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Michael Hennrich (CDU) zum IGES-Gutachten
„Das Gutachten zeigt, ein Rx-Boniverbot ist machbar“
Konsequenzen für das VOASG
„Für mich war es eine erhellende Lektüre. Es ist klar dokumentiert, welche Fragen die Gutachter mit welcher Methodik für sich beantwortet haben“, so Hennrich. Das fehlende Fazit sei für ihn zunächst zweitrangig: Man hätte als Gesundheitspolitiker bei Fragen zum Apothekenmarkt in den letzten Jahren immer eine Art „gefühltes Wissen“ gehabt, das durch die IGES-Daten nun zum Teil untermauert werden könnte. Beispielhaft nennt er die Erreichbarkeit der nächsten Apotheken und die wirtschaftliche Situation von Betrieben in Stadtrandlagen. Allerdings fehlt dem Juristen Hennrich eine rechtliche Bewertung der Maßnahmen zum Erhalt einer flächendeckenden Arzneimittelversorgung.
Vier Aspekte zieht CDU-Politiker Hennrich als ein erstes Fazit aus dem rund hundert Seiten umfassenden Gutachten:
- „Ein Rx-Boniverbot ist machbar.“ Das Gutachten stelle dar, dass in keinem anderen EU-Staat Rx-Boni erlaubt sind. Das sei für die weitere Diskussion über das VOASG von zentraler Bedeutung.
- „Das E-Rezept führt zu einem Wettbewerbswandel.“ Der vor dem EuGH im Jahr 2016 vorgetragenen Wettbewerbsnachteil der Versender würde durch die Einführung der elektronischen Verordnung kompensiert, damit müsste man im verschreibungspflichtigen Bereich für die Arzneimittelpreisbindung sorgen.
- „Die Entwicklung der OTC-Rabatte im Versand bleibt dynamisch und schwierig.“ Durch ein Rx-Boniverbot könnten die Versender Preisnachlässe nur noch im nicht verschreibungspflichtigen Bereich gewähren. Daher rechnet Hennrich mit einem deutlich intensiveren Wettbewerb.
- „Pharmazeutische Dienstleistungen werden immer wichtiger für die Apothekenzukunft.“ Um die Vor-Ort-Apotheken im Wettbewerb mit den Versendern wirtschaftlich zu stärken, sieht Hennrich nicht die Erhöhung des Fixzuschlags, sondern die Einführung honorierter, pharmazeutischer Dienstleistungen für dringend geboten.
Im Zusammenhang mit dem letzten Punkt weist Hennrich auch nochmal auf seine Idee eines gestaffelten Fixzuschlags hin. Vor zwei Jahren hatte er den Vorschlag bereits in einer Diskussionsrunde beim DAV-Wirtschaftsforum skizziert: „Die Idee ist, dass die Packungen, die über den EU-Versand abgegeben werden, gezählt werden. Wenn DocMorris beispielsweise 3 Euro Rabatt gewährt und pro Jahr 10 Millionen Packungen abgibt, müssten die Kassen 30 Millionen Euro in den Apothekenmarkt ableiten“, so Hennrich damals. Das über solch ein Modell nie wirklich diskutiert wurde, sieht er heute als „verpasste Chance“ an.
3 Kommentare
Achtung gesellschaftliche Gefährdung
von Reinhard Rodiger am 10.09.2020 um 23:09 Uhr
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Dringender Appell
von Wolfgang Müller am 10.09.2020 um 13:55 Uhr
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Apothekensterben beenden!
von Thomas Eper am 10.09.2020 um 11:58 Uhr
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