DAZ.online Spezial: Sonnenschutz

Sonnencreme und Babyhaut: Warum weniger mehr ist

Stuttgart - 05.06.2020, 09:00 Uhr

Schatten, Kleidung, Sonnencreme – in dieser Reihenfolge sollten (nicht nur) Kleinkinder vor der Sonne geschützt werden. Kann man Sonnencreme für Kinder unter einem Jahr in der Apotheke also überhaupt empfehlen? (c / Foto: troyanphoto / stock.adobe.com)

Schatten, Kleidung, Sonnencreme – in dieser Reihenfolge sollten (nicht nur) Kleinkinder vor der Sonne geschützt werden. Kann man Sonnencreme für Kinder unter einem Jahr in der Apotheke also überhaupt empfehlen? (c / Foto: troyanphoto / stock.adobe.com)


In der Apotheke: Empfehlungen für Eltern von Kleinkindern

Klar – und auch in der Leitlinie „Prävention von Hautkrebs“ (gültig bis 24.04.2019) festgehalten – ist also: 

  • Intensive Sonnen-/ UV-Bestrahlung stellt für alle Personengruppen ein Hautkrebsrisiko dar und soll vermieden werden.
  • Kinder sollen keinen Sonnenbrand bekommen.
  • Säuglinge sollen der direkten Sonne nicht ausgesetzt werden.
  • Kinder sollen angehalten werden, bei starker Sonnenstrahlung hautbedeckende Kleidung zu tragen.
  • Vor allem Kinder mit heller Hautfarbe sollen, neben der Vermeidung starker UV-Exposition und zusätzlich zum textilen Sonnenschutz, Sonnenschutzmittel benutzen.

Hersteller von Sonnencremes scheinen die Sehnsucht der Eltern erkannt zu haben, auch ihre Babys mit entsprechenden Produkten schützen zu wollen. So warnt etwa La Roche-Posay davor, dass 50 bis 80 Prozent der UV-bedingten Hautschäden in der Kindheit entstehen. Die Firma hat eine „Babymilch speziell für Babys ab 6 Monaten entwickelt“. Allerdings kommt hier der chemische Filter Mexoryl XL zum Einsatz (INCI-Name Drometrizole Trisiloxane). Das ist erwähnenswert, weil oft systemische Effekte durch chemische Filter gefürchtet werden. Bei Kleinkindern gilt zu bedenken, dass sie (neben der empfindlicheren Haut) ihre Hände auch gerne in den Mund nehmen, sodass eine systemische Aufnahme nicht ausgeschlossen werden kann. Doch zu den weiteren Inhaltsstoffen von Sonnencremes und den Testsiegern von Öktotest lesen Sie nächste Woche mehr in unserem DAZ.online Spezial zum Sonnenschutz. 

Was kann man also unabhängig von den einzelnen Inhaltsstoffen Eltern von Kleinkindern in der Apotheke empfehlen?

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Vielleicht wäre es ja eine gute Idee, das Sortiment der Apotheken in Zukunft mit UV-Schutz-Kleidung zu erweitern? Dann hätte man eine Alternative, die man Eltern zu Sonnencremes für die ganz Kleinen anbieten kann. 

Bei der Recherche, ob manche Apotheken solche schon anbieten, ist DAZ.online beispielsweise auf den Firmenauftritt von Compressana gestoßen. Die Firma dürfte vielen im Zusammenhang mit Kompressionsstrümpfen bekannt sein. Über www.hyphen-med.de/shop/ wird dort auch eine umfassende Sonnenschutz-Kollektion angeboten. Und: „Worauf es bei Sonnenschutzkleidung für Kinder ankommt“, darüber informiert beispielsweise auch die Verbraucherzentrale

Übrigens ist der UV-Index eine gute Orientierungshilfe, wann welche Sonnenschutzmaßnahmen zu ergreifen sind. Das Bundesamt für Strahlenschutz bietet seine Prognosen auch als Newsletter an. Ansonsten gilt die Devise: Schatten, Kleidung, Sonnencreme – in dieser Reihenfolge. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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