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Neue Indikation „Prä-Diabetes“
In neueren Werbeformaten wird eine Masterarbeit als Beleg für die Wirksamkeit von Syzygium cumini aufgeführt. Diese Studie, doppelblind-randomisiert durchgeführt, sollte die Wirksamkeit von Syzygium cumini bei Diabetes mellitus Typ 2 nachweisen. Patienten, die unter Metformin-Therapie einen HbA1c-Wert > 7 Prozent hatten, wurden zwölf Wochen lang zusätzlich mit Syzygium cumini behandelt. Elf Patienten erhielten die Urtinktur und 13 eine homöopathische Verdünnung. Weder für die Urtinktur noch für die homöopathische Verdünnung lässt sich aus dieser Studie eine Wirksamkeit der Urtinktur von Syzygium cumini ableiten.
Neben den bislang vorgestellten Studien gibt es weitere Untersuchungen, die eine Wirkung von Syzygium cumini auf einen erhöhten Blutglucosespiegel nahelegen. Die wirksamen täglichen Dosierungen waren jedoch sehr hoch und weit entfernt von der Dosis, die mit der Urtinktur in Glycowohl® verabreicht wird.
Leser der Anzeige sollen „Prä-Diabetes-Test“ machen
Ganz aktuell wird „Prä-Diabetes“ als neue Indikation beworben. Als Belege werden die oben genannten Tier- und In-vitro-Studien von Mandal, Vikrant und Syama angeführt, die jedoch in keiner Weise geeignet sind, die Ausweitung der zugelassenen Indikation wissenschaftlich zu unterstützen. Der Leser der Anzeige wird zu einem „Prä-Diabetes-Test“ aufgefordert. Bei einem „positiven Prä-Diabetes-Testergebnis“ wird der Kunde aufgefordert: „Handeln Sie jetzt! Gehen Sie in die Apotheke und fragen Sie nach Glycowohl! „Glycowohl – damit auch Sie keinen Diabetes bekommen!“ Kunden, die mit einem solchen „positiven Prä-Diabetes-Testergebnis“ die Apotheke aufsuchen, müssen fundiert beraten werden. Im Zweifelsfall sollte die diagnostische Abklärung durch den Arzt empfohlen werden, der durch Messung von Nüchternblutzucker und HbA1c sowie einen Glucose-Belastungstest die Verdachtsdiagnose erhärten oder entkräften kann.
2 Kommentare
Glycowohl
von Heidi am 19.11.2019 um 12:38 Uhr
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AW: Glycowohl
von Andreas Fox am 11.01.2020 um 17:55 Uhr
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