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Info auf der Webseite
Schutzmasken: DocMorris darf „leider“ noch nicht versorgen
Seit Dienstag und bis zum 6. Januar 2021 versorgen die Vor-Ort-Apotheken in Deutschland Risikopatienten mit kostenlosen Schutzmasken. Im neuen Jahr kommen dann auch die EU-Versender ins Spiel. Auf seiner Webseite und in den sozialen Netzwerken informiert DocMorris nun über die „staatliche Schutzmaskenversorgung für Risikopatienten“. Leider dürfe DocMorris in Phase 1 die eigenen Kundinnen und Kunden in Deutschland nicht mit drei kostenlosen Schutzmasken versorgen, heißt es dort. Erst im neuen Jahr sei ein Bezug möglich – versandkostenfrei, aber laut Info mit Eigenanteil.
Deutsche Vor-Ort-Apotheken legen derzeit einen unglaublichen Kraftakt hin. Sie haben nicht nur innerhalb kürzester Zeit die Versorgung mit kostenlosen Schutzmasken organisiert, sondern werden zudem an vielen Standorten seit dem Start der Maskenausgabe am vergangenen Dienstag regelrecht überrannt – und das im vielerorts ohnehin stressigen Vorweihnachtsgeschäft. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt erklärte in einer Pressemitteilung, erste Rückmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet zeigten, dass die Apotheken die schwierige Aufgabe stemmten und bereits mehrere Millionen Risikopatienten versorgt hätten. „Wenn es irgendwo noch ruckelt, dann bitte ich die Patienten um etwas Geduld“, so Schmidt. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Weihnachten die meisten Anspruchsberechtigten mit den ersten drei Masken versorgt haben.“
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Neben dem Arbeitsaufwand sind die Apotheker in finanzielle Vorleistung gegangen. Die Pauschale aus dem Nacht- und Notdienstfonds (NNF), die das Ganze finanzieren soll, soll immerhin noch vor den Feiertagen ausgezahlt werden. Ab morgen werden die Bescheide verschickt, ließ der NNF wissen. Da sich die Pauschale aber nicht nach der Anzahl der abgegebenen Masken, sondern nach der Zahl der im Vorquartal abgegebenen Rx-Packungen richtet, gehen viele Apotheker davon aus, an der Aktion nichts zu verdienen. Schließlich kommen nicht nur Stammkunden, sondern auch solche, die ihre Arzneimittel sonst im Versand beziehen. Dazu kommen möglicherweise Apothekenhopper, die sich gleich in mehreren Apotheken „ihre“ Masken holen. Manch einer scheint ein Geschäft zu wittern: Auf Ebay sind schon erste private Verkaufsangebote für „3 X FFP2 Masken OVP Neu“ zu finden.
Nach den drei ersten kostenlosen Masken stehen den Risikopatienten ab Januar weitere zweimal sechs, also insgesamt zwölf Masken zu. Hierfür werden von den Kassen dann im neuen Jahr fälschungssichere Coupons versandt, die die Patienten unter Leistung eines Eigenanteils einlösen können. Dann können die Masken allerdings nicht mehr nur über Vor-Ort-Apotheken, sondern auch über Versender bezogen werden. Dass diese Botschaft den Apothekern vor Ort sauer aufstößt, verwundert nicht. Viele sehen sich als Lückenbüßer, die gut genug sind, wenn es schnell gehen muss – wie eben jetzt mit den Masken. Das Geschäft dürfe dann mit ausreichend Vorlauf der Versandhandel machen, kritisieren sie. In der zweiten Phase erfolgt die Vergütung nämlich dann stückweise und nicht mehr pauschal.
Freiumschläge für den Versand in die Niederlande
DocMorris hat auf seiner Webseite und in den sozialen Netzwerken nun Informationen zur „staatlichen Schutzmaskenversorgung für Risikopatienten“ veröffentlicht. Der Versender schreibt: „In Phase 1 ist eine Beteiligung EU-ausländischer Versandapotheken in der Schutzmasken-Verordnung vom deutschen Gesetzgeber ausgeschlossen worden. Die Apotheke DocMorris hat ihren Sitz in den Niederlanden. Deshalb darf DocMorris in Phase 1 die eigenen Kundinnen und Kunden in Deutschland leider nicht mit 3 kostenlosen Schutzmasken versorgen.“ In Phase 2, vom 1. Januar bis 15. April 2021, liefere DocMorris Bezugsberechtigten Masken versandkostenfrei ins Haus, heißt es dann weiter. Zudem wird darauf hingewiesen, dass für jeden 6er-Pack laut Verordnung ein Eigenanteil von 2 Euro geleistet werden müsse.
Wie kommen die Coupons nach Holland?
Um die Masken über DocMorris zu beziehen, müssen die Patienten die Coupons, die sie zuvor von ihrer Krankenkasse per Post erhalten haben, wiederum per Post an den Versender schicken. Kunden könnten dazu aber „gerne“ die bekannten Freiumschläge verwenden, heißt es in der Information.
Wie viele Masken dann tatsächlich aus Holland bezogen werden, bleibt abzuwarten. Da die Coupons versendet werden müssen, bietet sich dies vor allem für Patienten an, die ohnehin dort bestellen. Alle anderen erhalten ihre Masken bei der Apotheke um die Ecke vermutlich schneller, einfacher und zumindest allem Anschein nach zu den gleichen Bedingungen.
6 Kommentare
LIVIPRO unrepa.ch
von PASCAL EGGMANN am 19.12.2020 um 19:35 Uhr
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Maskenausgabe als Imagewerbung
von Columbina am 17.12.2020 um 19:45 Uhr
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"....dürfen nicht versorgen..."
von kassensklave am 17.12.2020 um 19:13 Uhr
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Maskenausgabe
von Frank Schmidt am 17.12.2020 um 17:33 Uhr
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Versandapotheken, nicht EU-Versender
von Beobachter am 17.12.2020 um 17:24 Uhr
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Abwarten.....
von Alexander D am 17.12.2020 um 16:57 Uhr
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