CDU-Vorsitz

Spahn: „Es kann nur einen geben“

Berlin - 25.02.2020, 11:05 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet werben gemeinsam für mehr Zusammenhalt im Land und in der CDU. (c / Foto: imago images / photothek)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet werben gemeinsam für mehr Zusammenhalt im Land und in der CDU. (c / Foto: imago images / photothek)


Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird nicht erneut als CDU-Parteivorsitzender kandidieren und kommt somit auch nicht für eine Kanzlerkandidatur in Frage. Auf einer Pressekonferenz mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erklärte Spahn am heutigen Dienstag in Berlin, dass er Laschets Kandidatur für den Parteivorsitz unterstützen werde. Laschet hingegen will Spahn als stellvertretenden Parteivorsitzenden vorschlagen. Dementsprechend wird es eine Kampfkandidatur zwischen Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen um den CDU-Parteivorsitz geben.

Dass Armin Laschet und Jens Spahn nicht immer beste Freunde waren, ist vielen bekannt. Und trotzdem saßen beide CDU-Spitzenpolitiker am heutigen Dienstagmorgen Seite an Seite in der Bundespressekonferenz in Berlin, um ihren Plan für Deutschland und die Zukunft der CDU zu erklären. Beide erklärten ihren gemeinsamen Ansatz damit, dass sowohl die CDU als auch Deutschland eine integrative Kraft benötigten. Der Zusammenhalt im Land und in der Partei müsse gestärkt werden.

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Zu einer möglichen Kanzlerkandidatur wollte sich Laschet allerdings nicht äußern. Diese Frage müsse gemeinsam mit der CSU erörtert werden. Der Zeitplan von CDU/CSU sieht also so aus, dass am 25. April dieses Jahres zunächst der neue CDU-Vorsitz gewählt wird. Anschließend beginnen dann die Gespräche darüber, wer für die beiden Unionsparteien den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2021 bestreitet. Laschet sagte dazu: „Für den CDU-Teil ist jedenfalls mit einer Entscheidung auf dem Bundesparteitag klar, wer der CDU-Vorschlag in diesem Gespräch sein wird.“

Auch der ehemalige CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz hatte für den heutigen Dienstagvormittag eine Pressekonferenz angekündigt. Es wird erwartet, dass Merz dort seine Kandidatur bekannt gibt. Laschet erklärte, er habe in den vergangenen Tagen versucht, mehrere Bewerber für den Chefposten einzubinden. „Ich bedauere, dass nicht alle Kandidaten sich diesem Team-Gedanken anschließen konnten“, sagte er. Laschet kündigte zudem an, er wolle weiterhin Ministerpräsident bleiben.

Spahn will „weltoffenen Patriotismus“

Was die Inhalte der Kandidatur betrifft, wies der NRW-Ministerpräsident mehrfach auf Projekte in seinem Bundesland hin, die er dort gemeinsam mit den Liberalen bereits umgesetzt hat. Auch im Bund gehe es beispielsweise darum, die verschiedenen Interessen von Stadt und Land zu berücksichtigen. Laschet erklärte auch, dass er die „Ängste, Unzufriedenheit, Aggressionen und Hass“ im Land angehen wolle. 

Er könne es nicht verstehen, dass Deutschland wirtschaftlich sehr erfolgreich ist, die Menschen aber trotzdem Ängste hätten – vor fehlendem Zusammenhalt, vor steigenden Mieten et cetera. „Bewährtes wird plötzlich wieder in Frage gestellt“, sagte Laschet auch mit Blick auf das Grundgesetz. „In Deutschland und Europa wird wieder diskutiert über die Unabhängigkeit der Justiz, die Freiheit der Presse und über Grundrechte.“ In dieser Lage sei es auch wichtig, Zuversicht auszustrahlen.

Bundesgesundheitsminister Spahn fand ebenfalls deutliche Worte für die Lage seiner Partei und Deutschlands. Er sehe seine Partei aktuell „in der größten Krise unserer Geschichte“. Die CDU müsse für einen „weltoffenen Patriotismus“ stehen, forderte er. Es sei zuletzt zu wenig über Inhalte gesprochen worden, zu viel über Personalfragen und über Unterschiede innerhalb der Partei. Spahn sagte zu Laschets Kandidatur: „Es kann nur einen Parteichef geben.“ Das bedeute auch, dass jemand zurückstecken müsse. Deshalb unterstütze er Laschet bei seiner Kandidatur. Dieser habe in NRW bewiesen, dass er liberale und konservative Strömungen zusammenführen könne. „Wir müssen mehr denn je zusammenstehen“, beschwor Spahn seine Parteikollegen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

170cm-192cm+198cm=176cm ... Friedrich gewinnt gegen gedopten Highlander ... ...

von Christian Timme am 25.02.2020 um 23:46 Uhr

Mehr kann auch weniger sein ... armer Armin ... steht zwar auf Jens ... fragt sich nur ... wie lange ?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Klüngel klebt

von Thomas Kerlag am 25.02.2020 um 20:56 Uhr

Zusammenhalt wird nur beschworen, wenn es denen nützt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Es kann nur einen geben.

von Roland Mückschel am 25.02.2020 um 12:09 Uhr

Ja, den Besten.
Das schliesst vorneweg die Möchtegerne aus.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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