DAZ.online-Serie (Teil 3 von 3)

Menstruationstasse statt Tampon – sinnvoll und sicher?

Stuttgart - 11.10.2019, 09:00 Uhr

Sind Menstruationscups hygienisch sicher? Bieten Cups auch beim Toxischen Schocksyndrom Vorteile gegenüber Tampons? Und was kann das Risiko für ein TSS senken – sowohl bei Tampons als auch Menstruationstassen? (Foto: Val Mad / stock.adobe.com)

Sind Menstruationscups hygienisch sicher? Bieten Cups auch beim Toxischen Schocksyndrom Vorteile gegenüber Tampons? Und was kann das Risiko für ein TSS senken – sowohl bei Tampons als auch Menstruationstassen? (Foto: Val Mad / stock.adobe.com)


TSS unter Tampons und Cups

Gute Studien zur Sicherheit – von Tampons und Menstruationstassen – in Bezug auf das Toxische Schocksyndrom (TSS) sind Mangelware. Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es Untersuchungen, die beide Hypothesen zu stützen scheinen: Dass sich Staphylokokken besser in Tampons oder eben in Cups vermehren. Die französische Untersuchung von 2018 erklärte: „Wir beobachteten ein höheres Wachstum und eine höhere Toxinproduktion von Staphylococcus aureus in Menstruationsbechern als in Tampons, möglicherweise aufgrund der zusätzlichen Luft, die von Bechern in den Beutel eingebracht wurde, wobei die Unterschiede je nach Becherzusammensetzung und Größe unterschiedlich sind.“

Risiko nicht abschließend geklärt

Die Wissenschaftler im Lancet durchforsteten ebenfalls die Literatur. Sie fanden fünf Fälle von TSS unter Verwendung von Menstruationscups. Sie kommen zu dem Schluss: „Die bislang verfügbaren klinischen Daten am Menschen, geben keinen Grund zur Sorge“. Das Risiko für ein TSS unter Cups scheint gering: fünf identifizierte Fälle in der Literaturrecherche. Zwei der Frauen hatten zusätzlich weitere Risikofaktoren, wie ein IUP oder eine Immunschwäche. Die Autoren kommen am Ende ihrer wissenschaftlichen Auswertung zu dem Schluss, „dass die Kombination von IUP und Menstruationscup noch weiterer Untersuchungen bedürfen könnte“ und Frauen, die bislang mit Spiralen verhüten, sich vielleicht eine andere Verhütungsart oder Alternativen zur Menstruationstasse in Betracht ziehen könnten.

Obwohl den Wissenschaftlern keine genauen Zahlen dazu vorliegen, wie viele Frauen Menstruationscups weltweit nutzen, schätzen sie, dass es Tausende sind, was – so tragisch jeder einzelne Fall ist – das Risiko etwas relativiert. Ob ein TSS bei Menstruationstassen seltener auftritt als bei Tampons, ist abschließend nicht geklärt. Es gibt Fälle von TSS unter Tampons, aber auch unter Verwendung von Cups.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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