3. Aktualisierung der COVID-19- Impfempfehlung

Immungesunde nach SARS-CoV-2-Infektion zunächst nicht impfen

Stuttgart - 16.03.2021, 07:00 Uhr

Nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und des weiterhin bestehenden Impfstoffmangels sollten immungesunde Personen, die eine SARS-CoV-2- Infektion durchgemacht haben, nach Ansicht der STIKO zunächst nicht geimpft werden. (Foto: IMAGO / Joerg Boethling)

Nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und des weiterhin bestehenden Impfstoffmangels sollten immungesunde Personen, die eine SARS-CoV-2- Infektion durchgemacht haben, nach Ansicht der STIKO zunächst nicht geimpft werden. (Foto: IMAGO / Joerg Boethling)


Es ist bereits die dritte Aktualisierung der STIKO-Empfehlungen zur COVID-19-Impfung, die am vergangenen Freitag vom RKI veröffentlicht wurde. Tiefgreifende Veränderungen bringt sie zwar nicht mit sich, doch sie liefert Antworten auf Fragen wie: Was ist der optimale Impfabstand? Sollte nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion überhaupt noch geimpft werden – angesichts des Impfstoffmangels? Wie lange besteht ein Schutz nach überstandener COVID-19-Infektion? Und vermindern die Corona-Impfungen auch die Verbreitung der SARS-CoV-2-Viren?

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat am 12. März ihre „COVID-19- Impfempfehlung und die dazugehörige wissenschaftliche Begründung“ zum dritten Mal aktualisiert. Die blau markierten Änderungen können im Epidemiologischen Bulletin 12/2021 nachvollzogen werden. 

Zwar hat mittlerweile der Einmalimpfstoff von Janssen gegen COVID-19 auch eine EU-Zulassung erhalten, wann er auf den Markt kommt, ist aber unklar und in der STIKO-Empfehlung wird er noch nicht berücksichtigt. Für die Impfung gegen COVID-19 wird demnach also weiterhin einer der beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffe (Comirnaty von BioNTech/Pfizer, COVID-19-Vaccine von Moderna) oder der zugelassene Vektor-basierte Impfstoff (COVID-19 Vaccine AstraZeneca) verwendet. Wobei gerade bei letzterem nun die jüngsten Geschehnisse rund um den Impfstoff von AstraZeneca abgewartet werden müssen. „Eine begonnene Impfserie muss mit demselben Produkt abgeschlossen werden“, schreibt die STIKO außerdem, es laufen bereits Studien zur Kombination verschiedener Corona-Impfstoffe.  

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Neu in der Impfempfehlung – aber eigentlich bereits bekannt – ist, dass die STIKO die drei in Deutschland verfügbaren Impfstoffe „hinsichtlich des Individualschutzes und der Bekämpfung der Pandemie nach derzeitigem Wissen als gleich geeignet beurteilt“. Auch das muss nun anlässlich des gestrigen Impfstopps wohl vorerst mit Vorsicht betrachtet werden. Direkte Vergleichsstudien zwischen den verschiedenen Impfstoffen seien nur sehr begrenzt verfügbar. „Die Impfstoffe, die alle keine Lebendimpfstoffe sind, können in allen Alters- und Indikationsgruppen eingesetzt werden, für die sie zugelassen sind“, das hatte die STIKO bereits am 4. März bekannt gegeben. 

Eine kleine Änderung findet sich, wie bereits zu erwarten war, nun auch bei den Impfabständen: So hieß es in der zweiten Version der Impfempfehlung noch, dass „unter Berücksichtigung der erfolgten Zulassungen“ die STIKO für die mRNA-Impfstoffe (Comirnaty und COVID-19- Vaccine-Moderna) einen Abstand von 3 beziehungsweise 4 bis 6 Wochen zwischen den beiden Impfstoffdosen und für den Vektor-basierten Impfstoff (COVID-19 Vaccine AstraZeneca) einen Abstand von 9 bis 12 Wochen empfiehlt. Zu letzterem wird nun aber nur doch der Abstand von 12 Wochen empfohlen (Auch hier ist der vorübergehende Impfstopp zu berücksichtigen). Zwar wird unter den Hinweisen zur praktischen Umsetzung beim AstraZeneca-Impfstoff für die Gabe der zweiten Dosis immer noch ein Zeitraum von 4 bis 12 Wochen angegeben. Die STIKO empfiehlt jedoch, „bis an die obere Grenze dieses Zeitintervalls zu gehen (12 Wochen), da dadurch die beste Schutzwirkung zu erzielen ist“.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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