Zu Beginn des 3. Trimenons

STIKO empfiehlt Impfung gegen Pertussis in jeder Schwangerschaft

Stuttgart - 30.03.2020, 09:00 Uhr

Keuchhusten: Auch in Deutschland sollen nun Frauen in der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft werden. (s / Foto: New Africa / stock.adobe.com)

Keuchhusten: Auch in Deutschland sollen nun Frauen in der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft werden. (s / Foto: New Africa / stock.adobe.com)


Der optimale Zeitpunkt für die Pertussisimpfung in der Schwangerschaft

Der Impfzeitpunkt früh im 3. Trimenon scheint optimal zu sein: „Idealerweise sollte im frühen 3. Trimenon und spätestens zwei, besser vier Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin geimpft werden.“ Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung also ins 2. Trimenon vorgezogen werden. 

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Außerdem soll – vor dem Hintergrund, dass der Anteil schwangerer Frauen, die im Kindesalter mit aP-Impfstoffen grundimmunisiert wurden, in den nächsten Jahren zunehmen werde und dass keine Hinweise für Sicherheitsbedenken vorliegen – eine Impfung in jeder Schwangerschaft sinnvoll sein. Damit sollen nicht nur möglichst hohe pertussisspezifische Antikörperkonzentrationen bei Säuglingen zum Zeitpunkt der Geburt gewährleistet werden. Es wurde auch gezeigt, dass die mütterlichen Antikörper schon zwölf Monate nach der Pertussisimpfung wieder stark abfallen. Im Falle einer erneuten Schwangerschaft wären sie ohne Auffrischung für den passiven Schutz des Kindes also nicht hoch genug. 

Doch könnte sich die TdaP-Impfung schwangerer Frauen am Ende vielleicht negativ auf die Immunantwort auf die anschließenden Routineimpfungen im Säuglingsalter auswirken? „Zumindest für den Endpunkt Pertussis“ kann laut STIKO geschlussfolgert werden, dass es „keine Evidenz für eine klinisch relevante Interferenz zwischen der mütterlichen Impfung und den nachfolgenden Säuglingsimpfungen für dieses Antigen gibt“. Allerdings sollen immunologische Studien Hinweise auf verminderte Antikörperantworten auf die ersten Dosen der Impfstoffe gegen Pertussis-, Diphtherie- und einige Pneumokokken-Serotypen zeigen. Nach der 4. Dosis TDaP-haltiger Impfstoffe sei in den meisten Studien jedoch wiederum keine Interferenz mehr beobachtet worden. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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