Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

03.01.2021, 08:00 Uhr

Neues Jahr, neue Chancen – ja, es gibt sie, trotz vieler Widrigkeiten! (Foto: Alex Schelbert)

Neues Jahr, neue Chancen – ja, es gibt sie, trotz vieler Widrigkeiten! (Foto: Alex Schelbert)


3. Januar 2021 

Mein liebes Tagebuch, und schon ist das neue Jahr mehr als zwei Tage alt. er Ausblick: Corona werden wir noch eine Zeitlang an der Backe haben, die Ausnahmesituation, der Lockdown wird anhalten. So wie früher wird es so schnell nicht werden. Der einzige Lichtblick, unsere kleine Freude: Tendenziell dürfte es dank der Impfungen langsam besser werden.

Und was wird uns Apothekers das neue Jahr bringen? Das ABDA-Traumschiff sticht mit einer neuen Crew in stürmische See. Eine Kapitänin steht am Steuerrad: Gabriele Regina Overwiening ist die neue ABDA-Präsidentin, die uns Veränderungen im Kurs versprochen hat. Thomas Benkert darf als BAK-Präsident die Richtung mitbestimmen und Thomas Dittrich als neuer Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands muss darauf achten, dass die Kasse stimmt. Eines der ersten Ziele: Sie werden pharmazeutisch honorierte Dienstleistungen ansteuern und die Krankenkassen zu Gesprächen einladen. Und wie sind die Prognosen fürs pharmazeutische Wetter im neuen Jahr?  Es bleibt stürmisch, mit Überraschungen und vielen Tiefs: Lieferengpässe, Digitalisierungsprobleme mit E-Rezept, E-Medikationsplan und E-Patientenakte, massive Widrigkeiten aus Richtung der niederländischen Grenzgebiete und anhaltende atmosphärische Störungen aus der Bundespolitik. Und nach wie vor wird’s keine Erhöhung des Honorars geben – auch im kommenden Jahr werden einige Apotheken das Licht für immer ausmachen, die Ausdünnung des Apothekennetzes geht weiter. Ziemlich düster, mein liebes Tagebuch, gibt es denn gar keine Lichtblicke? Doch! Die Vor-Ort-Apotheke wird gebraucht, sie ist unersetzlich, unsere Kunden und Patienten lieben und schätzen uns – da können die Versandhäuser noch so poltern und tun, als seien sie Apotheken. Die Apotheke sind wir, vor Ort. Punkt. Und: Liebe neue ABDA, nutzt die Chancen, macht was draus. Und seid kommunikativer und offener als in den vergangenen Jahren. Mein liebes Tagebuch und ich wünschen allen Apothekerinnen und Apothekern, allen PTAs und PKAs ein gutes neues und erfolgreiches Jahr!



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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4 Kommentare

Schiffchen versenken ... nur in der Verlängerung?

von Christian Timme am 03.01.2021 um 22:35 Uhr

Die Titanic benötigte einen Eisberg um ... wenn die ABDA eine Munitionskammer hätte benötigte man eine Konone und einen guten Richtschützen oder ... ohne weiteren Geldzufluss wäre das Thema auch ...

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Friedemann Schmidt war nun wahrlich kein Donald Trump ...

von Gunnar Müller, Detmold am 03.01.2021 um 13:28 Uhr

– aber Gabriele Regina Overwiening ist auch kein weiblicher Hoffnungsträger a la Joe Biden!

Machen wir uns also nichts vor:

In ihren bisherigen Amtszeiten in Westfalen-Lippe hat Overwiening nichts unversucht gelassen, die Opposition in Münster entweder mundtot zu machen oder sie aber (immer bei eigener absoluter Mehrheit.... :-)) so stark mit ihrer eigenen Mehrheits-Vorstandsarbeit zu verbinden, dass eine vorausschauende, lebendige und tatkräftige Problembewältigung abgewürgt wurde.
Die sinkenden Apothekenzahlen auch in Westfalen-Lippe und die unbefriedigenden Ergebnisse ihrer „intensiven Gespräche“ mit den Gesundheitsministern auf Landes- und Bundesebene sprechen Bände.
Und das Verhältnis zur Ärzteschaft: Zwar große mediale ‚Baumberger Gespräche’ — aber ohne nachhaltige Veränderungen an der Basis und für die Basis.
Und ihre vorgeschobenen Bekenntnisse zu Transparenz: Reine Fassade! Was erfahren wir in WL bislang von all ihren jahrelangen „Aktivitäten“ in den diversen Gremien und Ausschüssen in Berlin und über den wirtschaftenden „Konzern ABDA“ denn wirklich?
Nichts!

Mit einer Präsidentin Overwiening wird sich in den nächsten 4 Jahren weder die ABDA ändern noch die Uneinigkeit zwischen den Mitgliedsorganisationen noch die Situation der Apothekerschaft politisch wie wirtschaftlich - geschweige denn unser Verhältnis zu den vermeintlich so mächtigen Standeszertretern bei ABDA, BAK und DAV in Berlin.

Mit Overwiening hallt also allenfalls ein anderer (übrigens gar nicht mal so) „neuer“ Name in der Echokammer apothekerlicher Untätigkeit und Selbstbeweihräucherung namens ABDA!

Mit Overwiening ändert sich bei der Apothekerschaft allenfalls die Tonhöhe - aber nichts an deren Situation.
Alles bleibt, wie es ist - nur mit mehr Overwiening’schem Trara, Tamtam - und Pathos.
Na dann viel Spaß ...
Und aufgepasst, dass sich das vermeintliche Traumschiff nicht als Alptraum-Schiff „Titanic“ herausstellt...
Die Politik und das wankelmütige und von den Problemen der Basis abgehobene Auftreten unserer Standes-Oberen lassen die Eisberge schneller kalben, als man ABDA ausspricht...

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AW: Friedemann Schmidt war nun wahrlich kein

von Sabine Schneider am 03.01.2021 um 14:19 Uhr

Wahre Worte !

AW: Friedemann Schmidt war nun wahrlich kein

von Ulrich Ströh am 03.01.2021 um 21:15 Uhr

Na ja, bei aller möglicherweise berechtigter Kritik über Traumschiffe in Berlin:

Den neugewählten Standesvertretern sollte in den ersten 100 Tagen die Chance eingeräumt werden ,Veränderungen und Resultate vorweisen zu können...

Kann nur besser werden, es muß zukünftig geliefert werden.

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