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3. Juli 2020
Was lange währt, wird endlich gut. Unsere digitale Gesundheitswelt! Mit Telematikinfrastruktur und E-Rezept und E-Patientenakte und und und. Wird endlich gut? Mein liebes Tagebuch, ob das alles gut wird, wissen wir noch nicht. Das können wir erst beurteilen, wenn die digitalen Strukturen wirklich laufen, funktionieren und sicher sind. Jetzt ist zumindest ein erster Schritt getan: Der Bundestag hat das Patientendatenschutzgesetz, mit dem das digitale Gesundheitsparadies Wirklichkeit werden soll, verabschiedet. Nach der Sommerpause und einem Durchgang im Bundesrat soll das Gesetz dann im Herbst in Kraft treten. Mein liebes Tagebuch, wenn man daran denkt, wie holprig, insuffizient und träge die Modernisierung in der deutschen Gesundheitsinfrastruktur bisher ablief – siehe den Werdegang der Krankenversichertenkarte mit Chip, ohne nennenswerte Funktionen, die Mitte der Neunziger Jahre mit Mühen an den Start ging – dann bedeutet das Patientendatenschutzgesetz jetzt eine Riesenschritt nach vorne. Aber noch ist der Fuß nicht auf dem Boden. So ein paar Hausaufgaben sind noch zu machen, auch beim E-Rezept, beim E-Medikationsplan und beim „Herzstück“ des Gesetzes, der elektronischen Patientenakte – die allerdings dem Versicherten zur freiwilligen Nutzung angeboten wird. Gezwungen wird dazu niemand. Ob sie genutzt wird, hängt davon ab, ob sie echte Vorteile bietet. Und zum E-Rezept: Ein Makelverbot ist eingebaut. allerdings ist die ABDA noch nicht ganz zufrieden damit, denn das Makelverbot ist leider noch nicht technisch abgesichert. Wie Fritz Becker, Chef des Deutschen Apothekerverbands kommentiert, könnten sich Handelsriesen und Datenkraken in den Transportweg des Rezepts einschalten und den Patienten beeinflussen. Mein liebes Tagebuch, das geht natürlich gar nicht, da muss nachgebessert werden. Also, dann schauen wir mal, ob die E-Rezepte am 1. Januar 2022 – da soll’s laut Gesetz losgehen – durch die Datenautobahn flutschen. Bleibt zu hoffen, dass die Beteiligten ein gutes Händchen haben bei der Auswahl der Software-Firmen. Was passiert, wenn man da daneben langt, sieht man am Beispiel von Apobank und dem schweizerischen Softwarehaus Avaloq.
10 Kommentare
Falsche Hoffnung
von Dirk Krüger am 06.07.2020 um 15:13 Uhr
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Hmm. Das mit den Masken ist ja schon irgendwie Arbeitsschutz.
von Michael Reinhold am 05.07.2020 um 21:22 Uhr
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schöne neue Welt am Sonntag
von Martina Thierig am 05.07.2020 um 12:29 Uhr
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Bemerkenswert
von Karl Friedrich Müller am 05.07.2020 um 11:15 Uhr
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AW: Bemerkenswert... endlich mal Kontrollverlust...
von Christian Timme am 05.07.2020 um 18:58 Uhr
Das ganze Leben ist ein Quitz ...... oder wie wir ständing und für alle Zeiten über´n Tisch gezogen werden
von Bernd Jas am 05.07.2020 um 11:02 Uhr
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Finde ...
von Gunnar Müller, Detmold am 05.07.2020 um 9:37 Uhr
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Ignoranzabbau in Bayern, e-Rezept incl. e-Retax und Gematik-TI auf speed ...
von Christian Timme am 05.07.2020 um 9:19 Uhr
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Bequem aber falsch!
von Ulrich Ströh am 05.07.2020 um 8:34 Uhr
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AW: Bequem aber falsch
von Dirk Krüger am 06.07.2020 um 15:15 Uhr
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