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Neue Metaanalyse
Keine valide Korrelation zwischen LDL-Senkung und Herz-Kreislauf-Risiko
Erreichen der LDL-Cholesterin-Zielwerte ohne Zusatznutzen
Nach einer systematischen Überprüfung von 35 Studien bringt das Erreichen der LDL-Cholesterin-Zielwerte keinen Zusatznutzen, stellen sie abschließend fest. Es zeigte sich auch keine klare Beziehung zwischen dem Ausmaß der LDL-Senkung und dem klinischen Effekt. In 13 RCTs wurde das LDL-Reduktionsziel erreicht, aber nur eine davon berichtet von einem Mortalitätsvorteil und fünf von einer Verringerung kardiovaskulärer Ereignisse. In 22 RCTs wurde das LDL-Reduktionsziel nicht erreicht. Trotzdem berichten vier einen Nutzen bezüglich der Sterblichkeit und 14 hinsichtlich kardiovaskulärer Ereignisse. Für keine der drei Medikamentenklassen konnte ein konsistenter positiver Einfluss auf die beiden Parameter gezeigt werden. Obwohl PCSK9-Hemmer derzeit die wirksamsten Medikamente zur Reduzierung von LDL sind, konnten die Autoren nicht ableiten, ob diese Statinen oder Ezetimib hinsichtlich des klinischen Nutzens überlegen sind.
Bessere Ergebnisse ohne adäquate LDL-Reduktion
Als bemerkenswert stellen sie heraus, dass ein Nutzen häufiger berichtet wurde, wenn die LDL-Ziele nicht erreicht wurden. So beobachteten die Studien ALLIANCE und MEGA bei einer LDL-Senkung um lediglich 11 bis 15 Prozent eine Verminderung kardiovaskulärer Ereignisse. Demgegenüber zeigte sich bei einer LDL-Reduktion von 50 Prozent oder mehr in den Studien zur Bewertung von kardiovaskulären Ergebnissen nach einem akuten koronaren Syndrom mit Alirocumab (ODYSSEY FH 1 und 2) sowie mit Simvastatin und Ezetimib bei Aortenstenose (SEAS) und zur Hemmung und Reduktion von vaskulären Ereignissen durch den PCSK9-Hemmer Bococizumab (SPIRE 1 und 2) kein kardiovaskulärer Nutzen.
Keine Korrelation zwischen Grad der LDL-Senkung und Nutzen
Auch bei der Berechnung der Number Needed to Treat (NNT) fanden die Forscher eine Diskrepanz zwischen dem Grad der LDL-Reduktion und der Größe des Nutzens. So mussten beispielsweise in der Skandinavischen Simvastatin-Survival-Studie (4S) nur 30 Patienten 5,4 Jahre lang mit Simvastatin behandelt werden, um einen Tod zu verhindern, während in der ODYSSEY OUTCOMES-Studie 250 Patienten 2,8 Jahre lang mit dem PCSK9-Hemmer Alirocumab behandelt wurden, um dasselbe Ziel zu erreichen. In der 4S-Studie wurde LDL-Cholesterin um durchschnittlich 35 Prozent reduziert, verglichen mit einer durchschnittlichen LDL-Reduktion von 55 Prozent in ODYSSEY OUTCOMES.
1 Kommentar
faszinierend unlogisch
von Olaf Rose am 13.08.2020 um 9:09 Uhr
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