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Google am Pranger
Zahlreiche Online-Suchen führen zu gefälschten Arzneimitteln
Neue Untersuchungen zeigen, dass Online-Recherchen nach Arzneimitteln bevorzugt zu gefälschten Präparaten führen und damit die Verbraucher erhöhten Risiken aussetzen. Suchmaschinen wie Google weigern sich jedoch, solche Websites in ihren Suchergebnissen zu entfernen, wie der Markenschutz-Anbieter Incopro feststellt.
Der Markenschutz-Anbieter Incopro hat die Online-Listings von Suchmaschinen hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit analysiert, dabei auf Produktfälschungen zu stoßen. Unter die Lupe genommen wurden fünf Sektoren, darunter Pharma mit dem Schwerpunkt Antibiotika, Automotive mit Fokus auf Airbags, Kinderprodukte mit Schwerpunkt auf Zahnungshilfsmittel, Küchen-und Haushaltgeräte mit Konzentration auf Wasserfilter und Sicherheitsausrüstung mit Fahrradhelmen im Fokus.
Mutmaßlich rechtswidrige Websites meist ganz obenan
Incopro fand heraus, dass bis zu 60 Prozent der von Suchmaschinen ausgegebenen Ergebnisse sich auf Websites und andere Online-Standorte mit Produkten beziehen, die entweder gefälscht sind oder anderweitig geistiges Eigentum verletzen. Etwa 47 Prozent des Datenverkehrs zu diesen Websites stammten von Verbrauchern, die Keywords mit einer Marke oder einem bestimmten Produkt beinhalteten. 26 Prozent der potenziell rechtswidrigen Seiten erschienen in den ersten drei Suchergebnissen. Studien haben gezeigt, dass dort die Mehrheit der Besucher hingeht. Im Bereich Pharma betrafen bei der Suche nach dem Antibiotikum Bactrim® (Trimethoprim/Sulfamethoxazol) sechs von zehn der ersten Google-Suchergebnisse mutmaßlich rechtswidrige Websites.
Fälscher auf Suchmaschinen angewiesen
„Obwohl die Möglichkeit, verschreibungspflichtige Produkte online zu kaufen, den Verbrauchern den Zugang zur Beschaffung wichtiger Arzneimittel erleichtert, sind die damit verbundenen Risiken für die öffentliche Sicherheit von größter Bedeutung", erklärte Simon Baggs, Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer von Incopro. „Besonders bedenklich ist, dass potenziell rechtsverletzende pharmazeutische Websites am meisten auf Ergebnisse von Suchmaschinen angewiesen sind, um den Traffic auf ihre Seiten zu lenken.“
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