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Hormonspiegel und COVID-19
Cortisol als Biomarker für die Schwere der Erkrankung
WHO: „Großartige Neuigkeiten“ zu Dexamethason
Corticosteroide könnten bei einer COVID-19 Erkrankung allerdings auch therapeutisch eingesetzt werden. So wird in zahlreichen Studien untersucht, ob etwa Methylprednisolon oder Dexamethason bei Patienten mit sehr schweren COVID-19-Verläufen hilfreich sein könnte. Vor etwa drei Wochen hatte die WHO „großartige Neuigkeiten“ zu Dexamethason verkündet. Die ersten Ergebnisse der britischen RECOVERY-Studie hatten gezeigt, dass Dexamethason für Patienten, die schwer an COVID-19 erkrankt sind, lebensrettend sein kann. Bei Betroffenen mit Beatmungsgeräten senkte es die Mortalität um etwa ein Drittel und bei denjenigen, die nur Sauerstoff benötigen, um ein Fünftel. Bei Patienten mit milderen Erkrankungen wurde der Effekt nicht beobachtet.
Corticosteroide gegen COVID-19 weiterhin mit Vorsicht einsetzen
Die aktuellen COVID-19-Behandlungsleitlinien der Nationale Institutes of Health (Stand: 25. Juni 2020) wurden daraufhin entsprechend angepasst. Routinemäßig sollte die Cortisontherapie deshalb wegen einer möglichen Beeinträchtigung der Immunabwehr und etwaiger Wechselwirkungen trotzdem nicht gegeben werden. Außerdem sollten die Patienten engmaschig überwacht werden. Gegenwärtig sei nicht bekannt, ob andere Corticoide wie Prednison, Methylprednisolon oder Hydrocortison einen ähnlichen Nutzen hätten, heißt es darin. Als Dosisäquivalenzen für 6 mg Dexamethason pro Tag (Studienmedikation) werden 40 mg Prednison, 32 mg Methylprednisolon und 160 mg Hydrocortison angegeben.
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