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Gesundheitspolitische Diskussion
Medikationsmanagement: KI statt Apotheker?
Hennrich: „Wir wissen, dass wir unter Beschuss stehen“
Als weitere honorierte pharmazeutische Dienstleistungen brachte sie die sogenannte Follow-up-Beratung ins Spiel. Auch Patientenschulungen, etwa für Menschen mit Asthma bronchiale oder Diabetes mellitus, seien denkbar. „Wir müssen es den Apotheken endlich ermöglichen, diese pharmazeutischen Leistungen anbieten zu können“, sagte sie.
FDP will Honorartopf aufstocken
Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag, Christine Aschenberg-Dugnus, pflichtete Schulz-Asche weitgehend bei. Mithilfe des Medikationsmanagements ließen sich gefährliche Wechselwirkungen zwischen Wirkstoffen vermeiden – das sollte den Krankenkassen auch etwas wert sein. Sie forderte, den Honorartopf kräftig aufzustocken. Auch mit Blick auf den Nachwuchsmangel in den Offizinen könne das einen positiven Effekt haben, meint sie. „Die jungen Apotheker wollen in diesem Bereich viel mehr machen.“ Ob das VOASG jedoch vor dem EuGH bestehen wird, hält Aschenberg-Dugnus für fraglich. Die zahlreichen Gespräche zwischen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der EU-Kommission, von der sich der Minister zumindest erhofft, dass sie sein Gesetz nicht aktiv beklagen wird, hätten jedenfalls kein zufriedenstellendes Ergebnis gebracht.
Damit stellt die FDP-Politikerin offenbar auf den Brief des EU-Binnenmarktkommissars Thierry Breton an Spahn ab. In dem Schreiben lobte Breton zwar die geplante Einführung des E-Rezepts in Deutschland, zu den konkreten Inhalten der Apothekenreform äußerte sich der Franzose jedoch nicht. Auch wenn Spahn sich damit begnügt, dass Breton zu diesem Zeitpunkt keinen Einspruch erhebt gegen das Vorhaben, die Preisbindung für Arzneimittel ins Sozialrecht zu überführen und Rx-Boni damit – wenn auch nur für den GKV-Bereich – auch für EU-Versender wieder zu verbieten: Den Brief als Freifahrtschein für das VOASG zu lesen, wäre eine sehr weitreichende Interpretation.
„Masken-Gate“ irritiert auch innerhalb der Union
Das sieht auch Hennrich so. „Wir wissen, dass wir unter Beschuss stehen“, räumte er ein. Dennoch wolle man mit dem VOASG ein Versäumnis der vergangenen Jahre nachholen und jetzt den ersten Schritt machen, um auch die Vergütung der Apotheker ins Sozialrecht zu überführen, wie es für viele andere Berufsgruppen im Gesundheitswesen bereits der Fall ist. Dass ausgerechnet in dieser schwierigen Zeit hochrangige Vertreter seiner Partei in der Öffentlichkeit mit DocMorris-Logos auf ihren Masken auftreten, dafür hat Hennrich wenig Verständnis. „Das hat mich sehr irritiert“, so der CDU-Politiker. „Ich hätte das nicht gemacht.“
4 Kommentare
KI und Medikationsmanagement
von Christian Rotta am 30.10.2020 um 10:27 Uhr
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Pharmazeutische Dienstleistungen bleiben nebulös
von Uwe Hansmann am 30.10.2020 um 8:08 Uhr
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von Anita Peter am 29.10.2020 um 16:40 Uhr
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AW: Hennrichs
von Thomas Kerlag am 29.10.2020 um 22:52 Uhr
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