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Zoely, Grippeimpfstoff und Shingrix
Platz 7: Zoely®
Von wegen pillenmüde: Als in diesem Jahr die Zweifachkombipille Zoely® nicht verfügbar war, waren Ärzte, Apotheker und vor allem Patienten schlagartig hellwach, denn es fehlte schlicht eine Alternative. Zoely ist die einzige Pille mit 17β-Estradiol, das mit dem körpereigenen Östrogen identisch ist, und auch die Gestagen-Komponente Nomegestrolacetat findet man sonst in keinem anderen Präparat. Mitte Mai vertröstete der Hersteller die Frauen auf die 24. Kalenderwoche (KW). In der Zwischenzeit versuchte man, das Präparat aus anderen Ländern Europas, wie Spanien und den Niederlanden oder der Schweiz, zu importieren. Doch der Einzelimport nach § 73 Abs. 3 AMG war nicht zulässig, da es sich bei Zoely um ein zentral zugelassenes Präparat handelt. Seit der KW 34 ist die begehrte Pille wieder lieferbar, zunächst eingeschränkt als Monatspackung, seit November wieder vollumfänglich.
Platz 6: Grippeimpfstoff
Für Lieferengpässe bei Impfstoffen ließe sich eine eigene Hitliste erstellen, in der auch Varivax® (gegen Varizellen), Priorix Tetra® (gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken) und Rabipur® (gegen Tollwut) einen der vorderen Plätze verdient hätten. Doch sollen an dieser Stelle nur Vertreter gewürdigt werden, die fast täglich für Ärger sorgten. Jahr für Jahr sind die Apotheken darum bemüht, die Patienten zur Influenza-Impfung zu motivieren. Wenig Sinn macht der Aufwand jedoch, wenn Deutschland der Impfstoff ausgeht – so geschehen in der Saison 2018/2019. Bereits im November wurde aufgrund der Liefer- und Verteilungsschwierigkeiten der Versorgungsmangel ausgerufen . Diese Feststellung ermöglichte es den zuständigen Landesbehörden, nach Maßgabe des § 79 Abs. 5 und 6 AMG im Einzelfall und befristet von den normalerweise bestehenden strengen Vorgaben des Arzneimittelgesetzes abzuweichen. Impfstoffe durften nun aus dem Ausland importiert und unter Apotheken getauscht werden. Mitte Mai 2019 wurde der Versorgungsmangel offiziell für beendet erklärt – pünktlich zum Ende der Grippesaison. Das soll sich in der aktuellen Saison nicht wiederholen: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hatte Anfang Oktober schon deutlich mehr Impfdosen freigegeben als für die gesamte Grippesaison 2018/2019 (17 vs. 15,7 Mio.) .
Platz 5: Shingrix®
Und noch ein weiterer Impfstoff brachte (und bringt) Deutschland in Bredouille. Der Herpes-zoster-Impfstoff Shingrix® ist seit dem 1. Mai 2019 für Personen ab einem Alter von 60 Jahren sowie für Personen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung ab einem Alter von 50 Jahren eine Kassenleistung. Auf den Ansturm, der auf diese Neuerung folgte, war GlaxoSmithKline offensichtlich nicht vorbereitet: Sowohl die 10er- als auch die 1er-Packung stehen seit Mai auf der Engpassliste des PEI. Die Ständige Impfkommission (STIKO) sprach sich dafür aus, noch vorhandene Dosen vorzugsweise für die Komplettierung begonnener Impfserien einzusetzen. Neue Impfserien sollen erst begonnen werden, wenn die Gabe der zweiten Impfdosis sichergestellt ist – das kann noch dauern. Optimalerweise soll die zweite Gabe nach zwei bis sechs Monaten erfolgen. Eine Phase-III-Studie mit 354 Teilnehmern ergab aber, dass auch nach einem Impfabstand von zwölf Monaten 94,5% der Probanden eine ausreichende Immunität aufweisen – besser spät als nie.
3 Kommentare
Austauschmedikamente
von Fuss am 30.12.2019 um 14:28 Uhr
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Antidepressiva
von Bernd Jas am 28.12.2019 um 10:06 Uhr
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AW: Antidepressiva
von Patrick Mages am 29.12.2019 um 5:48 Uhr
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