- DAZ.online
- News
- Politik
- Pharmazeutische ...
28. NZW Hamburg: TK will Selektivverträge
Pharmazeutische Dienstleistungen – nicht alle unter einem Hut?
SGB V sieht keine Verträge der GKV allein mit Apotheken vor
Steimle macht auch klar, dass die TK durchaus ambitioniert ist – so das VOASG in dieser Form irgendwann kommt –, TK-eigene Modelle zu etablieren, die „über das das Modell des VOASG hinausgehen“. Er begründet: „Sie wissen: Kommt das VOASG in dieser Form, werden die Selbstverwaltungen dies ausverhandeln“. Zwar werde sich auch die TK hier einbringen, doch laufen laut Steimle teils auch die „Partikularinteressen im GKV-SV in unterschiedliche Richtungen“. Und weiter: „Manchmal ist es leichter, das direkt auszuhandeln“, findet Steimle.
Bislang nur mit Ärzten
Eine Möglichkeit, die Steimle in Teilen bei den Apothekern aktuell schmerzlich vermisst: „Wenn wir Selektivverträge schließen, können wir zum jetzigen Zeitpunkt zwar alleine mit Ärzten und Krankenhäusern Verträge schließen, jedoch nicht alleine mit Apotheken“, so Steimle. Das bedeute, selbst wenn man sich heute auf Dienstleistungen verständigen würde, könnte die TK keine Verträge schließen, um diese Leistungen direkt mit Apotheken abzurechnen. „Das liegt daran, dass das Sozialgesetzbuch das nicht vorsieht“. Bislang setzt die TK Verträge, in denen Apotheken beteiligt sind, nur gemeinsam mit Ärzten um – wie mit dem Bundesverband der Rheumatologen. Die Apotheken seien dabei im Sinne eines Medikationsmanagements eingebunden, was Steimle als „sehr zukunftsweisend“ bezeichnet.
DAV muss sich um alle Apotheken kümmern
Bei pharmazeutischen Dienstleistungen alle unter einen Hut zu bringen, ist sicherlich kein leichtes Unterfangen – das merkt auch Michael Marxen, stellvertretender Präsident des Verbands Zytostatika herstellender Apothekerinnen und Apotheker (VZA) und in gleicher Position auch bei der Deutschen Gesellschaft für onkologische Pharmazie (DGOP) engagiert, an. Sowohl der GKV-SV als auch der DAV wollten von ihrer Struktur sicher „gerne rahmenvertragliche und keine einzelvertraglichen Lösungen“ – dafür gebe es diese Verbände, das sei ein Stück weit auch deren Existenzberechtigung.
„Der DAV lebt in der Sorge, das neu ausgelobte Geld im Deal gegen das nicht umgesetzte Versandhandelsverbot möglichst allen Apotheken zu ermöglichen und nicht nur den zytostatikaversorgenden“, so Marxen. Wobei ganz klar sei: „Pharmazeutische Betreuung von Krebspatienten betrifft eigentlich alle Apotheken“ – nicht nur diejenigen mit Spezialversorgung. Er sieht die von Spahn erteilte Hausaufgabe – pharmazeutische Dienstleistungen zu definieren – als „riesige Chance“. Etwas ratlos ist Marxen jedoch auch bei der Frage, wie denn pharmazeutische Dienstleistungen aussehen könnten, die wirklich ausnahmslos alle Apotheken anbieten könnten und die dabei gleichzeitig einen nachhaltigen Mehrwert für den Patienten schaffen würden.
1 Kommentar
Teile und hersche
von ratatosk am 28.01.2020 um 18:11 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.