US-Gesundheitsmarkt

Amazon Care versucht es mit der Telemedizin

Dillingen/Stuttgart - 24.03.2021, 15:00 Uhr

Amazon expandiert in verschiedene Richtungen – ursprünglich mit Büchern gestartet, versucht der Internetriese mit seiner Tochter Amazon Care inzwischen auch den US-Gesundheitsmarkt zu erobern. (x / Foto: IMAGO / Pacific Press Agency)

Amazon expandiert in verschiedene Richtungen ursprünglich mit Büchern gestartet, versucht der Internetriese mit seiner Tochter Amazon Care inzwischen auch den US-Gesundheitsmarkt zu erobern. (x / Foto: IMAGO / Pacific Press Agency)


Der Onlineversandhändler Amazon ist bekanntermaßen besonders umtriebig, was seine Aktivitäten im milliardenschweren US-Gesundheitsmarkt angeht. Wie das Handelsblatt berichtet, will der Internetkonzern nun seinen digitalen Gesundheitsdienst anderen Unternehmen in den USA öffnen. Bisher war das nur Mitarbeitern vorbehalten. Das Unternehmen reagiert damit auch auf die gestiegene Nachfrage nach virtuellen Arztbesuchen.

Die Angst vor Ansteckung mit COVID-19 lässt die Nachfrage nach virtuellen Arztbesuchen ansteigen. Da wittert offenbar auch Amazon ein großes Geschäft. Und so möchte der Internetkonzern die Gesundheitsdienstleistungen seiner Tochter Amazon Care ausweiten, wie das Handelsblatt berichtet. Ab Sommer soll Amazon Care demnach für alle Mitarbeiter:innen bei Amazon USA geöffnet werden. Der Onlineversandhändler plant seine Gesundheitsdienstleistungen darüber hinaus noch in diesem Jahr anderen Unternehmen in den USA gegen Gebühr anzubieten.

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Der virtuelle medizinische Betreuungsdienst Amazon Care startete vor zwei Jahren sein Pilotprojekt in Seattle, dem Hauptsitz von Amazon. Zunächst für kleinere Notfälle wie Bauschmerzen oder leichte Unfälle eingerichtet, haben sich die sogenannten „Urgent Care“-Visiten laut Handelsblatt zu einer größeren Dienstleistung entwickelt. Mittlerweile habe die Amazon-Tochter das Angebot weiter ausgebaut und bietet heute auch Hausarztdienste als Mischung aus virtueller Betreuung und regelmäßigen Kontrollen sowie der Begleitung von chronisch Kranken mit einem Arzt vor Ort an.

„Die anderen Unternehmen zeigen großes Interesse an dem hybriden Modell aus virtuellem und persönlichem Service“, zitiert das Handelsblatt die Direktorin von Amazon Care, Kristen Helton, im US-Sender CNBC. Sie lege Wert darauf, dass Amazon Care heute auch den Hausarzt ersetzen und chronisch Kranke begleiten könne: „Sie können den gleichen Betreuer sehen, ein Behandlungsteam, sodass eine Gruppe von Fachleuten Sie wirklich kennenlernt.“

Telemedizin-Markt in den USA

Die Telemedizin ist in den USA allerdings keine Spielwiese nur für Amazon Care. Auch spezialisierte Anbieter wie Teladoc, der Versicherer United Healthcare und die Apothekenkette CVS Healthcare sind im Rennen. Sie teilen zudem noch die Gemeinsamkeit, dass sie ihre Dienste speziell auch für Arbeitgeber anbieten, schreibt das Handelsblatt.

Auch in Deutschland wirkt die Pandemie als Katalysator der Digitalisierung, wie auch der Telemedizin. Anbieter sind hierzulande beispielsweise die Teleclinic, Zava mit Hauptsitz in Großbritannien und das schwedische Unternehmen Kry



Robert Hoffmann, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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