warteposition, Vergütungsunniveau honorierter Dienstleistungen, Reförmchen des Pharmaziestudiums, Makelverbot mit E-Rezepten und deren absolute (Fehler)freiheit bezüglich Retaxation, RxVV als ungeliebte Handlungsoption, Bühlers verdunkeltes ABDA-Fachverhör, Apotheker impft Arzt, verkupferte Honorarerhöhung, Dauerbegleitung: europarechtliche Bedenken, GSAV aus Wille wird Wunsch, BrötchenGegen Hustenbonbons, räumlich flexible sächsische Apotheker-Arzt-Drone, ABDA-Monopoly ohne eigene Würfel ... toi toi toi ...

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Japanischer Seidenschal?

von Wolfgang Müller am 18.08.2019 um 17:58 Uhr

"Bühlers verdunkeltes ABDA-Fachverhör": War da was?

Meinen Sie (oder wissen Sie etwa sogar), da hat man wieder einen Geheim-Pakt zu schließen versucht, diesmal im eigenen, beeindruckenden bzw. einschüchternden Geheim-Gebäude?

Den jungen Kollegen mit gut dosiertem Herrschaftswissen als ABDA-Führungskader bereits "einzubinden" versucht? Damit er fürderhin die Schnauze halten möge? Ist mir als Jung-Manager auch öfters passiert, Silberrücken in Not, weil der klarsichtigere Junge gefährlich oder sogar ein Konkurrent werden könnte ...... wurde mir einmal selber als "japanische Seidenschal-Taktik" zur Anwendung anempfohlen, ehrlich.

Nochmal, war da etwa wirklich was in der Richtung? Dann wünsche ich Ihnen entsprechendes Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen, Kollege Bühler, die Wenigsten haben es bei "Uns".

AW: Kurze Woche ... Bühlers Termin nur mir ...

von Christian Timme am 18.08.2019 um 20:32 Uhr

Rechtsbeistand und einem DJI Osmo Pocket im Gepäck ... und dieser Termin wird niemals stattfinden ...

Bühlers 390000 Projekt

von Ulrich Ströh am 18.08.2019 um 8:41 Uhr

Standespolitik ist Ergebnispolitik!

Als einer von 390000 Unterzeichnern dieser Petition finde ich bemerkenswert,wie unsere Standesvertretung mit dieser Zahl umgeht:
Einladung an den Inltiator zu einem diskreten Fachgespräch in den neuen Räumen in Berlin.

Kann man so machen.

Aber am Ende müssen die Resultate stimmen!
Auf das erzielte Ergebnis mit der Politik im nächsten Jahr bin ich gespannt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

.

von Anita Peter am 18.08.2019 um 8:34 Uhr

Warum die ABDA "nur" 30 Jahre im neuen Haus plant? Ich finde das sehr lange. in 30 Jahren wird es keine inhabergeführte Apotheke mehr geben. Die 5-10 TSD Apos in Kettenhand brauchen bestimmt keine ABDA. Schmidt wird im Altersheim dann immer noch brabbeln "hätte schlimmer kommen können"

Das Apotheken-Stärkungsgesetz ist ein durchweichtes Kartenhaus. Das wird noch in sich zusammenfallen bevor es fertig gebaut ist. Die Naivität unserer Standesvertretung ist unglaublich. Spahn arbeitet auf einen 180 Grad Systemwechsel hin und die ABDA steht dabei Spalier.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.