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Studie der LMU München
Folgen der Pandemie auf Ernährung und Gewicht
Mehr Gemüse oder mehr Süßigkeiten?
Erfreulicherweise förderte die Pandemie bei manchen Familien den Konsum von Obst und Gemüse: 14 Prozent der befragten Familien gab an, mehr Gemüse zu essen, bei Obst waren es 20 Prozent. Gleichzeitig aßen 13 Prozent der Familien weniger Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte – diese drei Beobachtungen konnten die Wissenschaftler:innen mit Eltern im Home-Office in Verbindung bringen. Jede fünfte befragte Familie bestätigte jedoch auch, dass mehr „gesnackt“ wurde, sowohl gesalzene Snacks wie auch Süßigkeiten, und dass mehr Softdrinks konsumiert wurden.
Vor allem Kinder aus benachteiligten Familien nehmen zu und ernähren sich schlechter
Was schlussfolgern die Wissenschaftler:innen aus diesen Beobachtungen? Vor allem Familien mit höherem Bildungsabschluss und höherem Einkommen, die im Home-Office arbeiten, könnten mehr auf die Ernährung ihrer Kinder achten und durch vermehrtes Selbstzubereiten der Mahlzeiten zu Hause Kantinenessen in der Schule oder Fertiggerichte ersetzen. Da die Angaben zur Gewichtszunahme Selbstauskünfte der Familien seien und entsprechend wie alle anderen Anamnese- oder Fragebogenerhebungen auch mit möglichen Unsicherheiten behaftet. Trotz aller Unschärfen bleibe der Befund der zunehmenden sozioökonomischen Ungleichheit der Gesundheit von Kindern unter Corona-Bedingungen überdeutlich – ähnlich der zunehmenden sozioökonomischen Ungleichheit der Bildung von Kindern unter Corona-Bedingungen. „Kinder aus benachteiligten Familien haben ein 2,5-fach höheres Risiko der Gewichtszunahme, mit einem ebenfalls höheren Risiko für schlechtere Ernährung und weniger Bewegung“, so Koletzko.
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