Vorbestellplattform

Pro AvO-Plattform vor dem Start, Avie mit dabei

Berlin - 14.05.2020, 12:45 Uhr

Über die Vorbestell-Plattform von Pro AvO könnten den Apotheken schon bald neue Aufträge in die Offizin flattern. Schon vor dem Start der Plattform hat die Initiative nun die Kooperation mit den Avie-Apotheken bekanntgegeben. (Foto: imago images / Science Photo Library)

Über die Vorbestell-Plattform von Pro AvO könnten den Apotheken schon bald neue Aufträge in die Offizin flattern. Schon vor dem Start der Plattform hat die Initiative nun die Kooperation mit den Avie-Apotheken bekanntgegeben. (Foto: imago images / Science Photo Library)


Auf der Expopharm 2019 präsentierte die Apotheken-Initiative „Pro AvO“ eine erste Version ihrer Vorbestell-Plattform. Veröffentlicht wurde das Portal, das die Vor-Ort-Apotheken im Wettbewerb mit den Versendern unterstützen soll, bislang aber noch nicht.  Jetzt verdichten sich die Hinweise, dass die Plattform bald vorgestellt werden könnte. In jedem Fall hat sich die „Pro AvO“-Initiative nun die Zusammenarbeit der Apothekenkooperation Avie gesichert.

Der Zusammenschluss von Rowa, Noventi, Sanacorp, Gehe und dem Wort & Bild Verlag (Pro AvO) hatte schon bei seiner Gründung bekanntgegeben, dass im Zentrum der Initiative eine neue Apotheken-Vorbestellplattform stehen soll. Im vergangenen Herbst auf der Expopharm wurden Details zu dem Portal bekannt. Den Kooperationspartnern schwebt eine Plattform wie Booking.com vor, über die alle Apotheken auffindbar sind. Dabei soll eine Stammapotheke festgelegt werden können, ebenso Favoriten. Zudem werde es möglich sein, Apotheken zu bewerten und die Verfügbarkeit sowie die Preise einzusehen. Darüber hinaus sollen alle gängigen Bezahlmöglichkeiten angeboten werden, auch bar bei Abholung, sowie die Möglichkeit, sich die Ware per Botendienst liefern zu lassen.

Auch soll man sich Apotheken in seiner Umgebung anzeigen lassen und Rezepte an die ausgewählte Apotheke senden können – nach aktuellem Stand per Foto, später dann als E-Rezept. Apotheken können zudem ihre Patienten, die diese Apotheke als Stammapotheke haben, über Aktionen informieren, auch Couponing soll über die App möglich sein. Als Startzeitpunkt war die Jahresmitte 2020 angepeilt worden.

Bislang ist aber von der Pro AvO-Plattform nichts zu sehen. Doch in diesen Tagen verdichten sich die Hinweise darauf, dass das Portal schon bald vorgestellt werden könnte. Dem Vernehmen nach gibt es letzte Abstimmungen zwischen den fünf Partnern. Zudem hatte Noventi-Chef Hermann Sommer erst kürzlich gegenüber DAZ.online erklärt, dass „andere Apps“, wie etwa die Pro AvO-Lösung „kurzfristig“ bereit stünden, um an den E-Rezept-Projekten der TK anzudocken. Zur Erklärung: Der apothekereigene Konzern Noventi hatte kürzlich die Mehrheit an der Pro AvO-Initiative übernommen und ist derzeit an E-Rezept-Projekten der Techniker Krankenkasse beteiligt, in denen die Technik der Zur Rose-Tochter E-Health-Tec verwendet wird. Sommer kündigte an, dass Lösungen wie die Pro AvO-Plattform „demnächst freigeschaltet“ würden.

Avie-Apotheken bestmöglich in Plattform integrieren

Noch bevor die neue Plattform online geht, hat die Pro AvO-Initiative nun die Zusammenarbeit mit der Apothekenkooperation Avie bekanntgegeben, die in Deutschland etwa 200 Mitglieder hat. Gegenstand der Vereinbarung sei die bestmögliche Integration der Avie-Apotheken auf der Online-Plattform, heißt es in einer Mitteilung. „Neben einem einfachen technischen Anschluss arbeiten wir vor allem gemeinsam daran, die Leistungen der Kooperationsapotheken auf unserem Portal für die 82 Millionen Kunden in Deutschland sichtbar zu machen, wenn wir mit der Plattform bundesweit an den Start gehen werden“, erläutert Pro AvO-Geschäftsführer Peter Menk in einer Mitteilung.

Philipp Kohl, Geschäftsführer von Avie, ergänzt: „Unser Ziel ist es, mit einem systematischen Ansatz den Ertrag der Apotheke zu steigern und dem Apothekeninhaber den Rücken freizuhalten, damit er sich mit seiner pharmazeutischen Fachkompetenz auf die Patienten konzentrieren kann. Unsere Systempartner brauchen Lösungen und erwarten Unterstützung bei der Digitalisierung des Marktes. Das E-Rezept kommt und soll in der Apotheke vor Ort bedient werden. Online-Apotheken können nicht Präsenz, aber wir können online.“

Aus der Erkenntnis heraus, dass sich Insellösungen nicht durchsetzen werden, habe man die aktuell im Markt befindlichen Branchenlösungen verglichen und sich für die Zusammenarbeit mit Pro AvO entschieden. „Wir setzen auf die Kooperation mit Pro AvO, weil uns der Inhalt, das offene Konzept und der Fokus auf den Endkunden überzeugen. Letztlich entscheiden die Kunden, über welchen Weg sie online in die Vor-Ort-Apotheke gehen werden“, so Kohl. „So wie wir jeder einzelnen Apotheke die Möglichkeit geben, ihre eigenen Leistungen ins „digitale Schaufenster“ zu stellen, gilt das natürlich genauso für die Kooperationen“, ergänzt Jürgen Klapper, Vertriebsleiter von Pro AvO, und ist zuversichtlich, dass sich weitere namhafte Verbünde bald schon der gemeinsamen Initiative für die Apotheken vor Ort anschließen werden.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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