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Interview mit Christian Buse (BVDVA)
„Warum sollten Apotheker beim E-Rezept im Nirwana untergehen wollen?“
Buse: Die Plattformlösung ist nicht die richtige für Apotheker
DAZ.online: Sehen Sie denn auch Vorteile für die internen Prozesse in der (Versand-)Apotheke?
Buse: Sehr viele. Zunächst einmal werden formale Fehler von Ärzten in digitalisierten Verordnungen abnehmen. Das Retax-Risiko dürfte dementsprechend sinken. Grundsätzlich wird aber die gesamte Kommunikation mit den Ärzten vereinfacht: Es wird nicht mehr nötig sein, bei fehlerhaften Rezepten das Rezept physisch in die Arztpraxis zu schicken, um ein neues Rezept anzufordern oder Korrekturen gegenzeichnen zu lassen. Derzeit ist das ja leider gelebter Alltag in den Apotheken. Die Apotheken werden ihre Backoffice-Tätigkeiten also verringern und sich mehr ihren pharmazeutischen Aufgaben widmen können.
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DAZ.online: Obwohl es das E-Rezept noch gar nicht gibt, wächst der Markt ja bereits rasant. Es findet ein Wettrüsten um die besten E-Rezept-Einlösemodelle statt. Wo sieht sich da der BVDVA?
Buse: Ich glaube, dass wir derzeit noch in einem ergebnisoffenen Wettbewerb (zweier) verschiedener Modelle sind. Auf der einen Seite gibt es die Idee einiger Betreiber, ein standardisiertes Modell zu schaffen, das möglichst viele Apotheken einheitlich nutzen und ihren Kunden anbieten. Entsprechendes wird z.B. vom DAV, Krankenkassen und Plattformbetreibern entwickelt. Alternativ dazu werden einzelne Apotheken entsprechende Apps anbieten um den Kundenkontakt direkt „ohne Zwischenstation“ zu halten. Möglicherweise werden aber noch ganz andere Konzepte, insbesondere von Branchenfremden, entwickelt.
DAZ.online: Und Sie favorisieren vermutlich die Individuallösung …
Buse: Richtig. Ich glaube nicht, dass die Plattform-Lösung die beste Option für ein inhabergeführtes Unternehmen ist. Warum sollten Apotheken im Nirwana vieler anderer tausend Apotheken untergehen wollen? Was hat eine Apotheke davon, wenn Kunden sie in einer Liste von tausenden anderen auswählen kann? Wo man sich über kurz oder lang in Plattform Modellen wiederfindet, kann man sich auf dem Amazon Marketplace ansehen. Jede Apotheke sollte ihre individuellen Dienstleistungen direkt anbieten können. Entsprechende Apps werden zur freien Konfiguration für kleines Geld auf den Markt kommen.
2 Kommentare
E-Rezept.
von Roland Mückschel am 22.08.2019 um 9:38 Uhr
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Lügenbaron
von Landapotheker am 22.08.2019 um 8:25 Uhr
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