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DAZ.online-Spezial: Reisen trotz Corona
Wenn das Auto zum Backofen wird
Wer während der Corona-Pandemie verreist, der macht das aktuell nicht mit dem Fluzeug, sodern wahrscheinlich vor allem mit dem Auto. An sommerlichen Tagen kann die Temperatur im Inneren des Autos in kürzester Zeit die 60 °C-Marke überschreiten. Welche Tipps können Sie Ihren Kunden mit auf den Weg geben, um lange Autofahrten möglichst angenehm zu gestalten und die mitgenommenen Medikamente unbeschadet ans Ziel zu bringen?
Stauhitze treibt nicht nur Schweißperlen auf die Stirn, sondern belastet auch den Kreislauf und führt zu einer schnelleren Ermüdung. Dies ist unangenehm, erhöht aber vor allem die Unfallgefahr. Vor der Abfahrt sollte das Auto deshalb gut durchgelüftet werden und erst dann gestartet werden, wenn das Lenkrad gut anzufassen ist.
Auf längeren Fahrten ist es eine große Erleichterung, wenn die Klima-Anlage angeschaltet werden kann. Sie sollte so eingestellt werden, dass die Innentemperatur maximal 6 °C von der Außentemperatur abweicht, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Deshalb empfiehlt es sich, auch mit vorhandener Klima-Anlage, Fahrten in der größten Mittagshitze zu vermeiden. Ein möglichst schattiger Parkplatz (je nach Parkdauer muss die Sonnenwanderung beachtet werden) und eine Schutzmatte hinter der Windschutzscheibe sorgen dafür, dass sich das Auto während einer Fahrtpause möglichst wenig aufheizt. Kindersitze können zusätzlich mit einem hellen Tuch abgedeckt werden.
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Sonnenschutz
Autoscheiben sind durchlässig für UV-A- und Infrarot-Strahlung. Verdunkelungsfolien können Schutz vor Überhitzung und Hautreaktionen durch Photosensibilsierung bieten, dürfen aber nur an den hinteren Fenstern angebracht werden. Um Flüssigkeitsverluste auszugleichen, ist es wichtig, auf langen Autofahrten ausreichend zu trinken – auch wenn dadurch häufigere „lästige Pinkelpausen“ nötig werden.
Was muss bei der Mitnahme von Medikamenten beachtet werden?
Grundsätzlich gilt für alle Medikamente eine empfohlene Lagertemperatur von maximal 25 °C. Steigt die Temperatur darüber an, kann die Wirksamkeit verloren gehen. Zäpfchen können schmelzen, Dosieraerosole platzen, Cremes sich in ihre Phasen auftrennen. Nicht immer ist den Medikamenten, Medizinprodukten oder Verbandstoffen der Wirkverlust anzusehen – eine Wirkstoffzersetzung z.B. in der Antibabypille ist ebenso wenig optisch zu erkennen wie feine Risse in einem Kondom.
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Die letzten Meter entscheiden
Nicht nur kühlpflichtige Medikamente sollten deshalb auf längeren Autofahrten bei hochsommerlichen Temperaturen in einer Kühlbox transportiert werden. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass das Medikament keinen direkten Kontakt mit dem Kühlelement hat, um ein Einfrieren (und einen eventuell damit verbundenen Wirkverlust) zu vermeiden. Für längere Autofahrten empfehlen sich Kühlboxen, die an den Zigarettenzünder angeschlossen werden können und somit über Stunden Kühlung garantieren. Wichtig zu wissen: Bleibt die Kühlbox während einer Fahrtpause an den Zigarettenanzünder angeschlossen, entnimmt sie die benötigte Energie der Batterie. Je nach Länge der Pause kann es passieren, dass das Weiterfahren anschließend unmöglich ist, weil sich die Batterie komplett entladen hat.
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