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Arzneimittel-Lieferengpässe
Hennrich: Meldepflicht für Hersteller könnte kurzfristig kommen
Hennrich: Export-Verbote prüfen, Meldepflicht zügig einführen
Schaut man sich das Papier an, fällt aber auf, dass die meisten der Ideen eine lange Vorlauf- beziehungsweise Umsetzungszeit benötigen. Sollten sich Union und SPD beispielsweise auf eine solche Umstellung des Rabattvertragssystems einigen, werden sie einem großen Widerstand des Kassenlagers ausgesetzt sein – ob die Änderungen an den Verträgen dann überhaupt noch kommen oder geändert werden, steht noch in den Sternen. Und bis die von der Union geplanten Anreize, in Europa zu produzieren, wirken, vergehen sicherlich mehrere Jahre.
Aber Hennrich hat nun in einem Interview mit dem „RBB Inforadio“ erklärt, dass zumindest die geplante Meldepflicht für Hersteller schnell umgesetzt werden könnte. Interessant ist auch, dass Hennrich zumindest andeutet, dass auch das geplante Export-Verbot für Großhändler und Apotheker zügig eingeführt werden könnte. Hennrich wörtlich:
Ein wichtiger Aspekt ist, dass wir mehr Transparenz bekommen, was im Markt passiert. Wir hören immer wieder, dass Arzneimittel ins europäische Ausland exportiert werden, weil sie in der Tat in Deutschland mittlerweile sehr günstig sind. Da haben wir die Bitte an das Bundesgesundheitsministerium, zu analysieren, wo da die Probleme liegen. Die zweite Maßnahme ist in der Tat, dass es zu Meldeverpflichtungen für die Unternehmen kommt. Wenn ein Mangel auftritt, könnten wir die Unternehmen verpflichten, das den Behörden zu melden. Das kann eine Maßnahme sein, die dazu führt, dass man Liefersicherheit in Deutschland hat. (…) Das ist eine Maßnahme, die wir relativ kurzfristig umsetzen können. Da sind wir auch im Gespräch mit dem Ministerium. (…) Diese Meldepflicht ist eine Maßnahme, die wir in den nächsten Wochen oder Monaten umsetzen können“
Dass Rabattverträge kategorisch Schuld an den Lieferengpässen sind, schließt Hennrich aber aus. „Es ist kein deutsches Phänomen, es ist ein Phänomen, das wir weltweit beobachten. (…) Ich höre auch immer wieder, dass die Rabattverträge für die Engpässe beschuldigt werden. Das Gegenteil ist aber der Fall: Ich glaube, dass wir ein Mehr an Versorgungssicherheit bekommen.“ Auf die Kritik der Apotheker an den Verträgen angesprochen, erklärt Hennrich dann aber, dass er trotz seiner grundsätzlichen Unterstützung für die Verträge auch durchaus Änderungsbedarf sehe und verweist auf die oben genannten Maßnahmen im Unionspapier.
3 Kommentare
Pranger
von Holger am 02.11.2019 um 11:07 Uhr
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Defektserver
von Dr. Arnulf Diesel am 31.10.2019 um 18:44 Uhr
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LIeferengpässe - selbst von Politik und GKV selbst gezimmert !
von ratatosk am 31.10.2019 um 18:41 Uhr
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