OTC-Markt

Das Weihnachtsgeschäft machten die Versender

Traunstein - 14.01.2021, 10:45 Uhr

Erkältungs- und Grippepräparate sind in diesem Winter kein Renner. (c / Foto: Schelbert)

Erkältungs- und Grippepräparate sind in diesem Winter kein Renner. (c / Foto: Schelbert)


Erkältungspräparate: Nach Hamsterkäufen folgt der Einbruch

Einen deutlichen Einfluss hatte der Verlauf der Pandemie auch darauf, welche Arzneimittel verstärkt oder seltener als im Vorjahr gekauft wurden. So gab es ab Februar, als das Desinfizieren der Hände dringend empfohlen wurde, einen erheblichen Zuwachs bei den Desinfektionsmitteln (Umsatz +58 Prozent im Zeitraum 29. Januar bis 25. Februar 2020, +308 Prozent im Zeitraum 26. Februar bis 24.März). Dieser Zuwachs hielt, wenngleich auch nicht auf demselben hohen Niveau, das ganze Jahr über an. Als Folge des zunehmenden Gebrauchs von Desinfektionsmitteln stieg zudem die Nachfrage nach Produkten zur Hand- und Nagelpflege (+65 Prozent im Zeitraum 26. Februar bis 24. März). Zugleich legten auch Mittel zur Stärkung des Immunsystems/Vitamin C (+236 Prozent), Vitamin A/D-Präparate (+85 Prozent) sowie Analgetika (+73 Prozent) kräftig zu. Deutliche Zuwächse gab es auch bei Expectorantien (+47 Prozent), Grippepräparaten (+41 Prozent) und Mineralstoffen (+35 Prozent).

Neben Vorsichtsmaßnahmen, um die Gefahr einer COVID-19-Infektion einzudämmen, dürften hier Hamsterkäufe eine wesentliche Rolle gespielt haben. Das zeigt sich auch daran, dass die Umsätze mit Erkältungsmitteln in den Folgemonaten deutlich zurückgingen. So wurden im November und Dezember über 50 Prozent weniger mit Grippepräparaten und Expectorantien umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Neben dem Aufbrauchen der im Frühjahr gehamsterten Erkältungsmittel hat dabei offenbar aber auch eine Rolle gespielt, dass banale Infekte infolge der Corona-Schutzmaßnahmen wie Abstand halten, Maske tragen und Händewaschen deutlich seltener auftraten.   

Sempora Consulting

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die Konsumenten durch Corona ihre Einkaufsgewohnheiten ändern. Daher empfehlen sie, „neue Touchpoints mit den Kunden aufzubauen und potenzielle alte Verhaltensmuster mit frischen  Konzepten zu durchbrechen“. Der Versandhandel zeige sich als nachhaltig verlässlicher Absatzkanal, heißt es weiter. „Die Veränderungen der Patient Journey erfordern eine Überprüfung der Channel-Strategie und die Entwicklung  passender Konzepte je Kanal“, ist das Fazit.



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

OTC-Umsatz Dezember

von Roland Mückschel am 14.01.2021 um 11:31 Uhr

Also ich bin froh und glücklich dass wir den Versendern
diesen Umsatz überlassen durften.
Nicht auszudenken wenn wir diesen Verkauf hätten
zusätzlich zur Maskenversorgung noch stemmen müssen.

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