Kleine Anfrage zur ZytoService-Affäre

Hamburger Zyto-Apotheken wurden regelmäßig kontrolliert

Berlin - 13.01.2020, 11:44 Uhr

Die FDP-Abgeordnete Jennyfer Dutschke in der Hamburgischen Bürgerschaft hat dem Senat einige Fragen zum aktuellen Zyto-Skandal in der Hansestadt gestellt. (m / Foto: imago images / Ohde)

Die FDP-Abgeordnete Jennyfer Dutschke in der Hamburgischen Bürgerschaft hat dem Senat einige Fragen zum aktuellen Zyto-Skandal in der Hansestadt gestellt. (m / Foto: imago images / Ohde)


ZytoService führt Herstellung wie gehabt fort

An diese Anfragen hat sie nun im Dezember 2019 angeknüpft. Konkret wollte sie vom Senat wissen, welche Hamburger Apotheken jüngst von der Polizei durchsucht wurden. In seiner Antwort bestätigt der Senat: Es waren Apotheken der Antares Apotheken oHG, die aus einer Haupt- und drei Filialapotheken besteht. Dabei ist es die Hauptapotheke in Jenfeld, die über einen Herstellungsbereich für Zytostatika verfügt. Seit 2015 gab es in jedem Jahr im Antares-Verbund ein bis zwei Kontrollen. Der Bereich der Zyto-Herstellung in der Hauptapotheke wurde seit 2016 sogar jedes Jahr von Kontrolleuren besucht. 2016 war es eine risikoorientierte Regelüberwachung, in den folgenden Jahren unangekündigte Betriebskontrollen mit dem Schwerpunkt auf die Zytoherstellung. Bei ersterer gab es „geringe Beanstandungen“, ab 2017 aber keine mehr. 2016 kam es bei der Regelüberwachung in der Hauptapotheke (ohne Zyto-Herstellung) zu mittelschweren Beanstandungen, die laut Senatsantwort aber fristgerecht behoben wurden. 

Zyto-Apotheken unter besonderer Beobachtung

Zum Thema zytoherstellende Apotheken erläutert der Senat, dass diese aufgrund des besonderen Risikopotenzials von der zuständigen Behörde „in besonderem Maße kontrolliert“ würden. „So werden zusätzlich unangekündigte Betriebskontrollen durchgeführt, bei denen auch summarische Abgleiche der eingekauften Zytostatika mit den patientenindividuell hergestellten Zubereitungen und Besichtigungen des Reinraumbereichs erfolgen.“

Zuletzt wollte die FDP-Politikerin noch wissen, ob infolge der polizeilichen Ermittlungen der Bedarf an Zytostatika für die Patienten sichergestellt oder mit Verzögerungen bei Produktion und Auslieferung zu rechnen ist. Hierzu erklärt der Senat:


Da sich die Ermittlungen auf Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen und nicht auf pharmazeutische Mängel beziehen, führt die ZytoService Deutschland GmbH die Herstellung fort, sodass derzeit nicht mit Verzögerungen bei Produktion und Auslieferung von Zytostatikazubereitungen zu rechnen ist. Darüber hinaus steht die zuständige Behörde bereits im Informationsaustausch mit Krankenkassen, um frühzeitig Informationen über mögliche Versorgungsprobleme zu erhalten.“ 

Antwort des Hamburger Senats


Nun heißt es also abwarten, wie sich die Ermittlungen entwickeln. Die Alanta Health Group, zu der auch ZytoService und die SKH Stadtteilklinik Hamburg GmbH mit den angeschlossenen MVZ gehören, weist jedenfalls alle Vorwürfe zurück.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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