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Mit Ernährung Krebs vorbeugen (Teil 3 von 3)
Wie gut sind Ballaststoffe, Seefisch und Nahrungsergänzungsmittel?
Wirkt Folsäure protektiv? Ja, aber …
Folsäure hat tatsächlich durch eine genomische DNA-Stabilisierung eine schützende Wirkung gegen bestimmte Krebsarten. Erhöht man die Zufuhr an Nahrungsfolaten, wirkt sich dies protektiv auf Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs aus. Synthetische Folsäuresupplemente hingegen erhöhen laut Smollich das Risiko für Darmkrebs, vor allem wenn man eine familiäre Vorbelastung für Kolorektalkarzinom bereits „mitbringe“. Im Schnitt nehmen wir über unsere Nahrung 200 µg Folsäure täglich zu uns, die empfohlene Zufuhr liegt bei 300 µg. Gelänge es, diese Differenz durch die Ernährung auszugleichen (Folsäure ist viel in grünem Gemüse enthalten), entspreche dies einer Risikoreduktion von 35 Prozent – oder jährlich 20.000 Menschen weniger mit kolorektalem Karzinom.
Mehr Seefisch und dafür weniger Fleisch
Zudem gibt es einige randomisiert-kontrollierte klinische Studien (RCT) an Menschen, die für bestimmte Stoffe und Lebensmittel einen schützenden Effekt auf das Krebsrisiko gefunden haben. Laut Smollich können Polyphenole in pflanzlichen Lebensmitteln das Risiko für Lungenkrebs verringern, Carotinoide sind mit einem geringeren Risiko für Tumoren der Lunge, Brust und Prostata assoziiert. Der Konsum von Seefisch senke das Brust- und Darmkrebsrisiko. Worauf der positive Effekt des Seefischs beruht, sei jedoch nicht abschließend geklärt. Die derzeit favorisierte Hypothese gehe davon aus, dass es nicht am Seefisch per se liegt, sondern dass Menschen, die mehr Fisch essen, automatisch auch weniger Fleisch konsumieren (und verarbeitete Fleischprodukte sind erwiesenermaßen krebserregend, rotes Fleisch wie Lamm und Rind sind wahrscheinlich krebserregend).
Mediterrane Ernährung senkt Krebssterblichkeit um ein Viertel
Wo findet sich nun eine solche Ernährung? Gut vereint findet man diese protektiven Faktoren in einer pflanzenbasierten Ernährung – mit oder ohne Seefisch. Bestimmte Ernährungsmuster zeigten „ganz drastische Effekte“. Eine mediterrane Ernährung senke im Vergleich zur westlichen Ernährung die Krebssterblichkeit um 25 Prozent. Smollich bezieht sich dabei auf Daten der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), die den Einfluss der Ernährung auf Krebserkrankungen untersucht. Die Studie wird unter anderem von der Europäischen Kommission finanziert, bis zum Jahr 2000 wurden etwa 520.000 Männer und Frauen aus 23 Studienzentren in zehn europäischen Ländern in die Studie aufgenommen.
1 Kommentar
Sehr wichtige Infos
von Eine Leserin am 17.03.2021 um 10:52 Uhr
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