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Mit Ernährung Krebs vorbeugen (Teil 3 von 3)
Wie gut sind Ballaststoffe, Seefisch und Nahrungsergänzungsmittel?
Können Nahrungsergänzungsmittel Krebs vorbeugen oder sollte man besser auf eine ballaststoffreiche Kost und Seefisch setzen - und wie können Seefisch und Ballaststoffe überhaupt das Krebsrisiko reduzieren? Darum ging es bei der Online-Vorlesung von Professor Martin Smollich im Rahmen der PAN-Vorlesungsreihe „Iss Das! – Ernährung in der Medizin“.
Im Sinn einer ernährungsbedingten Krebsprävention ist der wichtigste Faktor ein gesundes Normalkörpergewicht. Denn: Adipositas zeichnet für 80 Prozent aller ernährungsbedingten Krebstodesfälle verantwortlich, Alkohol immerhin für 10 Prozent. Auch verarbeitete Fleischwaren, wie Salami und Schinken, erhöhen erwiesenermaßen das Darmkrebsrisiko.
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Wissen wir also, was wir meiden sollten, drängt sich die nächste Frage auf: Welche Lebensmittel sind denn protektiv in Bezug auf das Krebsrisiko? Das erklärte Professor Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein kürzlich in seiner Online-Vorlesung „Ernährungstherapeutische Strategien und Potenziale in der Onkologie & Ernährung und Pharmakologie – Erkenntnisse aus der Pharmakonutrition“ im Rahmen der Vorlesungsreihe „Iss Das! – Ernährung in der Medizin“ der PAN (Physicians Association for Nutrition).
Ballaststoffe wichtig in der Krebsprävention
Daten hierzu liefert der World Cancer Research Fund International (WCRF) und hat dafür eine interaktive Matrix erstellt – „eine Quelle von Erkenntnis“, wie Smollich diese beschreibt. Mit die wichtigsten protektiven Faktoren aus Sicht der Ernährungsmedizin sind Ballaststoffe: Mit steigender Zufuhr von Ballaststoffen sinkt das Risiko für Kolorektal- und Mammakarzinome. Einer Übersichtsarbeit im „British Medical Journal“ (2011) zufolge („Dietary fibre, whole grains, and risk of colorectal cancer: systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies“) reduzierten 10 g Ballaststoffe täglich das Risiko für Kolorektalkarzinom um 10 Prozent. Mit weiterer Erhöhung (100 g täglich) kann das relative Risiko sogar um 50 Prozent gesenkt werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät zu 30 g Ballaststoffen pro Tag – diesen Richtwert erreichen nach Daten der Nationalen Verzehrstudie II (2012) die meisten Menschen nicht, und zwar 75 Prozent der Frauen und 68 Prozent der Männer. Die durchschnittliche Zufuhr liegt der DGE zufolge bei Männern bei 25 g und bei Frauen bei 23 g täglich, wobei sich laut dem 14. Ernährungsbericht der DGE (2020) in den vergangenen Jahren zumindest ein positiver Trend abzeichnet, vor allem bei sich vegan oder vegetarisch ernährenden Heranwachsenden.
Präbiotische Effekte von Ballaststoffen
Bei Darmkrebs wirkten vor allem die unlöslichen Ballaststoffe protektiv – wie in Vollkornprodukten enthalten. Diese könnten Kanzerogene binden, erklärte Smollich. Hinzu kämen deren präbiotische Effekte, wenn Ballaststoffe also als Substrat für die Darmmikrobiota dienen. Die Darmbakterien produzierten dadurch Metaboliten (im Wesentlichen kurzkettige Fettsäuren) mit lokaler Wirkung an der Darmmukosa und auch systemischen antiinflammatorischen Effekten. Liefere man den Darmbakterien hingegen keine ausreichenden Ballaststoffmengen als Nahrungsquelle, beginnen sie laut Smollich Mucopolysaccharide des Darmmucus abzubauen, was die Mucosabarriere des Darms reduziert und ebenfalls lokale Entzündungen hervorruft. Zudem profitiere man bei ballaststoffreicher Kost von einer geringeren Energiedichte und damit einem tendenziell BMI-reduzierenden Effekt.
1 Kommentar
Sehr wichtige Infos
von Eine Leserin am 17.03.2021 um 10:52 Uhr
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