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Vor dem DAT
Arnold zu Lieferengpässen: Situation ist unhaltbar
Im Vorfeld des Deutschen Apothekertages (DAT) hat sich ABDA-Vize Mathias Arnold gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zu Lieferengpässen geäußert – auch auf dem DAT, der am morgigen Mittwoch in Düsseldorf beginnt, wird das ein Thema sein. In Arnolds Augen ist die momentane Situation unhaltbar. In vielen Apotheken würden zehn Prozent der Arbeitszeit oder mehr dafür aufgewendet, Lieferengpässe zu bekämpfen.
Lieferengpässe sind schon lange kein Problem mehr, das allein die Apotheken beschäftigt. Das Thema ist schon eine ganze Weile in den Publikums-Medien angekommen. Auch beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf, der diese Woche Mittwoch beginnt, werden sie ein Thema sein. Im Vergleich zu früheren Apothekertagen ist die Zahl der Anträge zu Lieferengpässen gestiegen. Außerdem wird das Thema mit deutlich mehr Nachdruck vorgebracht. Ein Leitantrag der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe und des Berliner Apothekervereins fordert vom Gesetzgeber „geeignete Maßnahmen“, um die Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Dazu solle eine gemeinsame Strategie mit diversen Akteuren entwickelt werden. Ein weiterer Antrag fordert die Bundesregierung auf, das Ausmaß und die Ursachen von Lieferengpässen bei lebensnotwendigen Arzneimitteln systematisch zu analysieren. Landesapothekerkammer und -verband Baden-Württemberg fordern, wieder Produktionsstätten für Arzneistoffe in Europa zu errichten.
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Engpässe beanspruchen in vielen Apotheken 10 Prozent der Arbeitszeit oder mehr
Vor dem Start des DAT erklärt ABDA-Vize Arnold gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Lieferengpässe kommen leider immer häufiger vor und sind ein großes Ärgernis für Apotheken und ihre Patienten. Wichtige Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Magensäureblocker oder Antidepressiva sind oft nicht verfügbar.“ Die momentane Situation sei unhaltbar. Nötig seien mehr Transparenz der Hersteller, bessere Rabattverträge der Krankenkassen und Anreize für die Produktion wichtiger Wirkstoffe in Europa.
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Arnold verweist dabei auch auf die Mehrarbeit, die dadurch in den Apotheken anfällt. „Wenn ein bestimmtes Präparat nicht verfügbar ist, muss der Apotheker ein wirkstoffgleiches Medikament beschaffen oder mit dem Arzt wegen eines neuen Rezeptes für einen anderen Wirkstoff in Kontakt treten“, sagte ABDA-Vize Arnold. Schließlich solle und dürfe kein Patient unversorgt bleiben. In vielen Apotheken würden 10 Prozent der Arbeitszeit oder mehr dafür aufgewendet, Lieferengpässe zu bekämpfen.
Neun Millionen Packungen nicht vefügbar
Die Zahl der nicht verfügbaren Medikamente ist im vergangenen Jahr auf gut neun Millionen Packungen gestiegen – das waren etwa 2 Prozent der Arzneimittel, für die es Rabattverträge mit den gesetzlichen Kassen gibt. In den Jahren 2016 und 2017 waren demnach je rund fünf Millionen Packungen nicht lieferbar gewesen. Laut der aktuellen Apokix-Umfrage sind in jeder zweiten Apotheke mehr als 100 Produkte nicht verfügbar, 27 Prozent geben sogar an, es sind mehr als 150. Betroffen sind vor allem Arzneimittel mit Rabattvertrag (84 Prozent: sehr häufig, 15 Prozent: eher häufig). Rund drei Viertel der Apokix-Teilnehmer fürchten, dass Lieferengpässe zukünftig weiter zunehmen werden.
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