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Hartmann: Halbherzige und praxisuntaugliche Lösungsvorschläge
Für den BVDAK haben die Engpässe ein Kernproblem: die Rabattverträge. Ihre Einführung habe in den letzten Jahren eine „fatale Kettenreaktion“ ausgelöst. „Während der Gewinner des Preisdumping-Wettbewerbs, nämlich die GKV noch jubeln würde, ziehen sich immer mehr Wettbewerber vom Markt zurück oder schreiben Verluste“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands. Immer neue Tiefpreise zwängen die Firmen zu weiteren Kostensenkungen – auch bei der Produktion. Hartmann: „Es ist eine ideologische Legende, dass die Rabattvertragspraxis keine Kernursache der Lieferengpässe sei.“
Die politischen Vorschläge zur Lösung der Lieferengpässe sind aus Hartmanns Sicht „halbherzig und praxisuntauglich“. Verständnis hat er dagegen für die Kritik des Gehe-Chefs Dr. Peter Schreiner an der Forderung nach einer verpflichtenden Aufstockung der Reservehaltung – zumal, wenn die Industrie auch den Großhandel nicht beliefern könne. Die CDU habe wenigstens an die Streichung exklusiver Rabattverträge gedacht – doch das Bundesgesundheitsministerium sei darauf nicht eingegangen. Die nun geplanten neuen Meldepflichten von Engpässen durch Hersteller und Großhandel seien „nur Vorschläge zur Verwaltung der Misere“.
Hartmann forderte für die Apotheken, die tagtäglich mit den Engpässen zu kämpfen haben, einen zeitnahen finanziellen Ausgleich. „Die Gesundheitspolitik hat Apotheken und Patienten, indem sie die Ausschreibungspraxis bisher nicht unterbunden hat, in eine prekäre Lage gebracht.“
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